Keine Rechnung im Notfall

Foto: Heli Austria GmbH
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BEZIRK. „Egal welcher Notarzthubschrauber den Einsatz fliegt. PatientInnen, die aufgrund eines medizinischen Notfalls von der Flugrettung betreut werden, sollen künftig keine Rechnung mehr erhalten. Wir wollen eine schnelle Lösung im Sinne der Bevölkerung finden.“ Das verkündete Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg im Anschluss an eine erste Gesprächsrunde zwischen dem Land, der Gebietskrankenkasse und Hubschrauberunternehmen. Eine zweite Gesprächsrunde steht an. Einige Eckpunkte sind aber schon klar: Die Sozialversicherung kommt wie bisher für ihren Anteil auf. Den Rest soll das Land übernehmen. „Wir wollen, dass die gesamte Rechnungsabwicklung zentral abläuft. Der Patient soll davon nichts bemerken“, erklärt Tilg.

Pro Jahr gibt es in Tirol rund 7.700 Einsätze der Flugrettung. Davon sind 2.100 Rettungseinsätze auf medizinische Notfälle zurückzuführen. Von diesen 2.100 medizinischen Einsätzen wird rund die Hälfte von der ÖAMTC-Flotte geflogen. Der Rest verteilt sich auf die übrigen Anbieter. Von der Neuregelung nicht erfasst sind alpine Sport- und Freizeitunfälle. Sofern nicht über eine anderweitige Versicherung abgedeckt, sind solche Einsätze, wie schon bisher, vom Patienten selbst zu bezahlen.

„Der Einsatz von Gesundheitslanderat und der Gebietskrankenkasse bringt eine Lösung für die Tiroler Notfallpatienten. Beim Einsatz eines Hubschraubers für den Transport ins Krankenhaus soll niemand mehr eine Rechnung bekommen“, fasst LA Toni Mattle die Gespräche zusammen. An einer Kulanzlösung für all jene, die ihre Rechnung bereits bezahlt haben, werde gearbeitet.

Für die Liste Fritz lässt die Übergangslösung viele Fragen offen. „Warum werden nur jene Tiroler entschädigt, die 2012 eine Rechnung bezahlen mussten? Was ist mit jenen Tirolern, die ihre Rechnungen von 4.000 bis zu 12.000 Euro für eine Heli-Rettung schon bezahlt haben? Bleiben sie übrig bzw. wenn doch nicht, wo können sie ihr Geld zurückfordern? Woher kommt das Geld für die Übergangslösung? Woher wird das zugesagte Geld genommen?“, will Klubobmann LA Bernhard Ernst wissen.

LA Toni Mattle kontert: „Klubobmann Ernst ist offenbar voller Neid, dass es gelungen ist eine tragfähige Lösung zu erreichen. Das zeigt, welches politische Spiel weitergehen soll, nämlich Anschwärzen eines Regierungsmitgliedes ohne eigene Vorschläge. Statt die Verbesserung zu unterstützen, wird das Haar in der Suppe gesucht.“

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