MS Prutz-Ried
SCHUSO als wichtige Einrichtung für die Schulgemeinschaft

Die SCHUSO (Schulsozialarbeit) Tirol ist fix an der Mittelschule Prutz-Ried und Umgebung installiert. Sozialarbeiterin Vanessa Hammer ist sozusagen eine Wegbegleiterin für die SchülerInnen dort. | Foto: MS Prutz
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  • Die SCHUSO (Schulsozialarbeit) Tirol ist fix an der Mittelschule Prutz-Ried und Umgebung installiert. Sozialarbeiterin Vanessa Hammer ist sozusagen eine Wegbegleiterin für die SchülerInnen dort.
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PRUTZ/RIED. I. O. (sica). Seit September 2020 ist die SCHUSO (Schulsozialarbeit) Tirol in der MS Prutz-Ried und Umgebung eingerichtet. Sozialarbeiterin Vanessa Hammer steht SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern täglich in verschiedensten Anliegen zur Seite - Corona sei dabei eher ein Begleit- statt Hauptthema.

SCHUSO: "Offen - freiwillige - vertraulich"

„Offen - freiwillig - vertraulich“ ist das Motto der SCHUSO (Schulsozialarbeit) Tirol. Schulsozialarbeit ist eine Hilfestellung der und soll durch konkrete Angebote in der Prävention und Intervention die Situation von SchülerInnen, deren unmittelbares Umfeld sowie das gesamte Schulklima verbessern.

„Die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter helfen bei Schwierigkeiten in der Schule oder in der Familie, bei psychischen Problemen, Mobbing, Sucht und vielem mehr“

so Landesrätin Gabriele Fischer, zuständig für die Kinder- und Jugendhilfe des Landes Tirol.
Das Aufgabenfeld der SCHUSO ist vielschichtig: So arbeiten die SchulsozialarbeiterInnen beispielsweise mit der Klasse, um dort das Klima zu verbessern oder helfen SchülerInnen ganz individuell bei der Bewältigung persönlicher Krisen.

Schulsozialarbeit ist eine Hilfestellung der und soll durch konkrete Angebote in der Prävention und Intervention die Situation von SchülerInnen, deren unmittelbares Umfeld sowie das gesamte Schulklima verbessern. | Foto: SCHUSO Schulsozialarbeit Tirol
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„Dass eine Schulsozialarbeiterin oder ein Schulsozialarbeiter an einer Schule tätig ist, bedeutet nicht, dass diese Einrichtung eine Brennpunktschule ist“

stellt Bildungslandesrätin Beate Palfrader klar. Auch für Themen wie Leistungsdruck, der Wechsel in eine weiterführende Schule oder Prävention seien SchulsozialarbeiterInnen die richtigen AnsprechpartnerInnen.

Ansprechpartnerin in der MS Prutz-Ried und Umgebung

Seit vergangenem Herbst ist auch in der Mittelschule Prutz-Ried und Umgebung die SCHUSO im Einsatz, auch weitere Schulen haben bereits ihr Interesse bekundet. Zwei Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Soziale Arbeit & Schule machen im Bezirk Landeck auch bereits Gewaltprävention an Volks- und Mittelschulen.

An der MS Prutz-Ried und Umgebung ist seit September 2020 die SCHUSO tätig. | Foto: MS Prutz
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In der ersten Schule im Bezirk, wo die Schulsozialarbeit fest als Einrichtung installiert ist, wird das Angebot bereits gut angenommen, wie die zuständige Sozialarbeiterin Vanessa Hammer erzählt. "Während der ersten Schulwochen bin ich durch die Klassen gegangen, um mich und das Angebot der SCHUSO vorzustellen. Das alles habe ich meist mit ein paar Spielen aus dem sozialen Lernen kombiniert. Das ist besonders zu Beginn des Schuljahres und gerade für die neu zusammengestellten ersten Klassen wichtig", erinnert sich Vanessa.

