Galtür: Bürgerrat sagt Ja zum Hallenbad

Sport- und Kulturzentrum Galtür: Das Hallenbad sorgt für einen jährlichen Abgang. Bürger wollen Infrastruktur behalten.
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GALTÜR (otko). In Galtür gibt es schon seit längerer Zeit eine Diskussion über die Zukunft des Sportzentrums – die BEZIRKSBLÄTTER haben berichtet. Das Gebäude gehört den Bergbahnen Galtür und beherbergt neben dem Hallenbad, einem Restaurant, dem Saal Silvretta, Tennis- und Squashplätzen auch das Schützenheim.
"Der Hallenbad-Betrieb verursacht pro Jahr einen Abgang zwischen 200.000 und 300.000 Euro, wobei diesen die Bergbahnen abdecken müssen. Die Gemeinde und der TVB Paznaun-Ischgl beteiligen sich jeweils mit 50.000 Euro", erläutert Bgm. Anton Mattle.
Wenn es nicht zu einer grundlegenden Veränderung der Finanzierungsstrukturen bzw. der Besitzverhältnisse kommt, sei eine Schließung unvermeidlich. "Derzeit läuft die Diskussion über ein neues Liftprojekt und die Bergbahnen tun sich mit dem Betrieb des Hallenbades hart, Eigenkapital dafür zu bilden", erläutert Mattle.

Meinungsbildung wichtig

Bei der Gemeinderatssitzung am 7. August 2013 befassten sich die Galtürer Mandatare schließlich mit der Zukunft des Sport- und Kulturzentrums. Neben der einmaligen Verdoppelung des Abgang-Zuschusses auf 100.000 Euro wurde auch beschlossen eine Meinungsbildung im Ort zu starten.
Auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten hat Bgm. Mattle mit der Standortagentur Tirol und mit der Abteilung für Dorferneuerung des Landes Tirol Kontakt aufgenommen.
"Die Standortagentur schlug uns die Erstellung eines Standort-Profils vor, was die Gemeinde aber 32.000 Euro gekostet hätte. Wir sind dann zufällig auf die Abteilung für Dorferneuerung aufmerksam geworden, die im Rahmen der lokalen Agenda 21 die Möglichkeit anbietet, einen mit 75 Prozent geförderten Bürgerrat einzurichten", erklärt Mattle.
Bei diesem Bürgerrat, an welchem nach dem Zufallsprinzip zwischen 12 und 16 Persönlichkeiten aus dem Ort teilgenommen haben, wurde die Zukunft des Hallenbades aber auch des Sport- und Kulturzentrums intensiv diskutiert. "Wir haben 60 Leute angeschrieben und die Bevölkerung repräsentativ abgebildet", so Mattle.
Dieser Bürgerrat hat sich drei bis vier Mal unter professioneller Betreuung und Anleitung getroffen. Das ausgearbeitete Papier wurde dann der Bürgerversammlung im Alpinarium präsentiert. "120 interessierte GaltürerInnen sind gekommen, darunter auch viele Jugendliche", zeigt sich Mattle erfreut.

"Brauchen das Hallenbad"

Beim Bürgerrat kam schließlich ein wenig überraschendes Ergebnis heraus. Das Sport und Kulturzentrum soll erhalten bleiben und durch drei Säulen attraktiver gemacht werden: Wohnungen sollen auf dem 6.000 Quadratmeter großen Areal errichtet werden, mehr Events und Veranstaltungen sollen durchgeführt und das Thema Gesundheit und Wellness (Luftkurort Galtür) weiter forciert werden.
"Jetzt gilt es noch zu klären, wer künftig Betreiber oder Eigentümer sein soll. Dies muss in den Gremien besprochen werden", betont das Galtürer Dorfoberhaupt. In der Abschluss-Reflexionsrunde, die in Kürze stattfinden soll, sind alle Entscheidungsträger eingebunden.
"Der Bürgerrat war ein voller Erfolg und alle waren engagiert dabei. Es zeigt, dass sich alle Gedanken über die Entwicklung machen", lobt Mattle.

Lesen Sie dazu den Kommentar: Bürgerbeteiligung ist ein Erfolgsrezept

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