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Liebe Unternehmerinnen - traut euch!

Frau in der Wirtschaft und Junge Wirtschaft: Netzwerken und einander unterstützen. | Foto: FiW Landeck
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  • Frau in der Wirtschaft und Junge Wirtschaft: Netzwerken und einander unterstützen.
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BEZIRK LANDECK (sica). Unternehmerinnen verkaufen sich oft unter ihrem Wert, deshalb liebe Frauen in der Wirtschaft: Vertraut auf euer Können, traut euch mehr zu - Traut euch, "euren Mann" in der Wirtschaft zu stehen!

Die BEZIRKSBLÄTTER haben mit der Obfrau von "Frau in der Wirtschaft" (FiW) im Bezirk Landeck Petra Erhart-Ruffer unter anderem über die problematische Sichtweise der Gesellschaft von erfolgreichen Frauen und Unternehmerinnen gesprochen und warum sie nicht Frauen "an die Macht" bringen will, sondern für ein gleichwertiges Miteinander von Männern und Frauen in Unternehmen sowie in der Führungsebene ist.

Problematische Sichtweise von erfolgreichen Frauen

"Es muss sich etwas beim trennenden Denken der Gesellschaft zwischen männlich und weiblich ändern, welches auch in der Wirtschaft sehr gut spürbar ist. Wünschenswert wäre an dieser Stelle ein Miteinander.", weist Petra Erhart-Ruffer auf die teils problematische Sichtweise von erfolgreichen Frauen und Unternehmerinnen in der Gesellschaft, vor allem in ländlicheren Regionen hin. "Ein Mann/Unternehmer, der erfolgreich und in der Öffentlichkeit präsent ist, ist einfach 'erfolgreich'. Eine Frau/Unternehmerin wird bei gleichen Umständen als 'machtgerig' bezeichnet." Und das nicht nur von Männern, wie Petra selbst schon die Erfahrung in der Position als Obfrau von FiW gemacht hat. "Des öfteren wurde so beiläufig erwähnt, ich wolle doch nur in die Zeitung und präsent sein. Mir geht es aber als Obfrau darum, den Unternehmerinnen eine Stimme zu geben und für uns Frauen in der Wirtschaft einzustehen. Als offener Mensch fungiere ich für viele Unternehmerinnen als Sprachrohr."
Neben dem Erfolg, der bei den Geschlechtern verschieden bewertet wird, ist auch in vermeintlich alltäglichen Situationen nach wie vor die unterschiedliche Sichtweise spürbar. Ein Mann der für seine Rechte einsteht, wird nicht weiter groß beachtet, denn es ist "normal". Eine Frau hingegen wird in der gleichen Situation als "Feministin", "Emanze" etc. bezeichnet, und das ganz oft mit bitterem Beigeschmack bei der Aussprache dieser Worte. "Hier muss ganz klar ein Umdenken stattfinden!", ist sich die FiW Obfrau sicher.

FiW Obfrau vom Bezirk Landeck Petra Erhart-Ruffer: "Es muss sich etwas beim trennenden Denken der Gesellschaft zwischen männlich und weiblich ändern, welches auch in der Wirtschaft sehr gut spürbar ist. Wünschenswert wäre an dieser Stelle ein Miteinander." | Foto: Tanja Cammerlander
  • FiW Obfrau vom Bezirk Landeck Petra Erhart-Ruffer: "Es muss sich etwas beim trennenden Denken der Gesellschaft zwischen männlich und weiblich ändern, welches auch in der Wirtschaft sehr gut spürbar ist. Wünschenswert wäre an dieser Stelle ein Miteinander."
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Gemeinsam stark

Von Gegnern der Emanzipation wird das Prinzip der Gleichberechtigung falsch verstanden und will auch nicht  hinterfragt und erkannt werden. "Es geht nicht darum, Frauen sozusagen 'an die Macht' zu bringen und Männer abzudrängen, sondern viel mehr darum, Frauen gleichwertig in Unternehmen und auch deren Führungspositionen einzubinden.", erklärt Petra. Frauen in Führungspositionen nehmen oft eine "männliche Härte" an und das Ziel ist nicht, Frauen zu haben, die den Führungsstil von Männern annehmen. "Frauen denken oft anders, mit mehr zwischenmenschlicher Feinfühligkeit. Optimal wäre, das rationale Denken der Männer mit dem emotionalen der Frauen zu verbinden. Frauen dürfen Frauen und Männer dürfen Männer bleiben - Dann würde eine Symbiose entstehen, in der neue Ideen entwickelt werden. Miteinander ist einfach mehr möglich!" Und dazu ein Betriebsumfeld, das durch die Einblicke von weiblicher Seite gemeinschaftlicher und flexibler gestaltet ist.