"Die SchülerInnen waren von Anfang an neugierig, haben mich immer wieder über meine Arbeit ausgefragt, ob es stimmt, dass sie mich „duzen“ dürfen und dass ich einer Verschwiegenheitspflicht unterliege. Sie finden es cool, dass es hier jemanden gibt, dem sie sich anvertrauen können und der keine Noten verteilt"

Was sind die Aufgaben der SCHUSO?

"Hier in Prutz habe ich eine 35 Stunden Stelle für 254 SchülerInnen. Ich bin jeden Tag vor Ort und die SchülerInnen können sich immer bei mir im Büro melden, mir über unsere schulinterne Kommunikationsplattform schreiben oder einen Termin ausmachen", informiert die Sozialarbeitern.

Schulsozialarbeiterin Vanessa Hammer ist an der MS Prutz-Ried und Umgebung die Ansprechpartnerin für verschiedenste Anliegen der SchülerInnen. Die gebürtige Hamburgerin bringt bereits langjährige Erfahrung in diesem Bereich mit. | Foto: Meike Kuether
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Vanessa Hammer ist wie eine Wegbegleiterin für die SchülerInnen, die immer da ist und an die sie sich vertrauensvoll wenden können. Neben der Beratung der SchülerInnen, geht es in ihrer Arbeit um Prävention und die Sensibilisierung für relevante Themen im Alltag der Schüler_´Innen, sowie der Förderung sozialer Kompetenzen und die Entwicklung bzw. Entdeckung der persönlichen Ressourcen. Vanessa Hammer ist die perfekte Ansprechpartnerin für verschiedenste Anliegen, denn die gebürtige Hamburgerin bringt bereits jahrelange Erfahrung im Bereich der Schulsozialarbeit mit.

Homeschooling nicht für alle ideal

Die Schulsozialarbeit an der Mittelschule Prutz-Ried und Umgebung startete im September 2020 mitten in der Corona-Pandemie, während des Lockdowns war Sozialarbeiterin Vanessa aber trotzdem jeden Tag an der Schule, da natürlich auch ein Betreuungsangebot stattgefunden hat. "Des Weiteren gab es auch die ein oder andere Videoberatung, jedoch war das einzelnen SchülerInnen eher unangenehm und sie wollten lieber persönlich vor Ort mit mir sprechen", erzählt Vanessa. Dass das Homeschooling nicht für alle ideal ist, habe man schon bemerkt: "Einige blühen auf, andere kommen mit dieser Art des Unterrichts weniger klar und fallen dadurch zurück. Durch den derzeitigen Schichtbetrieb hat sich die Situation etwas verbessert, da die SchülerInnen nun nicht jeden Tag vor dem Bildschirm sitzen müssen"

Die SCHUSO macht auch Projekte zu verschiedenen Tehmen - Im Bild beispielsweise ein Projekt zum Weltfrauentag. | Foto: MS Prutz
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Corona ist nicht das Hauptthema

Das allgegenwärtige Thema der Pandemie sei bei den SchülerInnen nicht so präsent, wie man vielleicht meinen könnte: "Die SchülerInnen kommen fast immer mit konkreten Anliegen zu mir - über Corona wollen jedoch die Wenigsten unbedingt sprechen. Vielmehr beschäftigen sie die einhergehenden Begleitprobleme: Langeweile, Einsamkeit bis hin zu Zukunftsängsten" Auch untereinander werde nicht ständig über Corona gesprochen, wie Vanessa Hammer beobachten konnte: "Ich habe gemerkt, dass die SchülerInnen hier bei mir und auch sonst in der Schule wenig untereinander über Corona sprechen. Sie finden das Thema 'nervig' und sind dankbar, dass sie die Schule haben und dass es hier nicht ständig um Corona geht. Was sie wirklich beschäftigt ist, dass sie nicht viel machen können nach der Schule"

