Ehrenzeichen des Landes Tirol für Seppl Haueis

Ehrenzeichen des Landes Tirol: Seppl Haueis mit LH Günther Platter (re.) und LH Arno Kompatscher (li.). | Foto: Land Tirol/Die Fotografen
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INNSBRUCK/ZAMS. Im Rahmen eines Festaktes verliehen LH Günther Platter und sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher am 20. Februar, dem Landesgedenktag für Andreas Hofer, die Ehrenzeichen des Landes Tirol an zwölf Persönlichkeiten aus Tirol und Südtirol. Die hohe Tiroler Landesauszeichnung wird für ihr hervorragendes öffentliches oder privates Wirken zum Wohle des Landes vergeben. Unter den zwölf Geehrten befindet sich auch Josef "Seppl" Haueis aus Zams
„Der heutige Tag ist ein Anlass, Danke zu sagen! Sie haben unser Land Tirol lebenswerter gemacht hat und dafür werden Ihnen diese Auszeichnungen verliehen“, führte LH Platter aus. „Es erfüllt mich mit großem Stolz am heutigen Andreas-Hofer-Gedenktag, diesen engagierten Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen das Ehrenzeichen verleihen zu dürfen“, so Platter. „Voranschreiten bedeutet heute Verantwortung übernehmen und im Sinne des Humanismus für andere einzustehen“, ergänzte Kompatscher.
Vor dem Festakt im Riesensaal der Innbrucker Hofburg fanden im Rahmen der Landesgedenkfeier die traditionelle Kranzniederlegung am Andreas-Hofer-Denkmal am Bergisel und ein Gedenkgottesdienst in der Hofkirche statt.

Zammer "Wasserguru" ausgezeichnet

Die Tiroler Landesregierung hat Herrn Josef Haueis, Wirt des Postgasthofs Gemse in Zams, das Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen.
Die „Gemse“ ist das älteste Gebäude in Zams, dessen Wurzel auf eine römische Herberge an der Via Claudia Augusta zurückgeht. Seit 1726 ist dieser geschichtsträchtige Boden im Besitz der Familie Haueis, die im legendären Tiroler Befreiungskampf gegen Napoleon eine wichtige Rolle auf Seiten Andreas Hofers spielte.
Der Wirt und auch Meisterkoch Josef, eigentlich Seppl Haueis leitet den Postgasthof seit 1990. In Paris erwarb der Tiroler das Diplom für Patisserie, weitere Küchenpraxis im Elsass. Bei der Olympiade der Köche machte er 1980 und 1988 mit Goldmedaillen auf sich aufmerksam: Dieser weltweit älteste, größte und prestigeträchtigste Berufswettbewerb findet in Deutschland statt. Mit seinen Spitzenleistungen holte sich der Zammer auch 1984 als Mitglied der österreichischen Nationalmannschaft Gold beim Asien-Cup im japanischen Osaka.
Aber die enge Verbundenheit zur Region und Natur hat er nie abgelegt - und das spiegelt sich in seinem Wirken. Das Vergangene zu erhalten und stets neu zu interpretieren, genau das findet sich in seiner Art zu kochen wieder. Als Gründungsmitglied der Tiroler Wirtshauskultur war Seppl Haueis seiner Zeit schon immer voraus. Die eigene Landwirtschaft, der Kräutergarten vor der Tür und auch Wildbret aus dem nahen Radurschltal sind Grundlagen einer Speisekarte, die von der Liebe zur Kost und der Frische der Zutaten geprägt ist. Im Vordergrund steht immer die regionale Note – garniert mit Schätzen aus der Natur wie Rosmarin, wildem Thymian oder Minze. Vom globalen Zwang der gehobenen Gastronomie immer alles ganzjährig anzubieten – von Himbeeren bis Shrimps – hat er sich verabschiedet.
„Lieber Gast! Die Tiroler Alpen verfügen über eines der wertvollsten Grundnahrungsmittel in bester Qualität. Unser Wirtshaus hat sich deshalb entschlossen, das Trinkwasser aus unseren Bergen den Gästen kostenlos zu servieren. Dies tun wir mit der Absicht, den Wert unseres Wassers, das auch Grundbaustein unserer heimischen Lebensmittel ist, zu heben“: Mit dieser Ansage ist Seppl Haueis als Vordenker mit seiner nicht branchenüblichen Praxis in Erscheinung getreten, den Gästen ohne jede Verrechnung einen Krug frischen Bergwassers auf den Tisch zu stellen.
Dieses Bewusstsein hat Seppl Haueis auch durch seine Begleitung des Wasserprojektes Zammer Lochputz unter Beweis gestellt, dass sich mittlerweile mit Schaukraftwerk und Kneippanlage präsentiert. Ebenso hat sein Einsatz der Errichtung des Heilbades in Grins gegolten, einem weiteren wichtigen Meilenstein für die behutsame Entwicklung von Wasserprojekten in der Region. „Wasser ist nicht Kapital und Dividende, es ist Moral und sozial“, so lautet das Bekenntnis von Seppl Haueis, dessen vorbildhaftes Wirken 1998 mit dem Wasserpreis des Landes Tirol ausgezeichnet wurde.
Der „Wasserguru“ und „Botschafter der regionalen Esskultur“ aus Zams durfte zuletzt den Orpheus-Preis vom Oberinntaler Professor Engelbert Gitterle entgegen nehmen. Die heutige hohe Landesauszeichnung wird an eine Tiroler Persönlichkeit mit visionärer Kraft vergeben, welche die „Marke Tirol“ mit besonderen Inhalten und überzeugenden Produkten aufzuladen vermochte.

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