Bürgerversammlung
Ortsenticklung: Pettneu plant neues Gemeindezentrum

Im Jahr 2020 soll das neue Gemeindezentrum in Pettneu am Arlberg umgesetzt werden.
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PETTNEU (otko). Auch in der Gemeinde Pettneu am Arlberg vollzieht sich eine Zeit des Wandels. Bei der Zahl der Einwohner tut sich in den letzten Jahren nicht viel. Hatte die Arlberggemeinde 2001 1.447 Bewohner, so stieg die Zahl bis 2018 auf 1.493 – was einem mageren Zuwachs von einem Prozent entspricht. Ganz anders sieht es aber bei den Haushalten aus, wo es einen Zuwachs um 22 Prozent gab. 2001 wurden 530 Haushalte gezählt und 2018 waren es schon 645. Auch die Schülerzahl in Pettneu pendelt seit 2006 um die 40 Kinder herum. Trotz weniger Gästebetten gibt es aber eine Steigerung bei den Nächtigungen. "Wir hatten in den letzten 17 Jahren über 60 Neubauten und trotzdem haben wir eine gleich große Bevölkerung. Gleichzeitig nimmt Leerstand in der Kernzone dramatisch zu. Durch diese wahnsinnige Veränderung und Zersiedelung entstehen der Gemeinde aber auch Mehrkosten, wie z. B. bei der Schneeräumung", erläutert Bgm. Manfred Matt.
Um sich über die Zukunft der Ortsentwicklung Gedanken zu machen startete die Gemeinde deshalb im Frühjahr 2017 einen "Agenda-21-Prozess".

Gute Bügerbeteiligung

Mittels Bürgerbeteiligung wurde ein Leitbild "Pettneu 2030" und ein Maßnahmenpaket mit zwölf Projekten erarbeitet. "Wir hatten durchschnittlich 70 Personen in den Workshops und in den vier öffentlichen Veranstaltungen", zeigte sich Prozessbegleiter Stefan Lettner (CIMA Beratung + Management GmbH) über die Beteiligung erfreut.
Vergangenen Donnerstag fand dann im Rahmen einer Bürgerversammlung im Feuerwehrhaus die Abschlussveranstaltung und Präsentation der Ergebnisse statt. "Durch die Naturkatastrophen im Sommer 2017 und Sommer 2018 hat sich der Prozess leider verschoben", verwies Bgm. Matt.
Interessantes brachte die Auswertung der anonymen Bürgerbefragung: So so sind die PettneuerInnen mit der medizinischen Versorgung, dem öffentlichen Bus, der Gemeindeverwaltung und dem Angebot für Senioren sehr zufrieden. Der fehlende Gemeindesaal, die Schließung des Skigebiets, die Verkehrssituation sowie die Preise und das Angebot beim Wohnen werden werden negativ gesehen.
In einem sechsseitgen Leitbild "Pettneu 2030" wurden die Wünsche und Anregungen aus den Diskussionen und der Befragung verarbeitet. Von den zwölf während des Prozesses von der Bevölkerung erarbeiten Vorhaben, die mit verschieden Zeithorizonten versehen wurden, sind der Neubau des Gemeindezentrums und die Neugestaltung des Dorfplatzes bereits am laufen.

Ortszentrum beleben

"Wir haben das älteste Gemeindeamt im ganzen Bezirk und es ist manchmal zum Schämen. Wichtig ist es nun, dass wir mit einem Neubau auf einen modernen Stand kommen", unterstreicht Bgm. Matt. Durch eine Baulandumlegung, die zu 98 Prozent durchverhandelt sei, hätten sich neue Möglichkeiten ergeben. Dadurch erhält die Gemeinde im Bereich des "Stadlwieser-Hauses", das sich in ihrem Besitz befindet, ausreichend Grund für ein modernes Gemeindezentrum auf zwei Ebenen. Neben der Gemeindeverwaltung im ersten Stock soll in dem von der Dorfstraße ebenerdig erreichbaren Erdgeschoss ein Gemeindesaal mit Platz für 200 Besucher und einer Bühne entstehen. Davor wird ein Dorfplatz situiert. Im hinteren Bereich entstehen 40 Parkplätze. Das alte Gemeindehaus wird abgerissen und dort soll mitten im Ortszentrum ein Gebäude für betreubares Wohnen und eventuell Geschäftsflächen im Parterre gebaut werden.
"In Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung des Landes Tirol wird ein geladener Architektenwettbewerb durchgeführt, der bis Frühjahr 2019 abgeschlossen sein wird. Die Umsetzung soll dann im Frühjahr 2020 erfolgen", erläutert der Dorfchef den Zeitplan. Für das Projekt rechnet Bgm. Matt mit Kosten zwischen 3 und 4 Millionen Euro.
Auch zusätzliche Wohnungen sollen das Ortszentrum weiter beleben. Im Herbst 2019 beginnt die Neue Heimat Tirol mit dem Bau von 25 Eigentumswohnungen.

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