766.408 Euro Anteil
Landeck stimmte für das Venet AG-Rettungspaket

Die Venet Bergbahnen AG ist erneut in finanziellen Schwierigkeiten: Die Eigentümer Stadt Landeck, Gemeinde Zams und TVB TirolWest müssen mit 1,5 Millionen Euro einspringen. | Foto: Othmar Kolp
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  • Die Venet Bergbahnen AG ist erneut in finanziellen Schwierigkeiten: Die Eigentümer Stadt Landeck, Gemeinde Zams und TVB TirolWest müssen mit 1,5 Millionen Euro einspringen.
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Insgesamt 1,54 Millionen Euro müssen die Eigentümer Stadt Landeck, Gemeinde Zams und TVB TirolWest aufbringen, um die Liquidität der erneut in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Venet Bergbahnen AG zu sichern. Der Landecker Gemeinderat gab grünes Licht für den Anteil in der Höhe von 766.408 Euro.

LANDECK (otko). Mit Spannung war der Tagesordnungspunkt "Zuschussansuchen der Venet Bergbahnen AG" bei Landecker Gemeinderatssitzung am 03. November erwartet worden. Wie bereits berichtet, war von einem Finanzierungsbedarf von 864.000 Euro die Rede. Das Seilbahnunternehmen hatte von der Cofag, der Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes, eine Absage bei der Auszahlung der Corona-Hilfe bekommen. Die Summe, die dann im Gemeinderat öffentlich gemacht wurde, hat es dann aber doch in sich. Die Venet Bergbahnen AG benötigt von ihren Aktionären – der Stadt Landeck, der Gemeinde Zams und dem TVB TirolWest – insgesamt 1,54 Millionen. Damit hat sich der in den letzten Wochen kolportierte Finanzbedarf fast verdoppelt. Der Anteil der Stadt Landeck am Venet-Rettungspaket beträgt 766.408 Euro. Ohne größere Diskussion wurde dann der Beschluss einstimmig gefällt.

Der Landecker Gemeinderat beschloss einstimmig den Anteil von 766.408 Euro an Venet-Rettungspaket. | Foto: Othmar Kolp
  • Der Landecker Gemeinderat beschloss einstimmig den Anteil von 766.408 Euro an Venet-Rettungspaket.
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Stadt nimmt Darlehen zur Finanzierung auf


Finanzstadtrat Jakob Egg
(Zukunft Landeck) schlüsselte den Antrag der Venet Bergbahnen AG nochmals auf. In den 1,54 Millionen Euro sind neben den fehlenden Corona-Hilfen auch 300.000 Euro als Liquiditätssicherung für den Winterbetrieb enthalten. Weitere 411.000 Euro müssen die Eigentümer zur Ausfinanzierung des Investitionspaketes beisteuern. Das damals umstrittene Investitionspaket in der Höhe von 2,5 Millionen Euro wurde 2018 beschlossen. Darin enthalten ist unter anderem auch der Venet BoB, der sich als Fehlinvestition herausgestellt hat.

"Falls die Venet Bergbahnen AG aber von anderer Stelle Einnahmen bekommt, muss sie die vorübergehende Liquiditätssicherung wieder zurückführen. Zudem muss der Winterbetrieb so sparsam als möglich erfolgen",

führte Egg als Bedingungen an.

Die Venet Bergbahnen AG ist erneut in finanziellen Schwierigkeiten: Die Eigentümer Stadt Landeck, Gemeinde Zams und TVB TirolWest müssen mit 1,5 Millionen Euro einspringen. | Foto: Othmar Kolp
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Zur Finanzierung muss die Stadtgemeinde ein auf zehn Jahre rückzahlbares Darlehen mit einer Maximalhöhe von 800.000 Euro aufnehmen. Auch dieser Beschluss fiel einstimmig. Finanzstadtrat Egg hofft aber, dass nicht die volle Höhe benötigt werde.

Kritik an Absage der Corona-Hilfen

Vizebgm. und Venet-Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Hittler (ÖVP), der anstelle des erkrankten Bgm. Herbert Mayer die Gemeinderatssitzung leitete, machte nochmals seinen Ärger und Unverständnis über die Vorschriften und die nicht ausbezahlten Corona-Hilfen der Cofag Luft.

"Es ist aber noch keine endgültige Absage. Wir haben alle Unterlagen nachgereicht und mit Argumenten untermauert. Ich kämpfe seit eineinhalb Jahren darum und trotz der Herausforderung werden wir es auch schaffen, die Hilfen zu bekommen."

Derzeit laufe aber ein Prozess im Hintergrund, wo die Entscheidungsgrundlagen bis spätestens Sommer 2023 über die Zukunft des Berges erarbeitet werden.

Nicht ausbezahlte Corona-Hilfen: Vizebgm. und Venet-Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Hittler erneuerte seine Kritik und Unverständnis.  | Foto: Othmar Kolp
  • Nicht ausbezahlte Corona-Hilfen: Vizebgm. und Venet-Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Hittler erneuerte seine Kritik und Unverständnis.
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Rettungspaket ist alternativlos

Die Freude bei den Wortmeldungen der GemeinderätInnen zum neuerlichen Finanzbedarf hielt sich naturgemäß in Grenzen.

"Es ist relativ alternativlos, sonst wird ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Ich weiß auch nicht, was ein Konkurs kostet und dieser könnte noch teurer sein als der heutige Beschluss. Wir müssen in den sauren Apfel beißen",

so Vizebgm. Mathias Niederbacher (Zukunft Landeck).

Ein sparsamer Winterbetrieb im Skigebiet Venet soll heuer umgesetzt werden. | Foto: Othmar Kolp
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Für GR Michael Peitner (ÖVP) ist die Ursache für den Finanzbedarf aber nicht am Berg zu suchen. "Die Mitarbeiter sind sehr bemüht und es gilt nun die einheimische Bevölkerung zu motivieren auf den Venet zu gehen." Die Zukunft-Landeck-Mandatare Ahmet Demir, Monika Rotter, Angela Walter-Biechl und Philipp Pflaume stimmten trotz Bauchweh ebenfalls zu.

"Der heutige Beschluss belastet das Gemeindebudget für zehn Jahre und wir schränken uns bei anderen Projekten ein. Ich erwarte mir daher von den Venet Bergbahnen im heurigen Winter deutliche Sparmaßnahmen",

betonte Stadtrat Pflaume.

Die Gemeinde Zams berät am 07. November über das Venet-Rettungspaket. | Foto: Othmar Kolp
  • Die Gemeinde Zams berät am 07. November über das Venet-Rettungspaket.
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Zammer Gemeinderat berät am 07. November

Am 07. November wird das Venet-Rettungspaket auch Thema im Zammer Gemeinderat sein. Der zu beschließende Anteil der Gemeinde Zams beträgt 627.000 Euro. Jener des TVB TirolWest liegt bei 154.000 Euro.

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