Gemeindeverband
Landeck sagt grundsätzlich Ja zum Schlachthof Fließ

Im Schlachthaus in Fließ wurden die Pläne diskutiert. Nun müssen die Gemeinden einen Grundsatzbeschluss für einen Beitritt zum neu zu gründenden Gemeindeverband fassen.  | Foto: Bernhard Pircher
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  • Im Schlachthaus in Fließ wurden die Pläne diskutiert. Nun müssen die Gemeinden einen Grundsatzbeschluss für einen Beitritt zum neu zu gründenden Gemeindeverband fassen.
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LANDECK (otko). Für 2,3 Millionen Euro soll der Schlachthof in Fließ ausgebaut werden. Betreiber soll ein noch zu gründender Gemeindeverband sein. Der Landecker Gemeinderat fasste mehrheitlich einen Grundsatzbeschluss, wobei aber die Kostenverteilung noch nachverhandelt werden soll.

Entscheidungsfindungen laufen

Die Modellregion Landeck arbeitet seit Monaten an einem regionalen Vorzeigeprojekt. Der bisherige Schlachthof in Fließ soll ausgebaut und modernisiert werden. Künftig soll er als regionaler Schlachthof für den Bezirk Landeck dienen. Neben kurzen Transportwegen, dem Tierwohl und der Planungssicherheit für die Bauern soll dadurch auch die regionale Vermarktung gestärkt werden. Über 2,3 Millionen Euro sollen investiert werden, davon steuert das Land Tirol 600.000 Euro als Förderung bei. Die restlichen rund 1,8 Millionen Euro sollen von den beteiligten Gemeinden gestemmt werden. Dazu soll ein eigener Gemeindeverband gegründet werden. In den 21 Gemeinden, die bei der Projektvorstellung Anfang November Interesse gezeigt haben, laufen seither die Entscheidungsfindungen in den jeweiligen Gemeinderäten – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.

Im Schlachthaus in Fließ wurden die Pläne diskutiert. Nun müssen die Gemeinden einen Grundsatzbeschluss für einen Beitritt zum neu zu gründenden Gemeindeverband fassen.  | Foto: Bernhard Pircher
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Regionalität weiter stärken

Auch die Landecker Mandatare befassten sich in der Gemeinderatssitzung am 11. Februar mit dem Thema. "Wir haben vorletzte Woche ein Schreiben der BH Landeck bekommen, dass unser Grundsatzbeschluss, ob wir dem Gemeindeverband beitreten wollen, noch nicht gefasst wurde", schilderte Bgm. Herbert Mayer. Für ihn macht das Projekt grundsätzlich Sinn, wenn sich die Gemeinden zusammentun und auch die Regionalität gestärkt werde. Über die vorgelegte Kostenverteilung müsse aber nachverhandelt werden. Die Stadtgemeinde müsste 121.564 Euro an Eigenkapital (davon 63.388 Euro bei der Verbandsgründung) sowie 3.878 Euro an jährlichen Zinszahlungen für ein Darlehen leisten.

Bgm. Herbert Mayer (2.v.l.) erläuterte den Mandataren nochmals das Projekt Gemeindeverband Schlachthof Fließ. | Foto: Othmar Kolp
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Kosten sind derzeit zu hoch

Bei der anschließenden Diskussion waren sich die Mandatare einig, dass kurze Transportwege, die Förderung des Tierwohls sowie die Stärkung regionaler Produkte zu begrüßen sei. Die Einigkeit endete dann aber bei der Kostenbeteiligung für das vorgelegte Schlachthofprojekt in Fließ.
"Ich bin kein großer Freund von Gemeindeverbänden und hier strebt sich bei immer innerlich etwas. Es ist nicht Aufgabe der Stadt so etwas zur Verfügung zu stellen. Als Nächstes kommen auch die Tischler oder Schlosser und wollen, dass wir einen Verband finanzieren", kritisierte SPÖ-Fraktionsobmann Manfred Jenewein. Zudem würden aus Landeck jährlich nur zwölf Großvieheinheiten geschlachtet, untermauerte er seine Ablehnung.

Der Landecker Gemeinderat stimmte mehrheitlich für einen Grundsatzbeschluss. | Foto: Othmar Kolp
  • Der Landecker Gemeinderat stimmte mehrheitlich für einen Grundsatzbeschluss.
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ÖVP-Stadtrat Johannes Schönherr verteidigte das in seinen Augen sinnvolle und unterstützenswerte Projekt. Der Verteilungsschlüssel müsse aber nochmals angeschaut werden. Vizebgm. Thomas Hittler (ÖVP) zeigte sich "über die Höhe der Kosten schockiert". "Es braucht hier eine lebbare Lösung und mit einem Grundsatzbeschluss verbauen wir uns vorerst nichts", argumentierte Hittler. Dem stimmte auch SPÖ-Stadtrat Mathias Niederbacher zu.
Bei der anschließenden Abstimmung votierte eine Mehrheit für den Grundsatzschluss. Drei SPÖ-Mandatare und eine FPÖ-Mandatarin stimmten dagegen. "Die Gespräche werden mit dem Projektbetreiber fortgeführt. Wir sind aber mit dem bisherigen Aufteilungsschlüssel nicht einverstanden. Auch wird noch ein Gespräch mit Thomas Walser bezüglich einer besseren Auslastung des EU-Schlachthofes in Zams geführt", so der Stadtchef abschließend.

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