Fehlende Freizeitbeschäftigung, wenige soziale Kontakte

Die fehlende Freizeitbeschäftigung und die Einschränkung der sozialen Kotakte belaste die Kinder und Jugendlichen allerdings sehr. "Für die SchülerInnen ist es momentan sehr schwierig soziale Kontakte zu halten. Die Klassen sind in Halbgruppen aufgeteilt. Nach der Schule wird sich kaum getroffen. Wo auch? Vielmehr wird über andere Plattformen wie WhatsApp kommuniziert. Online kommt es allerdings oft zu Missverständnissen und in weiterer Folge zu Konflikten", erklärt Vanessa Hammer. Eine weitere Belastung und Herausforderung sei der Zugang zum Internet und die andauernde Medienpräsenz. "Die SchülerInnen sind sehr lange online und ebenso viele 'ungeschützt'. Viele Erziehungsberechtigte nutzen noch keine Kindersicherungen oder Jugendschutzfilter und sind natürlich nicht dauerhaft zugegen, um die Kinder zu beaufsichtigen" gibt die Sozialarbeiterin einen Einblick in die aktuelle Lage. Um dort anzusetzen, plant sie gerade zusammen mit dem Lerndesigner der MS Prutz-Ried und Umgebung einen Informationsabend.

Die SCHUSO (Schulsozialarbeit) Tirol ist fix an der Mittelschule Prutz-Ried und Umgebung installiert. Sozialarbeiterin Vanessa Hammer ist sozusagen eine Wegbegleiterin für die SchülerInnen dort. | Foto: MS Prutz
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SCHUSO steht auch in Kontakt mit Eltern

Nicht nur mit Informationsabenden sondern auch im Alltag steht Vanessa Hammer von der SCHUSO im Austausch mit Erziehungsberechtigten. "Auch hier geht es meist um andere Themen als Corona. Wobei das Homeschooling viele fordert und auch zu Konflikten zu Hause führt", gibt Vanessa zu bedenken. "Wenn ich Erziehungsberechtigte auf die Situation und das Leben zu Hause in der Familie anspreche, freut es mich aber auch zu hören, dass viele versuchen regelmäßig gemeinsam mit ihren Kindern in die Natur zu gehen", zeigt die Sozialarbeiterin die Bemühungen in dieser schwierigen Zeit auf.

Wichtige Einrichtung für alle Beteiligten

Die Schulsozialarbeit setzt an vielen Punkten an, die sonst eher im Verborgenen bleiben oder aufgrund von Zeit- oder Ressourcenmangel eher im Hintergrund bleiben.

"Man hat im Laufe der Zeit gemerkt, dass die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung immer größer wird, Corona hat das dann noch einmal mehr gezeigt."

so der Direktor der MS Prutz-Ried und Umgebung Roman Neururer. Im Kopf hatte er die Umsetzung schon länger und es war ihm ein großes Anliegen, die Einrichtung der Schulsozialarbeit noch während seiner Zeit durchzubringen. "Der Dank gilt an dieser Stelle auch dem Schulverband, der für die Installation der SCHUSO ein offenes Ohr hatte und uns großzügig unterstützt", hebt Neururer hervor. Die Kosten für die Schulsozialarbeit werden vom Land Tirol zu 65 Prozent gefördert, die restlichen 35 Prozent übernimmt der Verband.

Roman Neururer ist seit 24 Jahren Direktor der MS Prutz-Ried und Umgebung. Ihm war es wichtig, die Schulsozialarbeit noch während seiner Amtszeit einzurichten. | Foto: Siegele
  • Roman Neururer ist seit 24 Jahren Direktor der MS Prutz-Ried und Umgebung. Ihm war es wichtig, die Schulsozialarbeit noch während seiner Amtszeit einzurichten.
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"Es ist sicher nicht billig, aber die SCHUSO ist es allemal wert!", ist sich der Direktor sicher. "Ein riesen Vorteil ist, dass ständig eine fixe Ansprechperson für SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern an der Schule ist, die sich ihren Anliegen annimmt. Zudem haben wir großes Glück, mit Vanessa so eine kompetente und erfahrene Sozialarbeiterin zu haben", betont Roman Neururer. Für die Schule war es zu hundert Prozent der richtige Schritt, die SCHUSO einzurichten: "Die Schulsozialarbeit ist eine super Einrichtung, die unsere Schulgemeinschaft aufwertet"

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