Das Stille Örtchen kostet nix

BEZIRK (otko). Nicht nur auf Autobahnen sind sie unverzichtbar - die Toiletten an den Tankstellen. Auch bei den Tankstellen im Bezirk wird das Angebot häufig genutzt. Ein zivilrechtliches Verfahren zwischen dem Autobahnbetreiber ASFINAG und dem Tankstellenpächter Eni löste nun eine Diskussion aus, ob für die Benutzung der Toilette ein Entgelt gefordert werden soll.
An den Tankstellen im Bezirk ist die Benützung der Toiletten noch größtenteils gratis. Bei den meisten Tankstellen soll sich daran auch nichts ändern, wie etwa bei der Shell in See. „Wir verlangen keine Gebühren für die Toiletten,“ meint Andreas Lenz von der Shell-Tankstelle. "Da es eine Außentoilette ist, wäre es auch schwer zu exekutieren. Falls wir keine Toilette hätten, würde die Notdurft sicherlich im Umkreis wild verrichtet", so Lenz weiter.
Auch bei der Jet-Tankstelle in Pians werden keine Gebühren verlangt. "Für unsere Kunden ist die Toilette selbstverständlich gratis", so der Pächter.

Regelung soll bleiben
Rebecca Neuner, Obfrau der Tiroler Tankstellen in der Wirtschaftskammer Tirol, erklärt, warum es für die Tankstellenbetreiber sehr wohl notwendig ist, ein Entgelt für die Toilettenbenützung einzuheben: „Als moderner Dienstleister sind wir sehr darum bemüht unseren Kunden in allen Belangen den besten Service zu bieten. Dies gilt auch bei den Toiletten. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass diese mehrmals am Tag gereinigt werden. Dies verursacht aber auch nicht unerhebliche Kosten. Wenn also der eine oder andere Tankstellenbetreiber für die Benützung seiner Toiletten etwas verlangt, sehe ich das vor allem auf Autobahnstationen, die oft von Reisebussen frequentiert werden, als nachvollziehbar an.“
Ein gangbarer Mittelweg wäre die Einführung eines Systems wie in Deutschland. Hier muss der Kunde zwar für die Benützung der Toilette bezahlen, erhält jedoch einen Gutschein. Dieser kann bei der Bezahlung im Shop eingelöst werden. Eine Ausdehnung des Modells, sodass der Gutschein auch auf den Treibstoff oder auch Tabakwaren angewandt werden kann, ist in Österreich auch denkmöglich.