Bücherei Landeck
Frauen standen im Vordergrund mit Schrift und Bild

Echte Frauenpower: (von links) Andre Lelov, Tina Köll-Zimmermann, Bianca Tschaikner, Victoria Krismer und Bürgermeister Herbert Mayer. | Foto: Bgm. Mayer
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Zum internationelen Frauentag veranstaltete die Stadtbücherei Landeck eine Lesung und Ausstellungseröffnung. Drei Frauen standen im Fokus. Victoria Krismer mit ihren geometrischen Formen und Farbakzenten. Andre Lelov mit ihren kräfitigen Farben und emotionalen Formen und Bianca Tschaikner als Buchauchtorin und Illustatorin.

LANDECK. Ein Abend, der den Frauen gewidmet war. Gestern lud die Stadtbücherei Landeck zu einer Lesung und Ausstellungseröffnung zum Weltfrauentag ein. Bianca Tschaikner stammt aus Vorarlberg und hat einen Nomadengeist. Sie zog es in die Weite als Künstlerin und Autorin. Ihre Geschichten sammelte sie beim Besuch verschiedenster Stämme und Clans aus den unterschiedlichsten Kulturen. Im Fokus stand das Matriarchat und was es eigentlich bedeutet. Jedoch wurde nicht nur gelesen. Verschiedene Werke zweier Künstlerinnen konnten betrachtet werden. Die aus Zams stammende Künstlerin Victoria Krismer zeichnet sich durch ihre Verwendung geometrischer Formen und Linien mit Farbakzenten aus. Für sie sei das Malen eine Art Therapie. Andre Lelov stammt ursprünglich aus Böhmen und kam in den 1960er Jahren nach Österreich als Flüchtende. Ihre Gemälde zeichnen sich durch kräftige und kontrastreiche Farben und emotionale Formen aus. Die ausgestellten Werke beider Künstlerinnen können in der Stadtbücherei bis Mai angesehen werden. Es gibt auch die Möglichkeit eines käuflichen Erwerbs.

Zwei von Victoria Krismers Werken, die in der Ausstellung zu sehen sind. | Foto: Eisabeth Neuner
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Ein Zeichen für Frauen

Tina Köll-Zimmermann, Leiterin der Stadtbücherei Landeck, beschrieb in ihrer Einleitung ein Bild, das sie von Willi Pechtl bekommen hat. Es ist auch auf der Einladungskarte abgebildet. Es zeigt eine Frau in Ketten, die verbrennt.

Willi Pechtls Bild, das er in Orgoloso, Sardinien, einer Wandmalerei gemacht hat. | Foto: Elisabeth Neuner
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"Hierbei wird die Geschichte erzählt, dass 1908 ein Chef 129 seiner Mitarbeiterinnen in seiner New Yorker Fabrik eingeschlossen hat und sie bei lebendigem Leib verbrennen ließ. Und das nur, weil sie um eine Gehaltserhöhung forderten",

erklärt Köll-Zimmermann.

Büchereileiterin Tina Köll-Zimmermann über das Abendprogramm. | Foto: Elisabeth Neuner
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Das zeige, wie wichtig der Weltfrauentag sei. Es müsse noch immer auf die Ungleichheit von Frauen und Männern aufmerksam gemacht werden.
Die Veranstaltung war Frauen-dominiert, jedoch haben auch einige Männer Interesse an der Veranstaltung gezeigt, so auch Bürgermeister Herbert Mayer, der aufmerksam den Ausführungen Tschaikners folgte.

Das Matriarchat ist kein Gegenstück zum Patriarchat
Bianca Tschaikner erklärte, bevor sie mit ihrer eigentlichen Lesung aus ihrem Buch "Meghalaya" begann, was eigentlich ein Matriarchat ist:

Bianca Tschaikner erklärt die Grundprinzipien eines Matriarchats.  | Foto: Elisabeth Neuner
  • Bianca Tschaikner erklärt die Grundprinzipien eines Matriarchats.
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"Ein Matriarchat ist nicht die umgekehrte Form eines Patriarchats. Es geht um Gleichtsllung anderer. Aber die Ausrichtung geht mehr in Richtung Frauen, weil sie ja auch die Kinder auf die Welt bringen und für den Fortbestand des Clans sorgen."

Tschaikner versuchte mehr Bewusstsein für die richtige Sichtweise zu schaffen. Nicht Frauen seien an der Macht, sondern alle gemeinsam.
In den Passagen, in denen sie über die Khasi in Meghalaya (Nordostindien) und die Minangkabau in Westsumatra Geschichten erzählt, wird klar, was mit einem Matriarchat gemeint ist und wie es funktioniert.

Tschaikners Auswahl an erwerbbaren Produkten. | Foto: Elisabeth Neuner
  • Tschaikners Auswahl an erwerbbaren Produkten.
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Ein Besuch wert

Die Ausstellungen von Lelov und Krismer können noch bis Mai besucht werden. Auch kann man Tschaikners Bücher in der Bücherei lesen und auch kaufen. Ein Besuch in die Stadtbücherei Landeck lohnt sich allemal, wenn man sich mit Matriarchaten und Kunst von Frauen auseinandersetzen will.

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