"Frizzey Light Helptour 2018"
Nepal: Weihnachten bei den Ärmsten der Armen

Die vergessenen blinden Kinder von Mugu in Nepal: Frizzey Greif überreicht die "Weihnachtspakete" und die Frizzey Light Schultaschen. | Foto: Frizzey Light
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  • Die vergessenen blinden Kinder von Mugu in Nepal: Frizzey Greif überreicht die "Weihnachtspakete" und die Frizzey Light Schultaschen.
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PRUTZ/NEPAL (otko). Frizzey Greif und Christine Jarosch halfen rund um die Weihnachtszeit wieder den Vergessenen in Nepal.

Gelungene Hilfsaktion

Multimediakünstler und Friedensaktivist Frizzey Greif und Lebenspartnerin Christine Jarosch sind seit kurzem mit bleibenden Eindrücken von ihrer "Frizzey Light Helptour 2018" zurück. Bereits zum fünften Mal halfen sie mit mit dem "Frizzey Light Verein – non profit organization" ehrenamtlich den Ärmsten der Armen in den Gegenden von Nepal, in die sonst keine Hilfsorganisation vordringt.
Frizzey's Vision „Weihnachten für die Vergessenen in Nepal“ ging trotz vieler Hindernisse mehr als erwartet in Erfüllung. Ab dem 24. Dezember 2018 machten sie über mehrere Wochen viele Unschuldige, Vergessene und Hilflose mehr als glücklich und haben nachhaltig geholfen. Möglich war dies durch die Unterstützung herzgebildeter TirolerInnen sowie Freunde weit über die Grenzen hinaus.
Vier Tage Höllenfahrt über 1000 Kilometer, nach einem 30 Stundentrip von Tirol nach Kathmandu, mit einem zusammengeflickten Schrotthaufen als Bus Namens „Steppenwolf“ nach Mugu, dem ärmsten Gebiet Nepals.

Staub, kalt und krank

"Der Staub rieselt auch bei Nacht wie Schnee durch die Luft, durch alle Ritzen, blockiert die Atemwege. In extremsten Unterkünften bei Minusgraden, Zelt oder kaminlosen Räumen mit giftigem Qualm des offenen Holzfeuers wurden wir neben Hustenanfällen, Atemnot, von jaulenden Wölfen und kläffenden Hunden die ganzen Nächte um den Schlaf gebracht", schildert Frizzey Greif seine Eindrücke.
Dieses Hilfsprojekt ging weit über die physischen und psychischen Grenzen hinaus. Sie verteilten, filmten, reisten, kletterten nur mehr unter Adrenalin und spürten keine Schmerzen mehr. Die tägliche Überspielung bis spät in die Nacht des Filmmaterials war unter diesen Bedingungen, falls Strom vorhanden, eine zusätzliche Herausforderung.
Tshering Lama Sherpa (Frizzey Light Nepal): „Es ist für mich nicht mehr nachvollziehbar, wie Frizzey und Christine all die Strapazen in ihrem Alter durchgemacht und überstanden haben und immer wieder weiter zur nächsten Station um vor Ort zu helfen. Sogar meine durchtrainierten Sherpas sind unter diesen Umständen krank geworden."

Ersatzreifen gibt es nicht

In diesen entlegenen Gebieten wurde erst vor zehn Jahren der erste fahrbare Weg gebaut, natürlich ohne Asphalt. Beim Monsun sind diese Menschen wieder von der Außenwelt getrennt. Zerstörte Wege, Hangrutsche.
Nachdem der fahrbare Ackerweg aufhörte, wurden Frizzey Greif und Christiane Jarosch von weiteren Sherpas und Frauen erwartet, welche sämtliche Hilfsgüter aus dem Bus zu Fuß weitere Stunden bergauf zu einem abgelegenen Verteilerplatz trugen, wo Menschen aus allen Gebieten in Decken seit Tagen warteten.
"Durch Spenden konnten zusätzlich über 200 hochwertige Frizzey Light Schultaschen produziert werden mit gefüllten Federpenalen, Heften, Zahnpasta und -bürsten für Kinder, die dringend einen Neubau benötigen würden. Man läuft Gefahr sich durch den durchlöcherten, verfaulten Boden die Füße zu brechen, dass die Wände einstürzen oder einem das wasserundichte Dach auf den Kopf fällt", erzählt Greif.

