Wintersaison 2020/21
Bergbahnen nehmen zu Weihnachten den Betrieb auf
BEZIRK LANDECK (sica). Trotz herausfordernder Umstände starten die Skigebiete am 24. Dezember verspätet in die Wintersaison. Einige Fragen sind für Liftbetreiber noch ungeklärt, trotzdem wird für Einheimische und Tagesgäste ab Weihnachten ein attraktives Angebot da sein.
Verschobener Saisonsbeginn
Der Beginn der Wintersaison musste von allen Skigebieten heuer nach hinten verschoben werden. Bereits im Sommer ausgearbeitete Covid-19 Präventionsmaßnahmen kommen nun erst ab 24. Dezember zum Einsatz, dort nehmen die Skidestinationen ihren Betrieb auf. Trotz der herausfordernden Umstände und vieler noch offener Fragen für die Betreiber von Liftanlagen zeigen sich die Bergbahnen im Bezirk motiviert, für Einheimische und Tagesgäste ein attraktives Angebot zur Verfügung zu stellen. Mit Gästen aus dem Ausland ist frühestens ab 7. Jänner zu rechnen, denn bis dort bleiben Hotels und Gastronomiebetriebe geschlossen.
Gebiete gehen in Teilbetrieb
Für die Skigebiete im Bezirk ist es heuer eine noch nie dagewesene Situation - Normalerweise laufen um die Zeit um Weihnachten die Bahnen auf Hochtouren. Heuer startet dort die Saison, in fast allen Gebieten wird mit einem Teilbetrieb in diesen Ausnahme-Winter gestartet. "Elf Anlagen gehen in Betrieb", berichtet Stefan Mangott, Geschäftsführer der Seilbahnen Komperdell Serfaus. Am Sonnenplateau Serfaus-Fiss-Ladis werden knapp 105 Pistenkilometer befahrbar sein, was etwa der Hälfte entspricht. Unter den geöffneten Anlagen befindet sich auch die neue 12er Bahn - Die neue Bahn auf der Fisser Nordseite haben die Tagesgäste und Einheimischen bis 7. Jänner exklusiv für sich.
"Im Skigebiet See werden knapp 70 Prozent der Pisten befahrbar sein", berichtet Neo-Geschäftsführer Mathäus Tschiderer. Geschlossen bleiben beim Saisonstart die Versingbahn und der Vierersessellift Rossmoos. "Je nach Frequenz schauen wir natürlich, dass diese Bahnen auch in Betrieb gehen", so Tschiderer.
An Weihnachten nimmt auch der Winterberg Fendels den Betrieb auf. "Der 24. Dezember ist natürlich ein ganz besonderer Starttermin: Gerade für Familien lässt sich die Wartezeit aufs Christkind mit einem Besuch in unserem Skigebiet verkürzen“, meint Christian Strobl, Betriebsleiter der Bergbahnen Fendels. Der Kaunertaler Gletscher bleibt unterdessen nur für Spitzensportler geöffnet, der normale Skibetrieb wird dort mit der Öffnung der Gastronomie erfolgen.
Nauders startet am 26.12.
In Nauders beginnt die Wintersaison zwei Tage später als in den anderen Skigebieten. "Am 26. Dezember nehmen wir mit knapp zwei Drittel der Pistenkilometer den Betrieb auf", informiert Prokurist Georg Schöpf. Beim Teilbetrieb mit den wichtigsten Liftanlagen habe man gezielt versucht, effizient mit wenigen Anlagen viele Pisten erreichbar zu machen.
