Bedeutung der Digitalisierung für Printmeiden und Social Media
12. Europäischer Mediengipfel: Von Datenflut bis Fake News

- Medienexperte Kai Diekmann und Florian Klenk (CR FALTER) erörterten die Zukunft der Medien beim 12. Europäischen Mediengipfel.
- Foto: pro media kommunikation gmbH/APA-Fotoservice/Lechner
- hochgeladen von Othmar Kolp
LECH. Von Fake News über Public Value, von der Glaubwürdigkeit von Daten in der Medienwelt bis hin zu einer Diskussionsrunde wahrer Mediengrößen. Mit einem spannenden Aufgebot setzte Tag zwei des 12. Europäischen Mediengipfels nahtlos da an, wo der erste Tag zu Ende ging.
Ökonomisierung der Medien
Am Freitag stand gleich zu Beginn die Entwicklung der traditionellen Medienlandschaft am Prüfstand. Peter Kropsch (Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Presseagentur - dpa) eröffnete den Vormittag mit einer Keynote zu den Aufgaben und Herausforderungen der modernen Presseagentur „zwischen Fake News und Public Value“. Er spricht von einer Ökonomisierung der Medien: „Der Bedarf an Nachrichten und Public Value wird sich verändern. Dieses Spannungsfeld geht nicht nur Nachrichtenagenturen etwas an, sondern uns alle“, und führte zum Thema „Fake News“ weiter aus: „Oft ist es gar nicht so einfach, festzustellen, was ‚fake‘ ist. Man darf nicht alles glauben, was man sieht und muss immer versuchen, sich eine qualifizierte Meinung einzuholen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir unseren Kindern erklären, wie Nachrichten in der digitalen Welt funktionieren.“
Daten in den Medien
Das APA Medienforum widmete sich dem Thema „Daten in den Medien: Profit oder Glaubwürdigkeit?“ – dazu leitete Astrid Zimmermann (Generalsekretärin des Presseclub Concordia) ein Podium mit Karin Thiller (Geschäftsführerin der APA – Austria Presse Agentur), Ingrid Schneider (Institut für Politikwissenschaft der Universität Hamburg, beschäftigt sich mit Fragen der „Ethik in der Informationstechnologie“), Ingrid Müller (leitende Redakteurin des Berliner Tagesspiegels und verantwortliche Redakteurin beim datengetriebenen Projekt „Check your Government“) und Stefan Ströbitzer (selbständiger Digitalisierungsberater, ehemals Leiter der TV-Entwicklung im ORF). „Wir sitzen auf ungeheuren Datenmengen, die wir derzeit in Silos versteckt haben. Wir werten sie nicht aus, wir verknüpfen sie nicht. Das ist sicher ein Projekt der nächsten Jahre“, so Thiller. Schneider ergänzte dazu: „Daten scheinen eine Aura von höherer Weisheit zu haben – sie müssen aber unbedingt übersetzt werden mit der Rücksicht darauf, dass eine Datenbasis meist aber nicht die gesamte Bevölkerung erfasst.“
Soziale Medien und Digitalisierung
Abgeschlossen wurde der Themenschwerpunkt mit einem Dialog zwischen Medienexperte Kai Diekmann (ehemaliger Herausgeber und Chefredakteur der BILD Zeitung) und Florian Klenk (Chefredakteur der österreichischen Wochenzeitung "Falter") über die Macht einzelner in den sozialen Medien, die Bedeutung der Digitalisierung für den Print und den wachsenden Bedarf an gutem Journalismus. „In einer Welt, in der sich jeder selbst inszenieren kann, ist es wichtig, dass es unabhängigen Journalismus gibt, der diese Inszenierung überprüft. Nicht jeder, der über soziale Medien publiziert, ist auch gut darin. Publizieren ist ein Handwerk und der Bedarf an gutem Journalismus ist größer geworden. Wir Journalisten sind die Augen und Ohren für alle.“ Mit der Digitalisierung hätte sich das Geschäftsmodell der meisten Zeitungen in Luft aufgelöst – der Medienkonsum verändere sich. „Man muss begreifen, dass man einen großen Teil der Bevölkerung nur noch über Social Media erreicht. Die Abonnenten der klassischen Papiermedien sterben“, so Diekmann. Was das Modell von Facebook bisher so erfolgreich gemacht hätte, war die Koppelung von Technologie mit Emotionen. Facebook würde süchtig machen. Dazu konstatierte Diekmann: „Süchtig machen heißt Emotionen auslösen. Wir Menschen interessieren uns für nichts so sehr wie für andere Menschen. Medien müssen süchtig machen.“





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