"Bergab, Bergauf – 90 Jahre Kästle Ski" im Alpinarium

Alpinarium-Projektleiter Helmut Pöll, Karlheinz Kindler, Christian Feuerstein (Wirtschaftsarchiv Vorarlberg), Bernd Knünz (GF Kästle) und Alpinarium-GF Anton Mattle.
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  • Alpinarium-Projektleiter Helmut Pöll, Karlheinz Kindler, Christian Feuerstein (Wirtschaftsarchiv Vorarlberg), Bernd Knünz (GF Kästle) und Alpinarium-GF Anton Mattle.
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GALTÜR (okto). Das Alpinarium Galtür zeigt bis einschließlich 8. Februar 2015 die sehenswerte Wanderausstellung "Bergab, Bergauf – 90 Jahre Kästle Ski" vom Vorarlberger Wirtschaftsarchiv. Vergangenen Donnerstag eröffnet Alpinarium-GF Landtagsvizepräsident Anton Mattle wurde die Ausstellung. "Galtür hat auch eine starke Verbindung zum Skilaufen und dadurch ist der Wohlstand in unser Dorf gekommen. Erstmals gibt es eine Ausstellung, über die Skier, die so populär waren", betonte Mattle. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von einem Bläserquartett der MK Galtür.
"Jeder hat Assoziationen und Erinnerungen zu Kästle. Über 150 Mal holten Kästle-Athleten Edelmetall bei Olympiaden oder Weltmeisterschaften", erläuterte Mag. Bernd Knünz, Geschäftsführer der Kästle GmbH. Es stecke viel Energie in der Marke und es sei wichtig für die Geschichte von Kästle, dass die Geschichte dokumentiert werde.

Wissenschaftliche Aufarbeitung

Über ein Jahr lang erschloss das Wirtschaftsarchiv Vorarlberg historische Dokumente, Fotos und Objekte aus der Geschichte von Kästle Ski. "Wir stellen zum ersten Mal in Tirol aus. In dieser in Österreich einzigartigen Einrichtung wird die Wirtschaftsgeschichte dokumentiert und wissenschaftlich aufgearbeitet", erklärte Dr. Christian Feuerstein, Geschäftsführer Wirtschaftsarchiv Vorarlberg.
Vor zwei Jahren erhielt das Wirtschaftsarchiv Vorarlberg von den früheren Hohenemser Kästle-Mitarbeitern Ing. Gebhard Schneider und Horst Wehinger eine Vielzahl historischer Dokumente, Fotos und Objekte aus der bewegten Geschichte von Kästle In Kooperation mit dem 2007 neu gegründeten Unternehmen Kästle und der Historikerin Mag. Vanessa Hämmerle wurde die Sammlung wissenschaftlich für die Nachwelt aufgearbeitet.
Mehrere Tausend Fotos und Dokumente wurden verzeichnet, Zeitzeugen befragt und Objekte fotografiert (darunter rund 300 Paar Skier aus der gesamten Kästle-Ära). Die Kästle-Sammlung ist online über die Datenbank der Vorarlberger Museumsdokumentation einsehbar, zu finden auf der Website des Wirtschaftsarchivs Vorarlberg unter www.wirtschaftsarchiv-v.at.

Bewegte Geschichte

1924 stellte Anton Kästle in der Hohenemser Wagnerei seines Vaters die ersten Skier aus Eschenholz in Kleinserie her. Die Erzeugnisse brachte er unter der Marke „Arlberg“ auf den Markt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang der große Durchbruch. Die Mitarbeiterzahl stieg ständig und erreichte in den 1980er Jahren mit rund 400 Beschäftigten den Höchststand. In Spitzenzeiten verließen jährlich bis zu 400.000 Paar Ski das Werk. Die Skistars eines halben Jahrhunderts standen bei Kästle unter Vertrag, so etwa Trude Jochum-Beiser, Toni Sailer, Egon Zimmermann, Andy Wenzel, Pirmin Zurbriggen, Anita Wachter, Kjetil André Aamodt und viele andere. Über 150 Mal holten Kästle-Athleten Edelmetall bei Olympiaden oder Weltmeisterschaften.
Nach dem Rückzug von Komm.-Rat Anton Kästle aus der Geschäftsleitung ging das Hohenemser Unternehmen bereits im Jahr 1968 an den oberösterreichischen Skihersteller Fischer. 1991 kam es zu einem erneuten Eigentümerwechsel. Kästle wurde vom italienischen Benetton-Konzern übernommen. Dieser schloss 1998 den Betriebsstandort Hohenems und legte ein Jahr später die Marke Kästle still. Seit der Reaktivierung im Jahr 2007 durch österreichische Unternehmer unter maßgeblicher Beteiligung von Dr. Rudolf Knünz sind wieder Skier der Traditionsmarke erhältlich. Produziert wird größtenteils bei Head in Kennelbach.

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