Genehmigung für Kraftwerk
An der Rosanna werden 52 Millionen Euro investiert: Fertigstellung wird für 2015 anvisiert
STANZERTAL (otko). „Nachdem alle notwendigen Genehmigungen und die Finanzierungszusage der Banken vorliegen, haben die Gesellschafter einen einstimmigen Baubeschluss am 27. Februar gefasst“, erklärt der Strenger Bgm. Harald Sieß.
Gesellschafter der Wasserkraft Stanzertal GmbH sind die Gemeinden St. Anton, Pettneu, Flirsch und Strengen mit jeweils 6,25 Prozent sowie die Elektrizitätswerke Reutte AG (34 Prozent), die Energie- & Wirtschaftsbetriebe St. Anton GmbH (16 Prozent), die Stadtwerke Imst (15 Prozent) und Projektentwickler INFRA (10 Prozent). Die INFRA wird nach Inbetriebnahme 2015 aus der Gesellschaft aussteigen. Mit Anfang März 2013 erwirbtaußerdem die Gemeinde Zams fünf Prozent der Anteile von der EWA St. Anton GmbH an der Projektgesellschaft.
„Das Beispiel Stanzertal zeigt, dass die direkte Beteiligung von Gemeinden an der Kraftwerksgesellschaft einen wesentlichen Beitrag leistet, um Projekte zu realisieren“, sagt das Strengener Gemeindeoberhaupt und betont: „Im Vergleich zu bestehenden Modellen haben die Gemeinden mehr Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten sowie höhere Ertragschancen.“ Die Gemeinden investieren 3,5 Millionen Euro in das Projekt, etwa die Hälfte bekommen sie von den EVU-Partnern als Entschädigung und als Erlös für das Abtreten ihrer Anteile an die EVU zurück.
Der offizielle Spatenstich erfolgt am 16. März 2013, kündigt Jakob Klimmer, Geschäftsführer der Wasserkraftwerk Stanzertal GmbH mit Sitz in Strengen an. „Das Investitionsvolumen beträgt 52 Millionen Euro. Inklusive Finanzierungskosten und Reserve sind 59 Millionen Euro veranschlagt. Mehr als ein Fünftel kommt der regionalen Wirtschaft zugute.“ So werde das Tiroler Unternehmen Geppert die Turbinen liefern. „In vielen Bereichen werden Oberländer Firmen und Dienstleister am Projekt mitarbeiten", so Klimmer.
Das Jahresarbeitsvermögen des Kraftwerks Stanzertal wird bei 52 Millionen kWh liegen. „Damit könnten 15.000 Haushalte versorgt werden“, erläutert Klaus Schmitzer, Vorstand der Elektrizitätswerke Reutte AG. „Die Engpassleistung liegt bei 13,5 MW.“ Auch Schmitzer betont den Stellenwert der Gemeindebeteiligung: „Die direkte Einbindung der Kommunen sorgt für regionale Akzeptanz von Vorhaben. Das wird gerade bei der Realisierung von Kraftwerken immer wichtiger.“ Die Wasserfassung für das Kraftwerk befindet sich in Flirsch. Über einen rund 4,8 Kilometer langen Speicherstollen wird das Wasser dann zum Krafthaus in Strengen geführt. "Das Kraftwerk entspricht als erstes österreichweit der neuen Wasserrichtlinie", betont GF Jakob Klimmer. Die Aufträge sind an die Firmen vergeben. Die Bauarbeiten starten in kürze.
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