Radweg-Lückenschluss
Via Claudia Augusta-Königsetappe soll bis 2025 umgesetzt werden
Nach zahlreichen Verzögerungen soll der finale Lückenschluss des Via-Clauida-Radweges endlich umgesetzt werden. Aufgrund der höheren Sicherheitsauflagen wird die Radwegtrasse von der Festung Nauders nach Altfinstermünz teurer. Die Kosten liegen nun bei bis zu 7,5 Millionen Euro.
NAUDERS (otko). Der Rad-Tourismus an der Via Claudia Augusta boomt seit Jahren. Der grenzüberschreitende Radwanderweg zwischen Donauwörth und Venedig führt entlang der alten römischen Handelsstraße und erlebt trotz Pandemie einen Höhenflug.
"Die Frequenz an der Via Claudia Augusta im heurigen Sommer gegenüber 2021 um 23 Prozent gestiegen. Insgesamt 110.600 RadfahrerInnen wurden gezählt. An einem Spitzentag wurden 1.025 RadfahrerInnen gemessen",
informiert TVB-Geschäftsführer Manuel Baldauf.
Der Verband erkannte bereits vor Jahren die große Bedeutung des Sektors Rad und hat als Projektträger zusammen mit den Gemeinden mit der schrittweisen Reaktivierung der Teilabschnitte der Via Claudia Augusta im Oberen Gericht reagiert. In die Fertigstellung zwischen Prutz und Altfinstermünz wurden bereits vier Millionen Euro investiert, wobei es auch großzügige Förderungen aus Landes- und EU-Mitteln gab. Unter anderem wurden zwei Brücken in Pfunds und ein Steinschlagschutz mit Galerien zwischen Schalkl und Altfinstermünz errichtet.
Startschuss für finale "Königsetappe"
Allerdings fehlt bisher immer noch das finale Teilstück zwischen Pfunds und Nauders. Aufgrund der Lücke im Radewegnetz sind die Biker gezwungen, auf die Bundesstraße auszuweichen. Nach der politischen Ankündigung durch den damaligen LH Günther Platter im Jahr 2015 wurde schließlich im Jahr 2017 der Spatenstich mit einem großen Aufgebot für die so genannte "Königsetappe" bei der Festung in Nauders gefeiert. Laut dem damaligen Plan sollte 2020 soll die neue Trasse entlang der historischen Route erstmals befahrbar sein. Inzwischen wurden beim finalen Lückenschluss die beiden Baulose von der Festung in Richtung Ortszentrum samt Brücke über die Reschenstraße fertiggestellt.
Lückenschluss soll nun endlich gelingen
Um den Lückenschluss zwischen der Festung und Altfinstermünz wurde es dann aber ruhig. Vor zwei Jahren bestätigte TVB-Obmann Armin Falkner, dass es aufgrund von geologischen Problemen zu Verzögerungen und zu höheren Kosten kommt.
Inzwischen gibt es aber wieder Neuigkeiten, die im Rahmen der Vollversammlung des TVB Tiroler Oberland verkündet wurden.
"Beide Baulose – von der Festung auf den Kraftwerksweg und vom Kraftwerksweg nach Altfinstermünz – sind abgeklärt. Wir wollen diese Variante bauen. Die Finanzierung ist zudem mit dem Büro Landeshauptmann akkordiert. Trotz der Mehrkosten sind Förderungen zugesichert",
betonte Falkner. Noch diese Woche soll das vorletzte Baulos von der Festung zum Kraftwerksweg bei der BH Landeck eingereicht werden. Der TVB-Obmann geht von einer Genehmigung aus und zeigt sich optimistisch, dass die Umsetzung bereits im kommenden Jahr erfolgen wird. Inzwischen soll auch die letzte Etappe bis nach Altfinstermünz in die Detailplanung gehen.
"Im Jahr 2024 sollte der Radweg dann fertig sein und schon 2025 können dann die ersten Radler komplett durchfahren",
hofft Falkner.
Schwierige und herausfordernde Geologie
Herausfordernd in dem Bereich ist aber die schwierige Geologie. Die Berechnungsgrundlagen und Simulationen haben sich aufgrund der Steinschlagereignisse auf der Reschenstraße geändert, die Parameter wurden erhöht. Für das vorletzte Baulos konnten nach der baurechtlichen Verhandlung am 31. August 2021 alle positiven Stellungnahmen der im Verfahren involvierten Sachverständigen erzeilt werden. Einzig die geologische Stellungnahme ließ auf sich warten.
"Nach einer Adaption konnte schließlich im August mit der Landesgeologie und der Landesbaudirektion ein Einvernehmen erzielt werden",
verweist TVB-Geschäftsführer Baldauf. Nun ist eine 60 Meter lange Galerie und ein 110 Meter langer Tunnel geplant. Auch beim letzten Baulos soll es ein kombiniertes Tunnel-Galerie-Bauwerk geben.
Kostensteigerung bis auf 7,5 Millionen Euro
Neben einer Verzögerung wird es aber auch eine Kostensteigerung geben. Ursprünglich waren dafür 3 Millionen Euro veranschlagt.
"Durch die höheren Sicherheitsauflagen wird es natürlich eine Verteuerung geben. Jedenfalls wird der Betrag für den Lückenschluss auf 7 bis 7,5 Millionen Euro steigen. Neben dem Zeitfaktor kommt auch noch dazu, dass der geplante Lückenschluss über Schweizer Staatsgebiet verworfen und die Schweizer Gemeinden daher ausgestiegen sind",
nennt TVB-Obmann Falkner als Gründe. Durch den Bau von Galerien bzw. Tunneln und weniger Steinschlagnetzen seinen aber die laufenden Betriebskosten geringer. In diesem Zusammenhang verweist er aber auf die Nachhaltigkeit des Radwegprojekts und dass es eine Investition für 100 Jahre sei.
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