Muren sorgten für Großeinsatz

Im Gewerbegebiet in Grins/Graf trat die Sanna wieder über die Ufer. | Foto: ZOOM.TIROL
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PIANS/GRINS (otko). Heftige Unwetter sorgten am Sonntagabend für einen Großeinsatz der Feuerwehren im Landecker Talkessel. Murenabgänge im Pianner Lattenbach sowie im Grinner Mühlbach und der daraus folgenden Anschwellung der Sanna hielten die Einsatzkräfte auf Trapp.
Wie schon im vergangenen September kam es im Gewerbegebiet Grins/Graf durch die Sanna zu Überflutungen bei einem Unternehmen. "Die Feuerwehren Schönwies, Zams und Landeck haben Sandsäcke gefüllt und dadurch wurden von der Feuerwehr Grins Barrikaden errichtet. Auch das Flussbauamt hat Jerseywände aufgestellt und Flussbausteine geschlichtet, um Schlimmeres zu verhindern", schilderte Bezirksfeuerwehrkommandant Hermann Wolf die Situation. Insgesamt 150 Mann von den Feuerwehren Grins, Pians, Landeck, Schönwies, Kappl, Strengen (Beobachtung Dawinbach) und Stanz (Beobachtung der Bäche) standen im Einsatz. Auch die Gemeindeeinsatzleitungen in Pians und Grins wurden hochgefahren. Vor Ort waren auch Vertreter des Flussbauamtes, der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie der BH Landeck.
"Die Verschmutzungen und Vermurungen bei dem Unternehmen wurde inzwischen beseitigt. Der Einsatz wird bis Mittag bzw. Nachmittag beendet. Das Rote Kreuz hat wieder die Versorgung übernommen. Auch die Einsatzsoftware Contwise Lisa hat sich wieder voll bewährt", so Wolf.
In Pians sorgte der Lattenbach wiederum für bange Minuten. Anwohner wurden evakuiert und auch eine Brücke musste gesperrt werden. "Hier ist aber nichts passiert und die Feuerwehr sorgte für die Beobachtung und Absperrung", informiert Wolf.

Schutzmaßnahmen erstellen

Aufgrund der Wetterprognose, die ab Mittwoch wieder heftige Gewitter für den Bezirk Landeck vorhersagt, gilt es nun Maßnahmen zu setzen. An die 100.000 bis 110.000 Kubikmeter Material dürften in der Sanna zum Liegen gekommen sein.
"Wir haben bereits im Gewerbegebiet Grins/Graf ein Schutzwerk mit Steinen und Jerseywänden errichtet, das nun weiter verstärkt wird und bis in den Herbst hinein bleibt. In der Nacht wurden bereits Bagger für Grins und Pians organisiert", erläutert Dieter Monz vom Flussbauamt am Montagvormittag.
Beim Mündungsbereich des Mühlbachs wird eine Rampe in die Sanna gebaut. "Elf LKW sind im Einsatz und fahren Steine her. Danach wird für die Sanna auf der orografisch linken Seite eine Rinne ausgebaggert und das Material auf die orografisch rechte Seite bzw. am Firmengelände zum Trocknen gelagert. Die Deponierung muss noch mit der BH abgeklärt werden, wahrscheinlich geht es aber auf die Deponie Finais in Zams", so Monz. Jedenfalls dürften die Arbeiten in der Sanna zwei bis drei Monate dauern.
Für den Grinner Vizebgm. Reinhold Siess ist man dieses Mal mit einem blauen Auge davongekommen. "Infrastrukturell sind kaum Schäden zu verzeichnen. Beim Wildbad hat sich der Bach weiter eingetieft, wobei es aber keinen weiteren Schaden gibt. Beim E-Werk wurde die Wasserfassung beschädigt, aber die neue Wehr hat standgehalten."

Vorsorge getroffen

Im Gegensatz dazu sei das Material in Pians schlecht. "Dort ist noch offen, ob es auf die bestehende Deponie gelagert wird. Zuerst muss hier eine Behelfsstraße erstellt werden", erklärt Monz. Für Bgm. Harald Bonelli herrscht Gefahr im Verzug: "Viel Material ist auf der orografisch linken Seite der Sanna liegen geblieben und muss so schnell wie möglich weggebaggert werden. Da es bei der Mauer bereits knapp ist, haben wir mit Sandsäcken Vorsorge getroffen, um die Häuser zu schützen."

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