VS Angedair: Schulumbau vorerst auf Eis gelegt

Die geplante Sanierung der VS Angedair kann sich die Stadtgemeinde nicht leisten.
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LANDECK (otko). Eine schulpolitische Bombe ließ Bgm. Dr. Wolfgang Jörg bei der letzten Gemeinderatssitzung platzen. Das Siegerprojekt des Architektenwettbewerbs für den Umbau der Volksschule Angedair wird nicht umgesetzt. Die Kosten des Projekts der Architekten Franz aus Wien wäre ursprünglich bei 13 Mio. Euro gelegen. " Wir haben nach den Gesprächen mit den Vereinen und der Schule sämtliche Wünsche zurückgefahren und alle haben das akzeptiert. Die Kosten stehen nun bei 10 Mio. Euro. Die Vereine haben wird dort situiert, wo sie hingehören, aber speziell beim Turnsaal um beim Schulumbau ist es schwer die Kosten noch weiter zurückzuschrauben", betonte Jörg.
In der Sitzung des Stadtrates vom 17. Februar, bei der auch Finanzkämmerer Walter Gaim anwesend war, wurden verschiedene Möglichkeiten wie eine Vollumsetzung, eine Teilumsetzung oder über eine Nichtrealisierung des vorliegenden Siegerprojekts beraten.
"Bei geschätzten Förderungen von 4 Mio. Euro müsste die Stadt 6 Mio. Euro investieren. Laut Finanzkämmerer Gaim würde dies bei einem Kredit mit einem Zinssatz von einem Prozent auf 20 Jahre eine jährliche Belastung von 331.746 bedeuten", erläuterte Jörg. Mit dieser Belastung könne die Stadt die Substanzerhaltung für das tägliche Leben nicht mehr zur Gänze erfüllen. "Der Stadtrat hat sich daher mehrheitlich dafür entschieden von der Realisierung des Siegerprojekts Abstand zu nehmen, da diese Ausgabe derzeit nicht verantwortbar ist. Die Architekten und die Schulleitung wurden bereits informiert", so Jörg.
Für den 2. Juni hat das Landecker Stadtoberhaupt bereits eine Arbeitsgruppe anvisiert, um das weitere Prozedere zu besprechen. "Wir bekennen uns dazu, dass wir etwas tun müssen. Jetzt muss ein Plan B entwickelt werden", erklärte Jörg die weitere Vorgehensweise.

Zu viele Wünsche

Vizebgm. Manfred Jenewein (SPÖ) kritisierte das Prozedere: "Wir hätten vorher sagen müssen, was für die Stadtgemeinde leistbar ist. Jetzt haben wir eine riesige Erwartungshaltung bei allen geweckt." In den Umbau seien immer mehr Wünsche hineingesteckt worden, bis das Paket nicht mehr gestemmt werden konnte. "Wir müssen aus diesen Fehlern lernen und das Projekt nicht auf die lange Bank schieben", plädierte Jenewein für eine Umsetzung einer ersten Phase im nächsten Jahr. In diesem Zusammenhang erinnerte Bgm. Jörg, dass beim Architektenwettbewerb auch günstigere Modelle dabei gewesen sind. "Die Abstimmung ist mehrheitlich so ausgegangen."
Ahmet Demir (Grüne) meinte, dass Landeck wie Neustift die Idee eines Schulcampus anstreben solle, da es von Landesseite dafür Förderungen gäbe. Andreas Pfenniger (SPÖ) warnte vor einer Verunsicherung der Bevölkerung. "Die Volksschulen in allen Stadtteilen sind wichtig und sollen dort bleiben."

Partizipativer Ansatz

Seine Enttäuschung konnte Richard Reinalter (SPÖ), Obmann des Schul- und Kindergartenausschusses, nicht verbergen. "2012 haben wir in Zusammenarbeit mit der Abteilung Dorferneuerung einen Prozess mit Bürgerbeteiligung gestartet, wo die Grundlagen für den Architektenwettbewerb erarbeitet wurden. Daher stellt die SPÖ-Fraktion den Antrag, dass das erarbeitete, pädagogische Konzept auch weiterhin die Grundlage aller Überlegungen sein muss", verwies Reinalter.

Bestmögliche umsetzen

"Ich danke allen, die ihr Herzblut eingebracht haben, aber wir können nur das umsetzen, was wir uns leisten können", entgegnete Jörg. Auch ÖVP-Vizebgm. Herbert Mayer meinte, dass man nun mit den vorhandenen finanziellen Mitteln das Bestmögliche umsetzen müsse.

Die geplante Sanierung der VS Angedair kann sich die Stadtgemeinde nicht leisten.
Bgm. Wolfgang Jörg, Dir. Daniela Lehmann und Richard Reinalter mit dem Siegerprojekt.
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