Strukturplan 2023-2033
"Pflege neu denken": auf betreutes Wohnen setzen

Kathrin Eberle, Lrin Cornelia Hagele, BH Siegmund Geiger und PV Obmann und Bgm. Helmut Mall | Foto: Elisabeth Neuner
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In der Bezirkshauptmannschaft in Landeck präsentierte Gesundheits- und Pflegelandesrätin Cornelia Hagele gemeinsam mit Kathrin Eberle, Vorständin der Abteilung Pflege des Landes, BH Siegmund Geiger und den Vertretern der Planungsverbände den Strukturplan Pflege für die Jahre 2023 bis 2033.

BEZIRK LANDECK. Dieser neue Pflegeplan umfasst die aktuelle Personal- und Versorgungssituation im Bezirk Landeck sowie vorgesehene Bedarfsanpassungen und alternative Versorgungsmöglichkeiten wie Betreutes Wohnen und die Tagespflege. Der Strukturplan Pflege biete eine Entscheidungsgrundlage für die weiteren Maßnahmen im Bereich Pflege, an denen gemeinsam mit den Planungsverbänden in den kommenden Jahren gearbeitet wird.

"Wir müssen an alternativen Lösungen arbeiten. Wir wollen nicht auf die Pflegeheime setzen, sondern andere Möglichkeiten voranbringen",

meint LRin Hagele.

Cornelia Hagele sprach über die Notwendigkeit, alternative Pflegeformen zu nütze. | Foto: Elisabeth Neuner
  • Cornelia Hagele sprach über die Notwendigkeit, alternative Pflegeformen zu nütze.
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Ein paar Zahlen

Aktuell betreuen 380 Pflege- und Betreuungskräfte im Bezirk Landeck insgesamt 1.120 Menschen stationär und mobil in den fünf Alten- und Pflegeheimen sowie in fünf weiteren Pflege- und Betreuungsorganisationen. In der stationären Pflege – also dauerhafte oder kurzzeitige Plätze in Alten- und Pflegeheimen – stehen derzeit 314 Langzeit- und Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung, während die Tagespflege vor Ort aktuell 30 Plätze umfasst. Deshalb soll vor allem der Bereich der teilstationären Pflege ausgebaut werden: In der Tagespflege sollen weitere 46 Plätze geschaffen sowie das Angebot des Betreuten Wohnens im Bezirk Landeck mit insgesamt 60 Plätzen breit ausgerollt werden. Insgesamt sollen damit 106 neue Plätze für die flexiblen Betreuungsmöglichkeiten bis 2033 umgesetzt werden. Durch diese wohnortnahen Betreuungsformen erhält die pflege- und betreuungsbedürftige Landecker Bevölkerung bedarfsgerechte Betreuungsleistungen und werden so lange wie möglich in ihrer Selbstständigkeit unterstützt.

Alterstrukturen verändern sich

In Anbetracht der Entwicklung der Altersstruktur in den kommenden Jahren sei für LRin Hagele klar, dass vor allem Angebote alternativer Versorgungsmöglichkeiten in den Tiroler Gemeinden in Zukunft weiter ausgebaut werden müssen:

„Die Bevölkerung in Tirol wird immer älter. Dabei ist es wichtig, älteren Menschen möglichst lange ein qualitätsvolles Leben in ihren eigenen Wohnungen zu ermöglichen. Die Tagespflege, Wohngemeinschaften sowie das Betreute Wohnen stellen dabei zentrale Pflegeformen für die Zukunft dar.“

Kathrin Eberle, Lrin Cornelia Hagele, BH Siegmund Geiger und PV Obmann und Bgm. Helmut Mall | Foto: Elisabeth Neuner
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Regionale Pflegeausbildung im Fokus

Am St. Vinzenz Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe (BIZ) absolvieren derzeit 64 StudentInnen das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege sowie 49 SchülerInnen die Pflegefachassistenz- und 13 die Pflegeassistenz-Ausbildung. Zudem absolvieren weitere 37 SchülerInnen die Ausbildung zur Pflegeassistenz an der Fachschule für ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement Landeck-Perjen (FSBHM).

