Erstmals Wildkatze in Tirol nachgewiesen
Ein Paznauner Jäger fing das Tier in einer Lebendfalle. Die Wildkatze galt lange Zeit als ausgestorben.
SEE. Über eine Sensation freuen sich die österreichischen Wildkatzenforscher. Bisher wurde bereits in mehreren Regionen nach Wildkatzen geforscht, allerdings waren nicht alle Versuche, das Phantom „Wildkatze“ aufzuspüren, von Erfolg gekrönt. Seit Mitte der seit Mitte der Fünfziger Jahre galt das Tier als ausgestorben oder verschollen.
„Erstmals konnte eine Wildkatze in Tirol ausgeforscht werden, noch dazu im Paznauntal, das sicherlich kein typischer Lebensraum für die Wildkatze ist! Dies unterstreicht die Vermutung, dass wir auch dort mit Wildkatzen rechnen müssen", so Ingrid Hagenstein, Leiterin der Plattform Wildkatze. Im Nationalpark Thayatal im niederösterreichischen Waldviertel hatte es in den vergangenen Jahren schon mehrere Bestätigungen gegeben.
Genetischer Nachweis
Der Jäger Paul Tschiderer aus See hatte die Katze im Jänner bei einer Rotwildfütterung auf 1.100 Meter Seehöhe in einer Lebendfalle gefangen. Der buschige Schwanz und die fleischfarbige Nase erschienen dem Jagdaufseher sehr verdächtig. Nach der Freilassung des Tieres sammelte er einige verbliebene Haare auf und übermittelte diese im Jänner 2013 an den Alpenzoo Innsbruck, ebenfalls ein Mitglied der Plattform Wildkatze. Die Haarproben wurden am Naturhistorischen Museum in Wien im Sommer 2014 vorgeprüft. Anschließend gingen die Proben zur genetischen Untersuchung zur Wildtiergenetik Senckenberg nach Deutschland
Es dauerte bis zum Dezember 2014, bis es bei den Wildkatzenforschern zur erfreulichen Weihnachtsüberraschung kam.
Bisher keine Vorkommen
Aus Tirol liegen bisher keinerlei Wildkatzenfunde vor, ein Vorkommen der Wildkatze in der alpinen Gebirgslandschaft wurde bisher ausgeschlossen. Allerdings gibt es frühere Nachweise aus höheren Lagen im Grenzgebiet Steiermark Kärnten.
„Die Wildkatze ist für mich ein Phantom!“ so Christian Übl, Leiter des Wildkatzenprojektes im Thayatal. „Sie ist Einzelgängerin, nutzt die Dunkelheit des Waldes für ihre Streifzüge und hält sich tagsüber verborgen. Mittels mit Baldrian präparierten Lockstöcken konnten wir die Wildkatze allerdings „überlisten“ und so mehrmals im Thayatal nachweisen.
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