118.000 Euro für saubere Schnellstraße
Die Müllentsorgung entlang der Arlbergschnellstraße sorgt für erhebliche Kosten und ist für die ASFINAG-Mitarbeiter ein echter Dauerauftrag.
ST. ANTON (otko). Zu Pfingsten und im Sommer ist Hauptreisezeit, das bedeuetet Hochbetrieb bei den Saubermachern der ASFINAG-Autobahnmeistereien, die Müll auf und neben den Fahrbahnen und Rastplätzen beseitigen müssen und für die Sicherheit sorgen.
Die Autobahnmeisterei St. Jakob am Arlberg, die die S16 Arlbergschnellstraße zwischen Zams und Bludenz betreut, hat sich mit einer Vielzahl von Aufgaben zu beschäftigen. Eine der weniger vornehmen, nichtsdestotrotz sehr wichtigen Arbeiten, ist die Entsorgung der Müllberge neben der Fahrbahn und am Mittelstreifen sowie die Verunreinigungen neben den Rastplätzen.
Auch die Sicherheit ist dabei ein wichtiges Thema. ASFINAG-Pressesprecher Alexander Holzedl erklärt: "Leider ist der Mülltourismus entlang der Autobahnen und Schnellstraßen ein ebenso arbeits- wie kostenintensives Unterfangen. Die Mitarbeiter müssen regelmäßig die Randbereiche der Schnellstraße säubern, mithilfe einer mobilen Baustelle wird auch der Mittelstreifen immer wieder vom Müll befreit."
Bequemlichkeit
Für den St. Jakober Autobahnmeister Stefan Siegele ist klar: "Der Grund für die Verunreinigungen liegt vor allem in der Bequemlichkeit der Transitreisenden, ein wesentlicher Teil des Müllberges ist aber auch hausgemacht. An den Rastplätzen haben wir schon so gut wie alles gefunden, vom Kühlschrank bis hin zu Reifen, Fernseher und alle anderen Arten von Hausmüll. Sogar Bauschutt wurde schon auf diese Weise entsorgt. Auch Verpackungen der Fastfood-Ketten sorgen für viel unerwünschten Müll an den Straßenrändern."
Insgesamt waren es in Tirol 1.680 Tonnen Müll, die im letzten Jahr von den ASFINAG-Mitarbeitern in Handarbeit aufgesammelt werden mussten. Dazu fielen noch 833 Tonnen Tonnen an Abfällen auf den Rast- und Parkplätzen an. Rund 1,2 Millionen Euro hat die Müllentsorgung die ASFINAG Alpenstraßen GmbH – zuständig für Tirol und Vorarlberg – im Jahr 2015 gekostet. Mit 713.000 Euro entfiel der Großteil der Kosten davon auf die händische Sammlung an der Strecke. In St. Jakob a A. fielen Gesamtkosten von rund 118.000 Euro an, wobei sich die Kosten für die händische Sammlung auf 100.000 Euro belaufen.
Müllsünden werden übrigens ausnahmslos zur Anzeige gebracht. "Wenn wir jemanden bei der illegalen Deponierung von Abfall beobachten, wird das natürlich umgehend der Behörde zu Kenntnis gebracht. Neben dem Umweltschaden ist nämlich auch die Sicherheit auf der Schnellstraße durch herumliegenden Müll massiv gefährdet", betont Siegele.
Großes Sicherheitsrisiko
"Und das ist nicht nur ein Ärgernis für andere Verkehrsteilnehmer und ein Kostenfaktor für uns, sondern kann auch zu einem Sicherheitsrisiko werden“, sagt ASFINAG-Geschäftsführer Klaus Fink anlässlich des Starts der ASFINAG-Kampagne „Fair lenken – an andere denken“. Denn Müll, der auf der Fahrbahn liegt oder im ungünstigsten Fall auf der Windschutzscheibe landet, kann zu unkontrollierten Reaktionen, Ausweichmanövern und in Folge auch zu Unfällen führen. Deshalb der ASFINAG-Appell: „Bitte fahren Sie auf einen unserer Park- oder Rastplätze. Dort stellen wir ausreichend Müllcontainer zur Verfügung, die auch regelmäßig von unseren Mitarbeitern oder beauftragten Unternehmen entleert werden“, verweist Fink.
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