„Die Pflege ist ein Beruf mit viel Verantwortung – aber auch ein Beruf, der einem sehr viel zurückgibt. Künftig muss es uns gelingen, die positiven Seiten des Pflegeberufs wieder verstärkt vor den Vorhang zu holen, um die Pflegeausbildung zu stärken und mehr junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern“,

betont LRin Hagele und merkt an, dass derzeit knapp 60 Prozent der Pflegekräfte in Tirol zwischen 40 und 60 Jahre alt sind.

„Das heißt, dass wir in Zukunft mit vielen Pensionierungen im Bereich der Pflege konfrontiert werden. Zusätzlich zur steigenden Altersstruktur muss es uns demnach gelingen, attraktive Rahmenbedingungen für die Pflegeausbildung zu schaffen, um diese herausfordernde Personalsituation künftig meistern zu können“,

ist die Landesrätin überzeugt. Mit der Verlängerung der Diplomausbildung bis Ende 2023 und der Erweiterung des Pflege-Schwerpunkts an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen wurden Maßnahmen gesetzt, um einen flächendeckenden, wohnortnahen und niederschwelligen Zugang zur Pflegeausbildung für alle Interessierten zu gewährleisten. Darüber hinaus startet künftig auch die Pflegelehre, um die Altersschwelle weiter zu senken und den Zugang zu erleichtern. Zudem erhalten Pflegeauszubildende Fördermöglichkeiten – vom Ausbildungsbeitrag für Pflegeauszubildende über das Tiroler Pflegestipendium bis hin zu verschiedenen Stipendien vom AMS und der Pflegestiftung Tirol.

Neue Wege für nachhaltigen Ausbau der Pflege

Auch die Obleute der fünf Planungsverbände (PV) nahmen an der Sitzung in der Bezirkshauptmannschaft Landeck teil. Im Rahmen der Regionalkonferenz wurden die geplanten Bedarfsanpassungen im Strukturplan Pflege 2023 – 2033 mit den BürgermeisterInnen vor Ort besprochen. Bgm. Helmut Mall für den PV Stanzertal, Bgm. Harald Bonelli für den PV Landeck und Umgebung, Bgm. Hermann Huber für den PV Paznauntal, Bgm. Simon Schwendinger für den PV Sonnenterrasse sowie Bgm. Peter Moritz für den PV Oberes und Oberstes Gericht sind demnach für die weitere Umsetzung der Bedarfsanpassungen in der Pflege im Bezirk Landeck verantwortlich:

Bgm, Helmut Mall und PV Obmann sprach über die Möglichkeiten der Bgm., sich direkt einzubringen und dass ihre Einwände auch in den Strukturplan aufgenommen würden. | Foto: Elisabeth Neuner
  • Bgm, Helmut Mall und PV Obmann sprach über die Möglichkeiten der Bgm., sich direkt einzubringen und dass ihre Einwände auch in den Strukturplan aufgenommen würden.
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„In der heutigen BürgermeisterInnenkonferenz konnten wir unsere regionalen Gegebenheiten direkt einbringen und werden auf Basis des Strukturplans Pflege das Angebot im teilstationären Bereich mit Unterstützung des Landes erweitern.“

Auch sind sie sich einig, dass man in Zukunft neue Maßnahmen im Bereich der Pflege setzen muss. Weiters führt Helmut Mall stellvertretend für alle Obleute weiters au:

„In den kommenden Jahren gilt es gemeinsam vor allem ein bedarfsgerechtes und flexibles Leistungsangebot für unsere pflegebedürftigen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Bezirk Landeck umzusetzen.“

In der nachhaltigen Entwicklung der Pflege in den Bezirken unterstützt Kathrin Hörschläger in ihrer Funktion der Stabstelle Pflegeentwicklung, angesiedelt am Landesinstitut für integrierte Versorgung Tirol (LIV), die Gemeinden und Einrichtungen bei der Umsetzung vor Ort. Dabei gilt es auch in Zukunft, Maßnahmen rund um Kinderbetreuung, Digitalisierung im Pflegeberuf sowie Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige als Teil der Pflege- und Betreuungsformen mitzudenken. Dabei leisten die Versorgungsprogramme des LIV Care Management Tirol und HerzMobil Tirol in der Koordination und Beratung von Menschen, die zuhause von Angehörigen gepflegt werden, sowie in der telemedizinischen Versorgung von PatientInnen mit Herzinsuffizienz eine wohnortnahe, patientenzentrierte und nachhaltige Pflege und Betreuung in den Bezirken.

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