Neues Schutzmaßnahmenkonzept Schallerbach wurde vorgestellt

Die Geschiebesperre (rot) wird künftig um 20 Meter versetzt und bietet ein Fassungsvolumen von 45.000 m3 – Blau gekennzeichnet: Murleitgerinne. | Foto: die.wildbach
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  • Die Geschiebesperre (rot) wird künftig um 20 Meter versetzt und bietet ein Fassungsvolumen von 45.000 m3 – Blau gekennzeichnet: Murleitgerinne.
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SEE (joli). In der Nacht vom 07. auf 08. Juni 2015 gingen in Kappl und See über mehrere Stunden schwere Unwetter nieder – 70–100 Liter Regen pro Quadratmeter. Neben dem Geschiebebecken des Schallerbachs wurden dabei mehr als 70 Gebäude beschädigt.
„Wir haben das Ereignis umfassend analysiert und konnten die Sofortmaßnahmen am Schallerbach weitgehend abschließen. Das Geschiebebecken ist wiederhergestellt, der Damm wieder sicher“, erläutert Gebhard Walter von der Wildbach- und Lawinenverbauung, der die Projektleitung über hat.
Darüber hinaus hat die Wildbach- und Lawinenverbauung in enger Abstimmung mit den betroffenen Bürgern in Kappl und in See neue Schutzmaßnahmen für den Schallerbach entwickelt. Über den aktuellen Stand wurden die Gemeindebürger vergangene Woche von den Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung – Gebhard Walter (Sektionsleister-Stv.), Daniel Kurz (Projektant) und Hubert Agerer (Gebietsbauleiter-Stv. Imst) – bei einem Info-Abend im Gemeinsaal See informiert.

Schutzmaßnahmen für den Schallerbach

Durch das neue Schutzkonzept, das 2025 fertig gestellt werden soll und dessen Investitionsvolumen bei rund zehn Millionen Euro liegt, sollen die Häuser am Schwemmkegel des Schallerbachs ebenso geschützt werden wie Infrastruktureinrichtungen und Straßen – u.a. die B188 Paznauntalstraße und mehrere Gemeindestraßen.
„Für uns war es wichtig, das künftige Schutzkonzept gemeinsam mit den Betroffenen zu erarbeiten“, betont Walter die erstmalige enge Zusammenarbeit in dieser Form zwischen der Wildbach- und Lawinenverbauung und betroffenen BürgerInnen.
So wird das bestehende Geschiebeablagerungsbecken von bisher 25.000 m3 auf 45.000 m3 Volumen vergrößert, zwei Murleitgerinne errichtet und eine neue Geschiebesperre (Stahlbeton), die um "20 Meter nach unten versetzt" wird, umgesetzt, erläuterte Kurz. Die bisherige Geschiebesperre wird erst nach Fertigstellung der neuen Sperre abgetragen.
Weiters wird eine 1,75 Meter hohe und 61 Meter lange Winkelstützmauer, um die angrenzenden Häuser zu schützen, errichtet. Auch werden steingeschlichtete Unterlaufgerinne mit Mündungsbauwerk und Sohlgurte sowie zwei Gemeindestraßenbrücken neu gebaut. Eine neue Brücke soll direkt beim ARA Unterpaznaun über die Trisanna führen.
Die Planungen für diese Vorhaben sind abgeschlossen, das Projekt wurde kürzlich eingereicht und die Bauarbeiten sollen am 03. August 2015 starten.
"Für mich ist es irrsinnig beeindruckend was hier in Zukunft entstehen wird. Mich beruhigt das immens und ich habe damit ein gutes Gefühl", so Karl-Heinz Zangerl, Bewohner von See, der bei der Planungsphase mit dabei war.

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