Covid-19
Nähmaschinen im ganzen Bezirk rattern gegen Corona

Selbstgemachte Schutzmasken - Ramona Oberlechner aus See ist eine der vielen fleißigen NäherInnen im ganzen Bezirk. | Foto: Ramona Oberlechner
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  • Selbstgemachte Schutzmasken - Ramona Oberlechner aus See ist eine der vielen fleißigen NäherInnen im ganzen Bezirk.
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BEZIRK LANDECK/SEE (sica). Bei vielen im Bezirk läuft die Nähmaschine heiß, und das aus gutem Grund: Das Land Tirol hat dazu aufgefordert, Schutzmasken selber zu nähen und die Bundesregierung gab heute (Montag, 30. März) bekannt, dass das Tragen eines "Mund-Nasen-Schutzes" in Supermärkten verpflichtend wird.

Sehr gefragt und dringend gebraucht

Die Schutzmasken, die von vielen fleißigen Händen im ganzen Bezirk angefertigt werden, finden bereits in verschiedensten Bereichen Verwendung. Viele davon gingen bereits an die Heimpflege der mobilen Dienste und auch in Arztpraxen werden die Masken gerne angenommen und verwendet, so auch zum Beispiel in der Ordination von Dr. Christian Klimmer in Pettneu:

Auch im Paznaun wird fleißig genäht und die Praxis von Dr. Artur Prem wurde mit selbst gemachten Masken versorgt:

Hobbynäherin aus Leidenschaft

Eine der fleißigen Näherinnen ist Ramona Oberlechner aus See. Auf diese tolle Aktion wurde sie durch einen WhatsApp-Aufruf aufmerksam, der die Runde machte. "Da bekannt ist, dass ich gerne nähe habe ich diese Nachricht bestimmt zwanzig Mal bekommen.", schmunzelte Ramona. Vor rund vier Jahren entdeckte sie das Handwerk für sich. "Verschiedene Techniken habe ich mir selber aus dem Internet angeeignet.", erzählt sie. Doch sie ist nicht die einzige, die für die Eindämmung des Coronavirus näht. Viele im Bezirk haben ihre Nähmaschine aktiviert, um etwas zur Eindämmung des Corona-Virus beizutragen. Auch Ramona kennt viele, die sich während der Quarantäne auf diese Art sinnvoll die Zeit vertreiben: "Viele Freundinnen, meine Schwägerinnen und meine Schwiegermutter nähen zum Beispiel auch." 

Hobbynäherin aus Leidenschaft - Ihr Können eignete sich Ramona im Internet an und nutzt es jetzt für die Anfertigung zahlreicher Schutzmasken. | Foto: Ramona Oberlechner
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Masken in Rekordzeit

Die geübte Handarbeiterin braucht für eine Maske etwa eine Viertelstunde. Bei diesem Tempo ist es nicht verwunderlich, dass Ramona bereits mehr als 84 Masken angefertigt hat.  So schnelles arbeiten klappt vor allem dann, wenn alles gut vorbereitet ist - Stoffe zuschneiden und in Falten legen, bügeln, Schrägbänder vorbereiten und und und, das nimmt auch noch sehr viel Zeit in Anspruch. 

Gute Vorbereitung ist alles - dann dauert die Anfertigung einer Maske etwa eine Viertelstunde. | Foto: Ramona Oberlechner
  • Gute Vorbereitung ist alles - dann dauert die Anfertigung einer Maske etwa eine Viertelstunde.
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Eine Maske besteht aus 3 Lagen Stoff, den Bändern und 1 Pfeifenputzer als Draht für die Nase. "Mein privater Vorrat an Bändern ist aber irgendwann ausgegangen.", erzählt Ramona. "Eine liebe Nähfreundin aus Zams hat mir dann ganz schnell was geschickt. Insgesamt hab ich ca 200m Bänder vernäht, davon über 100m selbst hergestellt. Ca 10m² Stoff waren das gesamt."
Wer sich gerne selbst an dieser tollen Aktion beteiligen möchte und so seine Zeit sinnvoll nutzt, findet die Anleitung auf der Homepage des ORF
Sie verteilt an Arztpraxen und Pflegedienste Masken, aber auch Nachbarn, Freunde und Bekannte haben von Ramona schon Masken bekommen. "Sogar eine Freundin aus Pfaffenhofen, die im Ärztehaus in Telfs arbeitet hat schon gefragt, ob ich ihr ein paar Masken schicken kann.", erzählt die Hobbynäherin und weist auf einen Nebeneffekt hin, der die Masken zudem so gefragt macht: "Sie sind bunt!" Mit der bunten Barriere für die Weiterverbreitung des Coronavirus lässt sich ein bisschen Farbe in den grauen Quarantäne-Alltag bringen. Eine tolle Aktion - Danke an alle, die fleißig mitnähen!

Viele geübte Handgriffe führen zu den bunten Schutzmasken. | Foto: Ramona Oberlechner
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