Grenzüberschreitende Netzwerktreffen von Frau in der Wirtschaft: TeilnehmerInnen aus Südtirol, Deutschland und Tirol. | Foto: FiW Landeck
  • Grenzüberschreitende Netzwerktreffen von Frau in der Wirtschaft: TeilnehmerInnen aus Südtirol, Deutschland und Tirol.
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Mehr Unterstützung für Frauen 

Der Spagat zwischen Beruf oder Karriere und Familie ist für Frauen nicht einfach zu bewältigen. Zum einen muss die Struktur innerhalb der Familie die Frau als Unternehmerin zu lassen, zum anderen sehen es viele Frauen als "Herkulesaufgabe", da in Sachen Kinderbetreuung oder Flexibilität am Arbeitsplatz noch viel gemacht werden kann und muss. "Die Corona-Krise hat hier zum Beispiel gezeigt, wie viel im Home-Office möglich ist, was für berufstätige Mütter oder Unternehmerinnen eine große Hilfe wäre.", so Petra Erhart-Ruffer. 
Viele Frauen wählen aufgrund der derzeit schwierigen Vereinbarkeit von Karriere und Familie einen eher "klassischen" Beruf und scheuen trotz genialen Ideen und auch dem nötigen Unternehmergeist den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. "Hier geht leider viel Potenzial verloren", ist sich Petra sicher.

Nächste Generation stärken

Dass das verlorene Potenzial nicht nur die aktuelle Generation betrifft, sondern auch die folgenden, auch hierbei ist sich die FiW Obfrau sicher. "Frauen haben die große Chance Kinder zu kriegen und die nächste Generation zu stärken und zu prägen. Und hier spielt auch die eigene Lebensweise eine große Rolle." Für Petra war es beispielsweise ganz normal und nicht ein wagemutiger Schritt, Unternehmerin zu sein. Und das aus gutem Grund: Sie ist bereits in vierter Generation in ihrer Familie Unternehmerin und selbstständig. Von der Ur-Großmutter über Oma und Mutter - allesamt Frauen in der Wirtschaft, die als Hütten- oder Gastwirtinnen selbstständig waren. Auch Petra selbst war als Hüttenwirtin tätig, zusätzlich ist sie seit knapp zehn Jahren nach dem abgeschlossenen Studium in Wirtschaftspsychologie als Unternehmensberaterin tätig. Jetzt fokussiert sie sich auf die Unternehmensberatung, im speziellen liegt ihr Augenmerk auf zwischenmenschlichen Angelegenheiten wie beispielsweise Führungsstilen oder einer gemeinsamen Führung von Männern und Frauen. Zudem arbeitet Petra derzeit an ihrer Masterarbeit im Studiengang Psychosoziale Beratung, den sie aktuell absolviert.

Frau in der Wirtschaft

Petra Erhart-Ruffer ist seit 2015 Obfrau von "Frau in der Wirtschaft" im Bezirk Landeck, zu der momentan 759 Unternehmerinnen gehören. Was viele nicht wissen: Bei "Frau in der Wirtschaft" sind automatisch alle bei der Wirtschaftskammer registrierten Unternehmerinnen vom Bezirk dabei, und das ohne zusätzlichen Mitgliedsbeitrag. Petra organisiert als Obfrau Veranstaltungen, die für die Unternehmerinnen einen Mehrwert bieten. Bei diesen Netzwerktreffen ist der Name Programm - sich gegenseitig vernetzen, kennenlernen, unterstützen und das grenzüberschreitend von Südtirol über Vorarlberg bis Bayern. Frauen sind oft Einzelkämpferinnen, diese Treffen verfolgen das Ziel, den Unternehmerinnen zu zeigen, dass gemeinsam mehr möglich ist und dass sie miteinander stärker sind. Zusätzlich ist bei den Netzwerktreffen auch die "Junge Wirtschaft" eingeladen, was ein zusätzlicher Gewinn ist, um Kontakte zu knüpfen.

Oberländer Unternehmerinnen netzwerkten in Serfaus

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