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Nach Felssturz – Lötzgalerie weicht neuem Tunnel

Lötzgalerie: Vierspuriger Ausbau der S16 erfolgt bis 2025. | Foto: Othmar Kolp
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ZAMS (otko). Nach einen Felssturz muss die bestehende Lötzgalerie auf der S16 Arlberg Schnellstraße abgerissen und als Tunnel neu gebaut werden.

Altes Projekt umgeplant

Derzeit laufen die Arbeiten bei der Sanierung der alten Bestandsröhre des Perjentunnels auf Hochtouren. Allerdings wirft bereits das nächste Projekt seine Schatten voraus. Im Anschluss an die Fertigstellung beginnen die Arbeiten für den vierspurigen Ausbau der Lötzgalerie bzw. -tunnel. Allerdings musste das ursprüngliche Projekt umgeplant werden. Die ASFINAG wollte parallel zur bestehenden Lötzgalerie eine gespiegelte Südröhre errichten. Im Anschluss sollte der Bestand saniert werden.
Das alte Projekt war bereits bei der Behörde eingereicht. Ein Felssturzrereignis hatte dann aber weitreichende Folgen. Im Mai 2016 brach aus der Hasliwand ein zehn Kubikmeter großer Felsbrocken aus und stürzte in den Zammer Ortsteil Lötz. Zum Glück wurde niemand verletzt.

Neubauvariante sinnvoll

Für die darunterliegenden Bauwerke der ASFINAG auf der S16 Arlberg Schnellstraße hatte dieses Felssturzereignis aber große Auswirkungen, wie die Simulationen zeigten. "Wir sind bei der Bestandsbeurteilung auf zwei Ergebnisse gekommen. Einerseits hätte die bestehende Lötzgalerie vom Beton her saniert werden müssen. Um den aktuellen technischen Anforderungen zu entsprechen, hätte andererseits das Bauwerk außen verstärkt werden müssen, wobei wir aber den Platz nicht haben", erklärt ASFINAG-Projektleiter Richard Loidl. Nach einer mehrjährigen Planungsphase ging man im vergangenen Jahr nun zu einer Neubauvariante über. "Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist es sinnvoller den Bestand abzureißen und neu zu bauen", betont der Projektleiter.

Fertigstellung bis 2025

Die grobe Zeitschiene sieht laut Loidl nun folgenden Ablauf vor: Im Herbst starten die Vorarbeiten für den Bau der neuen Lötzbachbrücke im kommenden Jahr, die als Zufahrt zur neuen Südröhre dient. Zudem werden Steinschlagnetze errichtet. 2022/23 wird dann die neue ca. 925 Meter lange Südröhre des Lötztunnels errichtet und nach der Fertigstellung wird der Verkehr dorthin umgeleitet. 2024/25 wird dann die Nordröhre gebaut. Vom bergseitigen Bestand werden ca. 950 Meter vom runden Querschnitt abgerissen. Lediglich die 100 Meter des bereits bestehenden recheckigen Querschnitts bei der Anschlussstelle Zams bleiben bestehen.

Kosten sollen halten

In Sachen Bauzeit hat es beim Ausbau der Lötzgalerie bereits mehrfache Änderungen gegeben. Ursprünglich war es geplant 2023/24 die neue Lötzgalerie zu bauen und 2025 den Bestand zu sanieren. Dann sollte das Projekt gleich im Anschluss an den Perjentunnel umgesetzt werden. "In zehn Jahren Bauzeit kann sich bei so einem großen Projekt viel ändern. Aufgrund des Platzproblems ist auch eine Verknüpfung der Baustellen nur begrenzt möglich. Mit der Fertigstellung 2025 liegen wird nun wieder im ursprünglichen Plan", unterstreicht Loidl.
Die neuen Tunnel sind beide rechteckig und komplett geschlossen. "Aus aktueller Sicht werden wir die Gesamtkosten von 190 Millionen Euro für den 5,5 Kilometer langen vierstreifigen Ausbau zwischen Landeck-West und Zams halten. Die Planung für den Lötztunnel wird diese Woche nach einer Neuausschreibung vergeben. Die erste Aufgabe für die Planer wird eine neue Kostenschätzung sein", so Loidl.

Verbesserung für Zams

Der Zammer Bgm. Siegmund Geiger zeigt sich froh, dass das Projekt Lötztunnel gleich im Anschluss an die Perjentunnel-Sanierung durchgezogen wird. "Für die Gemeinde ist vor allem positiv – auch im Hinblick auf die Lärmproblematik, dass anstatt einer Galerie jetzt zwei komplett geschlossene Tunnelröhren gebaut werden. Nach dem vierspurigen Ausbau läuft der Verkehr bei Sperren auch weiterhin auf dem übergeordneten Straßennetz und muss nicht durch den Ort ausgeleitet werden. Nun gilt es aber eine mehrjährige Baustelle in Kauf zu nehmen, aber das Ergebnis bringt schlussendlich eine Verbesserung", verweist der Dorfchef.

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