Ausbau Kraftwerk Kaunertal
Film des WET soll zum Umdenken animieren

Der Umweltverein WET initiierte zusammen mit dem freien Filmemacher Harry Putz (links) den Film "Bis zum Letzten Tropfen". Am 10. Mai um 20.00 Uhr wird er im Alten Kino in Landeck gezeigt.
Mitte: Marieke Vogt (WET)
Rechts: Wolfgang Egg (Extrafilmklub Landeck) | Foto: Elisabeth Neuner
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  • Der Umweltverein WET initiierte zusammen mit dem freien Filmemacher Harry Putz (links) den Film "Bis zum Letzten Tropfen". Am 10. Mai um 20.00 Uhr wird er im Alten Kino in Landeck gezeigt.
    Mitte: Marieke Vogt (WET)
    Rechts: Wolfgang Egg (Extrafilmklub Landeck)
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Das viel diskutierte Thema um den Ausbau des Kaunertalkraftwerks wurde in einem von der WET (Wildwasser erhalten Tirol) Umweltorganisation initiierten Film "Bis zum letzten Tropfen" aufgegriffen. Der Film mit anschließender Podiumsdiskussion soll zum Nachdenken und Umdenken anregen. Er wird am 10. Mai um 20.00 Uhr im Alten Kino in Landeck ausgestrahlt werden.

LANDECK (eneu). Die Umweltorganisation WET und Harry Putz, freier Filmemacher, haben sich zusammengetan und einen Film produziert: Bis zum letzten Tropfen. Der Film thematisiert das bereits lange diskutierte Vorhaben der TIWAG und des Landes Tirol des Ausbaus des Kaunertalkraftwerks.

Marieke Vogt vom WET über die Forderung, das Projekt umzubenennen. | Foto: Elisabeth Neuner
  • Marieke Vogt vom WET über die Forderung, das Projekt umzubenennen.
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"Wir wollen aufklären, dass es sich bei diesem riesigen Vorhaben nicht um einen Ausbau handeln wird, sondern um einen kompletten Neubau. Daher fordern wir von der TIWAG und von der Politik, das Projekt in - Neubau Kraftwerkskette Tiroler Oberland - umzubenennen",

meint Marieke Vogt von der Umweltorganisation WET. Es werde nicht ausgebaut, sondern etwas völlig Neues gebaut und viele andere bereits bestehende Kraftwerke seien vom Bauvorhaben betroffen.

Alternative Energieerzeugung

Die TIWAG hat mit 28. Februar das überarbeitete Projekt für den Kaunertal-Ausbau bei der zuständigen UVP-Behörde erneut eingereicht. Im Endausbau soll die Kraftwerkgruppe rund 900 Millionen Kilowatt Strom erzeugen.
Vogt will auch daran appellieren, dass Wasserkraft zwar eine gute Alternative sei, aber es müsse auf andere erneuerbare Energien vermehrt gesetzt werden.
Dazu äußerte sich auch Extrafilmklub-Mitglied und ehemaliger Grüne-Sprecher Wolfgang Egg:

Wolfgang Egg, Extrafilmklub Mitglied in Landeck, über die Notwendigkeit der Nutzung anderer erneuerbarer Energieerzeugungsmethoden. | Foto: Elisabeth Neuner
  • Wolfgang Egg, Extrafilmklub Mitglied in Landeck, über die Notwendigkeit der Nutzung anderer erneuerbarer Energieerzeugungsmethoden.
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"Man muss mehr auf andere Energieerzeugungsarten setzen, wie Wind und Wärme oder auch Biogas. Der Landesenergieversorger TIWAG und somit auch das Land Tirol setzt zu sehr auf die Wasserkraft. Das kann nicht funktionieren."

In einer früheren Stellungnahme äußerte sich Wolfgang Stroppa, Leiter des TIWAG-Programmbüros für Kraftwerkprojekte zum Thema erneuerbare Energiealternativen:

"Der neue Speicher ist als grüne Batterie eine zusätzliche Absicherung im Falle eines Blackouts. Er dient aber auch dazu, dass der Strom aus Sonnen- und Windstrom gespeichert werden kann, wenn dieser nicht benötigt wird. Pumpspeicherkraftwerke ermöglichen dadurch erst den wirtschaftlichen Ausbau von Sonnen- und Windenergie, da sie als großtechnologische Speicher fungieren."

 Wolfgang Stroppa, Leiter des TIWAG-Programmbüros für Kraftwerksprojekte: "Laufende Prüfungen." | Foto: Hans Ebner
  • Wolfgang Stroppa, Leiter des TIWAG-Programmbüros für Kraftwerksprojekte: "Laufende Prüfungen."
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Premiere und vergangene Filmvorstellungen

Harry Putz freute sich sehr über den Andrang bei den verschiedenen Veranstaltungen. Die Premiere seines 30 Minuten langen Films fang im Innsbrucker Leo-Kino statt.

"Der Ansturm war groß. Darauf waren wir gar nicht vorbereitet. Überall, wo wir den Film zeigten, kamen sehr viele Interessierte, um mehr über das Thema Wasserkraft und das Kraftwerk zu erfahren",

meint Putz.
Der Film wurde bereits zweimal in Innsbruck, in Sölden, Imst und im Kaunertal gezeigt. Überall war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt und eine anregende Podiumsdiskussion mit stetig wechselnden Sprechenden wurde veranstaltet.
Die Sprechenden reichten von Vertretern und Vertreterinnen des WWF bis hin zu jenen, die bereits Kraftwerke planten.

Harry Putz, Filmemacher, über sein Projekt "Bis zum letzten Tropfen". | Foto: Elisabeth Neuner
  • Harry Putz, Filmemacher, über sein Projekt "Bis zum letzten Tropfen".
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Sichtweise der TIWAG nicht im Film

Auf die Frage, ob im Film alle beteiligten Parteien, also auch das Land bzw. der Energieversorger TIWAG, zu Wort kämen, damit sich der Zuschauer und die Zuschauerin ein Gesamtbild von der Situation machen könnten, antwortete Putz verneinend:

"Darauf haben wir verzichtet. Die Argumente der TIWAG kennt man zu genüge. Wir wollen dazu animieren, noch einmal darüber nachzudenken. Die Menschen wissen fast nichts über das Bauorhaben. Wir wollen hier Aufklärungsarbeit leisten."

Vorstellung im Alten Kino Landeck

Die Zuschauer und Zuschauerinnen können sich ihre eigene Meinung bei einem Besuch im Alten Kino in Landeck am 10. Mai ab 20.00 Uhr machen. Am Podium diskutieren, werden: Gabriel Singer (Gewässerökologe), Jürgen Neubarth (Energiewirtschafts-Experte), Zacharias Schäle (Tiroler Fischereiverband), Bettina Urbanek (Gewässerschutzexpertin WWF Österreich) und weitere Expert:innen zum Projekt unter der Moderation von Sebastian Possert (ORF).
Karten können per Mail vorreserviert werden: extrafilmklub@gmx.at

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