Klage steht im Raum
Warten auf Corona-Hilfsgelder bei der Venet Bergbahnen AG

Venet Bergbahnen AG: Weiter warten heißt es auf die Corona-Hilfsgelder. | Foto: Othmar Kolp
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Bei der Venet Bergbahnen AG heißt weiter warten auf 864.000 Euro an Corona-Hilfsgeldern des Bundes. Am 20. Oktober werden im Rahmen einer Infoveranstaltung die Gemeindemandatare aus Landeck und Zams auf den neuesten Stand gebracht. Derzeit ist am Venet ein ganz normaler Winterbetrieb geplant.

ZAMS, LANDECK (otko). Über der Venet Bergbahnen AG ziehen sich wieder einmal dunkle Wolken zusammen. Noch immer sind die Corona-Hilfsgelder des Bundes für das Seilbahnunternehmen, das sich mehrheitlich im Besitz der Gemeinden Landeck und Zams befindet, ausständig. Dabei handelt sich um eine Summe von 864.000 Euro.

Die Venet Bergbahnen AG befindet sich mehrheitlich im Beistz der Gemeinden Landeck und Zams. | Foto: Othmar Kolp
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Mögliches Worst-Case-Szenario

In der Gemeinderatssitzung am 10. Oktober in Zams informierte Bgm. Benedikt Lentsch die Mandatare darüber, dass es am 20. Oktober eine Venet-Infoveranstaltung im Rathaus in Landeck gibt:

"Dort ist auch der Finanzierungsbedarf der Venet Bergbahnen AG Thema. Die Cofag, die Covid-19 Finanzierungsagentur des Bundes, hat die Gelder der Hilfsunterstützung nicht ausbezahlt."

Eine weitere Stellungnahme dazu wollte der Dorfchef nach der Sitzung nicht abgeben.
Etwas auskunftsfreudiger zeigte sich auf Nachfrage der BezirksBlätter hingegen der Landecker Stadtchef Herbert Mayer.

"Es gibt eine grundsätzliche Information über den Stand der Dinge. Es ist aber mit der Cofag noch nicht fertig verhandelt und die ganze Sache noch lange nicht ausgestanden. Wir müssen uns aber auf ein Worst-Case-Szenario vorbereiten und daher werden die Gemeinden darüber präventiv informiert."

Zum Thema Venet findet am 20. Oktober im Rathaus Landeck eine Infoveranstaltung für die Gemeindemandatare statt. | Foto: Othmar Kolp
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Eine Klage steht im Raum

Ähnlich sieht es auch der Venet-Aufsichtsratsvorsitzende und 1. Landecker Vizebürgermeister Thomas Hittler.

"Die Cofag-Sache ist aber nur ein Thema unter vielen bei der Infoveranstaltung. Da sich Venet-Vorstand Walter Siegele noch immer im Krankenstand befindet, braucht es für den Winter eine weitere Interimslösung für die operative Führung, da Albert Ehrenreich seine Konsulententätgikeit beendet. Die Lösung wird ebenfalls dort vorgestellt und dieser geht wieder in die Richtung Konsulent. Auch für die Gastronomie haben wir jemanden."

Zum Thema Corona-Hilfsgelder spricht HIttler von einer "schwierigen Sache", die sich inzwischen ziehe. In einem E-Mail hat die Cofag mitgeteilt, dass es sich bei dem Skigebiet "um ein Unternehmen in Schwierigkeiten handelt". Damit würde die Venet Bergbahnen AG gemäß den Vorgaben der EU für die Auszahlung nicht darunter fallen.

"Das Ganze ist eine Frechheit, absolut widersinnig und der Venet kann nichts dafür. Die ganze Vorschrift der EU ist stumpfsinnig. Im Gegensatz zur Cofag sehen wir das aber nicht so und können es widerlegen. Auch andere Kollegen in Skigebieten haben die Corona-Hilfen bekommen und es ist für mich absolut unverständlich",

betont der Aufsichtsratsvorsitzende. Zudem ärgert er sich auch über die Vorgangsweise.

Venet-Aufsichtsratsvorsitzender und Landecker Vizebgm. Thomas Hittler: "Im Gegensatz zur Cofag sehen wir das aber nicht so und können es widerlegen." | Foto: Othmar Kolp
  • Venet-Aufsichtsratsvorsitzender und Landecker Vizebgm. Thomas Hittler: "Im Gegensatz zur Cofag sehen wir das aber nicht so und können es widerlegen."
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Bei der Cofag handle es sich um eine GmbH. "Es gibt im Gegensatz zu einer Behörde keinen Bescheid. Das einzige Rechtsmittel dagegen ist eine Klage. Darüber müssen aber der Aufsichtsrat und die Eigentümer entscheiden", erläutert Hittler, wobei er aber die Frage, wie aussichtsreich diese sei, nicht beantworten kann.
Derzeit gibt es zur Sicherstellung der Liquidität des Seilbahnunternehmens noch einen Kontokorrentkredit, der mit Jahresende ausläuft. Falls die Cofag-Gelder später kommen oder gar ausfallen, müssen die Gemeinen wieder einspringen. Erst heuer mussten die Eigentümer – die beiden Gemeinden und der TVB TirolWest ein Rettungspaket von 600.000 Euro schnüren, um die Liquidität der Venet Bergbahnen AG zu sichern.

Venet Bergbahnen AG: Weiter warten heißt es auf die Corona-Hilfsgelder. | Foto: Othmar Kolp
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Normaler Winterbetrieb geplant

Trotz all dieser Schwierigkeiten steht die Wintersaison vor der Türe.

"Derzeit ist am Venet ein ganz normaler Winterbetrieb geplant. Das Augenmerk wird aber besonders auf den Energieverbrauch gelegt werden. Natürlich ist bei veränderter Lage auch ein reduzierter Betrieb möglich. Noch ist nichts entschieden",

so Hittler. Die allfällige Entscheidung würde bei der Interimsführung liegen.

Soll es heuer einen normalen Winterbetrieb an Venet geben?

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