SPÖ: Schwangerschaftsabbrüche an öffentlichen Krankenhäusern in Tirol ermöglichen!

Als Aufgabe der Gesundheitspolitik müssen Schwangerschaftsabbrüche in Tirol endlich an öffentlichen Krankenhäusern ermöglicht werden, fordern Gabi Schiessling, Selma Yildirim und Gerhard Reheis. | Foto: SPÖ/Hitthaler
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BEZIRK. Seit 40 Jahren ist in Österreich die Fristenlösung in Kraft. Neben Vorarlberg ist Tirol das einzige Bundesland, in dem Schwangerschaftsabbrüche immer noch nicht in öffentlichen Krankenhäusern durchgeführt werden. Die SPÖ wird daher im Juli-Landtag einen entsprechenden Antrag einbringen.

„Schwangerschaftsabbrüche sind einer der häufigsten Eingriffe in der Frauenheilkunde und klar Aufgabe der Gesundheitspolitik! Als medizinische Behandlung muss es Frauen ermöglicht werden, diese an öffentlichen Krankenhäusern in Tirol vornehmen zu lassen“, stellt LA Gabi Schiessling, Frauen- und Gesundheitssprecherin der SPÖ im Landtag klar.

„Dass in Tirol diese Möglichkeit nicht besteht ist ein fatales Signal und bedeutet für Frauen mitunter ein gesundheitliches Risiko, da dadurch selbst, ohne professionelle medizinische Beratung, nach anderen Möglichkeiten gesucht wird, Schwangerschaften abzubrechen.“

„Es ist ein grundlegendes Recht aller Frauen, selbst über ihren Körper zu bestimmen. Sexuelle und reproduktive Gesundheit gehören ganz essentiell dazu. Der SPÖ ist das Selbstbestimmung der Frauen ein wesentliches Anliegen“, schildert Klubobmann Gerhard Reheis. „In Tirol wird die Selbstbestimmung der Frauen eingeschränkt, die Fristenlösung ist nur erschwert umsetzbar. Auch im niedergelassenen Bereich ist die Situation prekär. Mittlerweile führt nur mehr ein Arzt Schwangerschaftsabbrüche durch.“

„Fast drei Viertel aller ÖsterreicherInnen sind der Meinung, dass es in jedem Bundesland die Möglichkeit geben sollte, einen Schwangerschaftsabbruch in einem öffentlichen Krankenhaus vornehmen zu lassen, das hat das von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek im Oktober des Vorjahres präsentierte Frauenbarometer gezeigt. Zwischen Frauen und Männern bestehen hier kaum Auffassungsunterschiede“, erläutert Selma Yildirim, Frauenvorsitzende der SPÖ Tirol. Österreichweit sprachen sich 72 %, in Tirol 69% dafür aus. „In Tirol besteht diese Möglichkeit nach wie vor nicht. Für die Politik ist das ein ganz klarer Handlungsauftrag, dieses Angebot endlich zu schaffen“, hält Yildirim fest.

Faktum ist, dass es auch in Tirol Frauen gibt, die sich aus unterschiedlichsten Gründen dazu entschließen, eine Schwangerschaft abbrechen zu lassen. Dabei steht es keiner dritten Person und schon gar nicht der Politik zu, diesen Entschluss, der den allermeisten betroffenen Frauen nicht einfach fällt oder von ihnen leichtfertig getroffen wird, zu kritisieren oder zu tabuisieren.

„Entscheidet sich eine Frau für einen Schwangerschaftsabbruch, muss das akzeptiert werden. Gleichzeitig müssen wir Eltern und Kindern in Tirol die bestmöglichen Voraussetzungen bieten. Zum Beispiel im Bereich der Kinderbildung und –betreuung. Hier gibt es noch viel zu tun!“, so Yildirim.

Das Argument, dass keine ÄrztInnen dafür zu finden seien, lassen sie nicht gelten: „Bei uns haben sich durchaus ÄrztInnen gemeldet, die damit keinen Gewissenskonflikt haben und unsere Forderungen unterstützen. Es scheitert am politischen Willen. Die konservative Mehrheit im Land soll endlich aufhören, politisch Druck auf die ÄrztInnen auszuüben.“

„Dass die LandesrätInnen Tilg und Baur über die Landessantitätsdirektion in einem Schreiben vom Juni 2015 an das Aktionskomitee mitteilen, dass es keine qualitativen oder quantitativen Mängel gebe und die Versorgungssituation für Frauen mit ungewollten Schwangerschaften in Tirol als adäquat eingeschätzt wird, ist eine Verhöhnung und zeigt, wie scheinheilig mit diesem Thema nach wie vor umgegangen wird“, ärgern sich die SPÖ-PolitikerInnen über das Vorgehen der schwarz-grünen Landesregierung.

„Schwangerschaftsabbrüche zu verbieten, verhindert diese nicht, sondern macht sie lediglich für die betroffenen Frauen schwieriger, teurer und gefährlicher. Aufklärung und einfacher, bzw. kostenloser Zugang zu Verhütungsmitteln verhindern Schwangerschaftsabbrüche.“

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