Protestfahrt für das "Wildwassereldorado Sanna"

Mit einer Protestfahrt auf der Sanna wurde gegen das geplante Kraftwerk mobil gemacht.
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LANDECK/PIANS (otko). Gegen das geplante Wasserkraftwerk an der Sanna setzten vergangenen Samstag Wildwassersportler und Kraftwerksgegner in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Raftingverband und dem Sport Camp Tirol ein gemeinsames Zeichen. Beim "2. Sanna-Riverfest" nahmen laut Veranstaltern fünf Raftingboote und rund 30 Kajakfahrer aus dem In- und Ausland an einer gemeinsamen Protestfahrt auf der Sanna teil. Zudem wurden kostenlose Rafting-Fahrten für die Bevölkerung aus den sieben Sanna-Anrainergemeinden angeboten. Im Anschluss wurde das Sannafest beim Sport Camp Tirol mit Ansprachen und Livemusik gefeiert.

Koexistenz nicht möglich

Der Landecker Bgm. Dr. Wolfgang Jörg zeigte sich erfreut dabei zu sein. "Landeck ist eine Stadt am Fluss. Wir haben uns die Frage gestellt, was los ist ohne Wasser und haben alle Seiten gehört. 7.500 Euro für einen Einstieg in die Kraftwerksgesellschaft ist nicht viel Geld, aber wer weiß was in 50 bis 70 Jahren los ist", verwies Jörg auf die momentan eher ungünstige wirtschaftliche Seite und das hohe Risiko. Trotz der bereiten Ablehnung und ohne die Beteiligung der Gemeinden mache der Kraftwerksplaner Infra nun alleine weiter. "Für mich ist das verwunderlich und eigenartig. Infra hat Wortbruch begangen", betonte Jörg. Die Stadtgemeinde hat nun Bachelor-Studenten beauftragt entlang der Sanna Freizeitprojekte auszuarbeiten.
Im Anschluss präsentierte Günther Kramarcsik, Sprecher des Tiroler Raftigverbandes, seine umfassenden Recherchen zum Thema Rafting und Wasserkraft: "Wenn die geplanten Wasserkraftwerke im Oberland gebaut werden, ist der Outdoorsportbereich höchst gefährdet." Die Bezirke Imst und Landeck seien das Kerngebiet des Wildwassereldorados. "In Summe werden dort durch Rafting-Gäste und Kajakfahrer jährlich 75,5 Millionen Euro umgesetzt. Dieser Umsatz ist 30 Prozent höher als jener, den die E-Wirtschaft im ihren bestehenden Kraftwerken in der Region macht", erläuterte Kramarcsik. Durch den weiteren Kraftwerksbau werde ein florierender Wirtschaftszweig vernichtet. "Eine Koexistenz beider Wirtschaftszweige ist nicht möglich. Es geht nur entweder das eine oder das andere. Wenn die Kraftwerksbetreiber nur soviel Wasser entnehmen, um einen funktionierenden Wassersport zu ermöglichen, dann ist das Sanna-Kraftwerk wirtschaftlich nicht rentabel", schlussfolgerte Kramarcsik.

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