Weihnachten in Nepal

Nach einer herzlichen Begrüßung mit Trommeln, Tanz und Gesang, fing eine sehr berührende, persönliche Verteilung der Weihnachtspakete an.
"Es war ein beglückendes Gefühl und Erlebnis, Schlafsäcke, Mützen, Spenden, Schultaschen jeder einzelnen Person in die Hände zu drücken oder in den Anorak zu helfen. Hier gab es nur dankbare Blicke mit einem lauten 'Merry Christmas from Nepal' an alle Unterstützer", zeigt sich Greif beeindruckt.
Auf diesem Platz voller Staub, haben sie neben einer provisorisch eingerichteten Apotheke ein eigenes Ärztezelt aufgestellt, wo aus sämtlichen Gebieten von Mugu über 500 Hilflose, Unschuldige, Kranke, Frierende, körperlich Behinderte zusammen kamen, die noch nie eine Hilfe bekamen.
Für die medizinische Betreuung und Medikamente waren zwei ausgebildete Krankenschwestern, eine Gynäkologin und eine Ärztin zuständig. "Dieses wunderbare, bodenständige, humorvolle Team hat durch ihre medizinischen Erfahrungen und Menschlichkeit sehr zum Wohle der Ärmsten der Armen beigetragen. Durch den großen Andrang musste dieses Hilfsprojekt um einen weiteren Tag verlängert werden", berichtet Frizzey Greif.

Die vergessenen Gehörlosen

Über Nepals größten, fast 3000 Meter hohen Rarasee  mit 167 Meter Tiefe und Blick zu den Bergen Tibets kamen sie zu den nächsten Projekten, wo ebenso noch nie eine Hilfe da war.
"Sie leben in kalten Ställen und sind mit ihrer Betreuerin überglücklich, rissen ihre alten Kleider vom Leib und stürzten sich auf die warme Bekleidung, die von Euch gespendet wurden. Begegnungen die bereichern", so Greif.

Wertschätzung in Phaplu

Ang Ngyma Lama Sherpa wartet seit 2012 vergeblich auf die versprochene Unterstützung der ewig wechselnden Regierung. Die non profit organization Frizzey Light, hat dem Warten eine Ende gesetzt und unterstützt das Altersheim in Phaplu, damit es für die Ärmsten der Armen endlich fertig gestellt werden kann, bevor noch mehr Unschuldige erfrieren. Wer keine Kinder hat, hat keine Hilfe, da es in Nepal für alte Menschen keine Altersversorgung gibt. Ein begeisterter Alt-Bürgermeister verewigt das Frizzey Light Logo aus Stein am Eingang des Altersheimes.

Hilfe für die Vergessenen in den Slums von Pokhara

Mütter, die für ihre Halbwaisen Kinder um 50 NPR (39 Cent) am Fluss für Baufirmen Sandsäcke füllen, hausen zusammen oft zu fünft in nassen nach Zement und Fäulnis riechenden vier Quadratmeter Blechhütten, barfuß auf dem Betonboden bei Minusgraden. Statt Türen nur Tuchfetzen, wo es hinein regnet, mit offenem Feuer ohne Abzug, ohne Kamin, zum ersticken. Eine kaputte Decke zum wärmen, ein kleines Regal mit gespendeten Grundnahrungsmitteln zum Überleben, sonst nichts.

Das Blinden-Hostel

"Es liegt mir sehr am Herzen neben der Hilfe in Pokhara, zur Fertigstellung des Blinden-Hostels in Mugu beizutragen. Wenn man vor Ort sieht, unter welchen Bedingungen diese Kinder leben, wird es zur Pflicht", unterstreicht Frizzey Greif.
Sie leben wie Ausgestoßene in einem kalten, stinkenden, dreckigen Stall und die Weihnachtspakete mit Anoraks, Schlafsäcken und Mützen waren für sie wie ein Dach über dem Kopf. "Diese blinden Kinder sind ausschließlich auf uns angewiesen für ein menschenwüdiges Dasein", betont der Friedensaktivist.

Dokumentarfilme  zur Förderung des humanitären Bewusstseins

Durch die ergreifenden Bild und Tonaufnahmen ist wieder ein einzigartiges Filmmaterial von dieser 5. Frizzey Light Helptour in Nepal für Dokumentarfilme „Was uns die Welt wirklich zu erzählen hat“, entstanden, bereichert von einer Spezialdrohne. Botschaften zum Nachdenken, Miterleben für Schulen, Kinos, TV und Veranstaltungen.

"Back in paradise"

Nach einem 32-tägigen Wahnsinnstrip sind Frizzey Greif und Christine Jarosch wieder in der Heimat. "Die Luft, das Wasser, das Brot, die Natur, ein warmes, vertrautes Dach über dem Kopf, wieder gesund mit neuem Tatendrang. Was für ein Privileg hier leben zu dürfen", betont Frizzey
Freuen wir uns auf die nächste Frizzey Light Helptour, auf die gemeinsamen Nepalevents 2019 in Tirol, einen Saal voller herzgebildeter Menschen, denen bewusst ist , wo und wie wir hier leben dürfen, bei denen "Geiz nicht geil ist".
"Danke an alle, die uns mit ihrem großen Herz auf all den wunderbaren, hilfreichen, lehrreichen Reisen der Nächstenliebe, in die Welt der Unschuldigen, Hilflosen aktiv 'begleiten' und unterstützen", so Frizzey Greif abschließend.

SPENDENKONTO Frizzey Light


Raiba Oberland
IBAN: AT75 3635 9000 0102 8224 BIC: RZTIAT22359

Infos zu Spenden, Hilfsprojekten und Mitgliedschaft: www.frizzey-light.org

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