Abhängig von Wetterlage
Auch in der Silvretta Arena Ischgl und in St. Anton am Arlberg startet die Wintersaison zu Weihnachten. Beide Gebiete mussten ihren regulären Saisonstart von Ende November bzw. Anfang Dezember zuvor auf den 17. Dezember verlegen, danach folgte die erneute Verschiebung. Welche Bahnen konkret in den Skidestinationen öffnen, sei stark witterungsabhängig. "Wir starten sich mit einer statt drei Zubringerbahnen", so Vorstand der Silvretta Seilbahn AG Günther Zangerl. "Wie es mit den Bahnen im Gebiet aussieht, hängt noch von vielen Faktoren ab, die noch evaluiert werden" Sicher ist, dass es weit weniger als bei einem normalen Betrieb mit 45 Lift- und Seilbahnanlagen sein werden.
Auch in St. Anton wurde kommuniziert, dass der Betrieb mit 24. Dezember aufgenommen werde, es aber stark situations- und witterungsabhängig sei, welche Anlagen genutzt werden können. In einer Information von "Lech Zürs am Arlberg" in den sozialen Medien wurde bekanntgegeben, dass elf Anlagen der Arlberger Bergbahnen in Betrieb gehen. Alle benützbaren Liftanlagen der jeweiligen Skigebiete werden stets aktuell auf den Internetseiten der Gebiete angeführt.
Unsicherheiten für Betreiber
Neben der Wetterlotterie gibt es für die Liftbetreiber derzeit noch viele andere Bereiche, die sich zu zum aktuellen Zeitpunkt noch nur mit einem Fragezeichen beantworten lassen. Wo kann man sich an einem kalten Tag aufwärmen? Wie sieht es mit einer Verpflegung der Tagesgäste durch eventuelle Take-Away Regelungen aus? "Uns fehlen selbst noch viele Informationen und Fragen bleiben offen", trifft Günther Zangerl die Situation auf den Punkt. Damit spricht er auch eventuelle Grenzübertritte innerhalb des Skigebiets an. "Auch hier ist die rechtliche Situation noch offen, ob ein Grenzübertritt von Ischgl nach Samnaun und umgekehrt eine angeordnete Quarantäne zur Folge hätte."
Kosten nicht gedeckt
Die Öffnung der Skigebiete ist unter den aktuellen Umständen keinesfalls kostendeckend, damit wird aber Einheimischen eine attraktive Freizeitbeschäftigung geboten. "Es ist sozusagen eine 'Good Will' Aktion", so Stefan Mangott. "Von rentabel sind wir natürlich entfernt. Für die Bergbahnen in Serfaus-Fiss-Ladis fallen durch den Betrieb täglich zusätzliche Kosten von 35.000 bis 40.000 Euro an." An den besten Tagen rechne man mit maximal 3.000 Personen im Skigebiet. Auch in Ischgl rechnet man am Wochenende über Weihnachten hoch angesetzt mit knapp 1.200 Personen im Skigebiet. "Das Angebot wird für Einheimische aber sehr attraktiv gestaltet werden", ist sich Günther Zangerl sicher. "Wenn das Wetter mitspielt wird es sicher einige geben, die die freie Zeit an Weihnachten nutzen und die Pisten ohne Touristen genießen", zeigt sich auch Georg Schöpf davon überzeugt, dass die Einheimischen die Angebote der Tiroler Seilbahnen annehmen werden.
Alternativ-Angebote
Für Nicht-Skifahrer ist in den Regionen auch abseits der Pisten bestens vorgesorgt: Die Rodelbahnen haben ab 24. Dezember geöffnet. Hier gibt es einige Neuerungen - Die familienfreundliche Rodelbahn in Fiss wurde komplett neu angelegt und die Rodelbahn in See führt heuer erstmals bis zum Parkplatz bei der Talstation. Neben Rodelspaß sorgt in Fendels der neue Skitourenpark für Abwechslung im Wintersportbereich. Drei ausgeschilderte Skitourenrouten „Fendler Alm“ (4,5 km, 577 hm), „Sattelklause“ (2 km, 481 hm) und „Ochsenkopf“ (4 km, 760 hm) werden in allen Schwierigkeitsstufen angeboten.
Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.