Landeck: Grüne für lebendige Innenstadt

LANDECK (otko). Die Firma Spar prüft derzeit ein Projekt für einen Eurospar-Markt und Hervis Sport/Mode-Markt auf dem Areal des Pendlerparkplatzes im Landecker Stadtteil Bruggen. So gut wie fix ist jedenfalls, dass der bisherige Spar-Markt in der Innenstadt geschlossen werden soll. Der Landecker Gemeinderat entscheidet nun am 17. September unter Tagesordnugspunkt 4 über das Ansuchen. Noch bis zum Jahr 2033 hat die Stadtgemeinde Landeck den Pendlerparkplatz gepachtet, der sich im Besitz der Donau Chemie befindet.
Die Pläne sorgten bereits im Vorfeld für kontroversielle Diskussionen und mit dem "Bürgerforum für Landeck" hat sich auch eine Bürgerinitiative gegen das Projekt formiert – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.

Gegen weiteres Einkaufszentrum

Nun melden sich in der Diskussion auch die Landecker Grünen zu Wort. „Das ist für die Stadtentwicklung schlecht: Im Stadtteil Bruggen, wo schon vier Lebensmittelmärkte stehen, soll ein fünfter dazu kommen“, erläutert GR Ahmet Demir und führt weiter aus: „Der Gemeinderat kann und darf dem nicht zustimmen. Das würde eine Ausdünnung der Lebensmittelversorgung in der Innenstadt bedeuten. Auf der anderen Seite würden sich im Stadtteil Bruggen fünf Lebensmittelhändler um die Kunden 'prügeln'." Zusätzlich würden dieverkehrstechnischen Probleme in Bruggen durch das ganze Vorhaben noch einmal verschärft.
Es sei ja nicht so, dass Angebot und Nachfrage immer den Markt regeln. Der Gemeinderat könne durch die Gestaltung von Verkehrsverbindungen, aktive Ansiedlungspolitik, Flächennutzungsplanung und Einzelhandelskonzeptionen einen wichtigen Beitrag zum Konsumverhalten in der Gemeinde leisten, und genau dieser Verantwortung müsse sich der Landecker Gemeinderat bewusst werden.
„Die Stadtgemeinde sollte sich der Folgekosten, die für die Verkehrsinfrastruktur entsteht, bewusst sein. Gute Nahversorgung sollte zu Fuß in 15 Minuten erreichbar sein. Dafür fehlt auch eine Anbindung für FußgängerInnen und RadfahrerInnen zwischen der Innenstadt und dem Stadteil Bruggen. Daher sollte der Innenstadt-Nahversorger nicht nach Bruggen 'auswandern'", so Demir.
Den Grünen in Landeck sei die Qualität der Nahversorger und die sanfte Stadtentwicklung ein Anliegen. "In Zeiten, wo es an Kinderspielplätzen fehlt, wenig Raum für Wohnungen vorhanden ist und im Stadtteil Perjen kein Nahversorger ist, können wir eine solche Entscheidung gegenüber unseren WählerInnen nicht verantworten und werden deshalb gegen ein zusätzliches EKZ in Bruggen stimmen“, betont Demir.