Gutes Zeugnis für Kommunen

Andreas Walser: "Die verschuldeten Kleingemeinden wirtschaften sehr sparsam." | Foto: Archiv
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BEZIRK (otko). Vor kurzem hat die Gemeindeabteilung beim Land den aktuellen Bericht zur Finanzlage der Tiroler Gemeinden veröffentlicht.
Drei Gemeinden im Bezirk weisen einen geringen Verschuldungsgrad auf, dies sind Ischgl (3 Prozent), Flirsch (15 Prozent) und Faggen (19 Prozent). Mittel verschuldet sind 20 Gemeinden. Fünf Kommunen sind stark verschuldet. Vollverschuldet sind zwei Gemeinden. Spiss und Tobadill sind seit Jahren zu 100 Prozent verschuldet.
"Wir wirtschaften gut, kontinuierlich und agieren dabei aber immer im Rahmen des Möglichen. Ab 2013 wird sich der Verschuldungsgrad aber aufgrund der Projekte Kulturzentrum und Zentrumsgarage massiv ändern", erläutert der Ischgler Bgm. Werner Kurz.
"An Kommunalsteuereinnahmen haben wir knapp über 3.000 Euro und ich muss immer wieder zum Land betteln gehen", resümiert der Spisser Bgm. David Jäger.

Schulden gesunken

Die Schulden der Gemeinden sind von 83,2 Millionen (2011) auf 79,4 Millionen (2012) gesunken. "Die Gemeinden sind auf einem guten Weg, aber es wurde in den letzten zwei Jahren viel investiert und neue Darlehen aufgenommen", bilanziert Gemeinderevisor Andreas Walser (BH Landeck).
Die Entwicklung habe aber auch mit den niedrigen Zinsen zu tun. "Dies kann sich schlagartig ändern", warnt Walser.
Durch die wirtschaftliche Besserung sind auch die Ertragsanteile und die Kommunalsteuereinnahmen kräftig gestiegen.
Für den Gemeinderevisor bleibt die 140-Seelen-Gemeinde Spiss immer ein kritischer Fall. In Spiss und Tobadill habe es sich zu Ungunsten der Gemeinden entwickelt, obwohl hier mit den knappen Mitteln gut gewirtschaftet wird.
"Durch die Stagnation der Bevölkerung bekommen sie weniger Ertagsanteile, da diese jährlich nach der Bevölkerungszahl berechnet werden. Die Ausgaben bleiben gleich und die Einnahmen sinken", verweist Walser auf das Dilemma.

Arm und Reich

Auch bei der Kommunalsteuer zeigen sich die Unterschiede zwischen Arm und Reich. Mit einem Pro-Kopf-Aufkommen von 1.038 Euro bei der Kommunalsteuer liegt Ischgl tirolweit auf dem dritten Platz. Serfaus scheint mit 913 Euro tirolweit auf Platz fünf und Fiss mit 712 Euro auf dem achten Platz auf.
"Gerade am Sonnenplateau sieht man die gute touristische Entwicklung der letzten Jahre. In Ischgl wird solide gewirtschaftet", so Walser.
Im hinteren Feld der 279 Tiroler Gemeinden befinden sich beim Pro-Kopf-Aufkommen bei der Kommunalsteuer Tobadill (Platz 270, 16 Euro), Kaunerberg (Platz 271, 14 Euro) und Kauns (Platz 272, 11 Euro).
"Bei den Schlusslichtern fehlen einfach die Betriebe", so Walser abschließend.

Lesen Sie dazu den Kommentar: Mehr Einwohner bringen mehr Geld

Andreas Walser: "Die verschuldeten Kleingemeinden wirtschaften sehr sparsam." | Foto: Archiv
Die Gemeinden Spiss und Tobadill sind zu 100 Prozent verschuldet. | Foto: Archiv
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