Aufforstungsprojekt
Klimafitter Wald im Bezirk Landeck

- DI Peter Hauser leitet seit 1988 die Bezirksforstinspektion Landeck.
- hochgeladen von Othmar Kolp
BEZIRK LANDECK (otko). Bezirksforstinspektion Landeck startet Aufforstungsprojekt, das unsere Wälder für den Klimawandel rüstet.
Massive Trockenheit
Der Klimawandel trifft auch die Wälder im Bezirk Landeck: die Trockenheit setzt den Fichten zu und macht sie anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer. Im Bezirk Landeck gab es im Jahr 2017 5.000 Festmeter und im Jahr 2018 6.500 Festmeter Schadholz durch Borkenkäferbefall. Auch die Weißkiefer, eigentlich eine Baumart trockener Extremstandorte, wird durch die extreme Hitze der letzten Sommer geschwächt. Der zunehmende Mistelbefall ist ein starkes Indiz dafür. Die Bezirksforstinspektion (BFI) Landeck startet jetzt ein außergewöhnliches Aufforstungsprojekt, das unsere Wälder für den fortschreitenden Klimawandel rüstet. Das Projekt "Klimafitter Wald im Bezirk Landeck" wird von der BFI Landeck mit den Partnern KLAR! Kaunergrat (Klimawandelanpassungsmodellregion) und dem Waldpflegeverein Tirol umgesetzt.
Fichte im Trockenstress
"Besonders der Nordosten Österreichs und das Tiroler Oberland sind vom Klimawandel betroffen. Dies hängt vor allem mit den geringen Niederschlagsmengen in den Wuchsgebieten zusammen. Durch den Klimwandel wird hier die Trockenheit noch verstärkt", informiert DI Peter Hauser, Leiter der BFI Landeck. Die jährlich durchschnittlichen Niederschlagsmengen im Inntal von Schönwies bis Pfunds liegen zwischen 600 und 800 Millimeter. Im vorderen Paznaun und Stanzertal zwischen 800 und 1.200 Millimeter.
"Die Fichte ist ein ganz großes Problem und sie hat immer häufiger einen Trockenstress. Bis auf einige nasse Bereiche werden wir die Fichte im Bezirk bis in eine Seehöhe von 1.200 Meter verlieren. Auch auf der Sonnseite haben wir bereits Probleme mit der Kiefer, da alte Bäume austrocknen. Besonders auffällig ist dabei auch der Mistelbefall", so Hauser. Aus diesem Grund müssen in diesen Bereichen stabilisierende, trockenresistente Baumarten eingebrachten werden. Bestens geeignet neben Laubbäumen ist hier die Weißtanne, da sie eine Pfahlwurzel bildet und dadurch tiefe Bodenschichten erschließt. Auch wenn der Boden oberflächlich austrocknet, ist durch die tiefe Verwurzlung die Wasserversorgung der Weißtanne gewährleistet.
Aufforstungen wichtig
Im Bezirk Landeck gibt es noch Tannenbestände in Fließ und Zams. Von diesen Bäumen wurden vom Landesforstgarten mit Hilfe von professionellen Industriekletterern im Herbst 2018 Zapfen geerntet. Vom geernteten Saatgut werden Jungpflanzen herangezogen und diese stehen nach ca. drei Jahren für Aufforstungen zur Verfügung. "Wir konzentrieren uns hier auf die Objektschutzwälder. Allerdings sind Eiche und Weißtanne einem starken Verbissdruck durch das Wild ausgesetzt. Aus diesem Grund werden über den Bezirk verteilt auf einer Fläche von ca. 800 Quadratmetern die eingebrachten Baumarten mittels 90 Kleinzäunen für 10 bis 20 Jahre wilddicht eingezäunt werden", betont Hauser.
Niedriger Holzpreis und Durchschnittswinter
Durch die Unwetterschäden im letzten Jahr drängt viel Schadholz auf den Markt. Dies führt auch zu einer Preisreduktion von rund 30 Prozent. "Im Bezirk Landeck ist der Schutzwald total überaltert – hier bräuchte es einen guten Holzpreis. Heuer werden die Waldbesitzer nur das Notwendigste schlagen", betont Hauser. Im Bezirk Landeck gibt es heuer wenig Schäden durch den Winter. "Für uns ist es ein Durchschnittswinter. Gerade beim Borkenkäfer zählen wir zu den besten Bezirken, da wir die meisten Vorsorgemaßnahmen treffen."
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