Löschen von Wasserrechten
Landwirte sehen Eingriff in Eigentumsrecht

Bezirksobmann ÖR Elmar Monz wünscht sich mehr Dialog zwischen Behörde und Grundbesitzer. | Foto: Seelos
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Hunderte von Grundbesitzer in Nauders haben kürzlich einen Bescheid der Bezirkshauptmannschaft erhalten, in dem ihnen die Löschung des Wasserrechtes mitgeteilt wird. Für die Landwirte einen Katastrophe.
NAUDERS/LANDECK (tos). Die Behörde haben zwar geltendes Recht exekutiert, die Vorgehensweise sei aber sehr fragwürdig, berichtet ÖR Elmar Monz, Obmann der Bezirkslandwirtschaftskammer Landeck. Die zuständige Abteilung der Bezirkshauptmannschaft hat mehreren hundert Grundbesitzer das auf ihren Flächen eingetragene Wassernutzungsrecht aberkannt. Dies ist auch rechtens, denn wenn das Recht drei Jahre lang nicht genutzt wird, erlischt es.

"40 Jahre war es kein Problem und nun sowas. Warum aber hat man nicht im Vorfeld das Gespräch und den Dialog mit den Betroffenen gesucht und ist einfach drübergefahren? Nicht einmal die abgegebenen Stellungnahmen wurden beantwortet", stellt Monz in den Raum.

Selbstverständlich können man neuerlich um das Wassernutzungsrecht ansuchen. Das Verfahren sei aber sehr aufwändig und kostspielig. "Das schaffen wir nicht mehr", ist sich der Bauerbobmann sicher.
Bezirksstellenleiter Peter Frank weißt auf die lange Geschichte der Bewässerung in Nauders hin.

"Das älteste Wasserbuch stammt aus dem Jahr 1436. Und auch davor gibt es Hinweise auf die teileweise sehr aufwändige Bewässerung in dem Gebiet. Mit dem nunmehrigen Bescheid dürfen die Landwirte kein Wasser mehr für ihre Grundflächen entnehmen. Wenn man bedenkt, dass im Jänner des vergangenen Jahre Nauders der trockenste Ort Österreichs war kann man nachvollziehen, welche Auswirkungen das auf unsere Landwirtschaft haben wird."

Man hätte das Wasserrecht ja auch ruhend stellen können und nicht gleich löschen, meinen die beiden Bauernvertreter.
Leider war der zuständige Resortleiter der Bezirkshaupmannschaft bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

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