Der Herr des Landecker Wassers

Im Wasserwerk Landeck hat Wassermeister Erich Schweissgut alles unter Kontrolle.
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LANDECK (otko). Woher kommt eigentlich das Trinkwasser, das die Einwohner von Landeck versorgt. Dieser Frage ging die Redaktion der BEZIRKSBLÄTTER nach und besuchte das Wasserwerk der Stadtgemeinde Landeck. Dabei gewährte Wassermeister Erich Schweissgut einen Einblick in die Wasserversorgung. Auch ein Besuch der Hochbehälter im Schlosswald stand auf dem Programm. Insgesamt vier Mitarbeiter sind beim städtischen Wasserwerk beschäftigt. Zum reibungslosen Ablauf der Wasserversorgungsnalge stehen eine zentrale Steueurngs- und Überwachungsanlage samt Bereitschaftsdienst zur Verfügung.
Im Jahr 1997 hat Erich Schweissgut das Amt des Wassermeisters von seinem verstorbenen Vorgänger übernommen. Der gelernte Installateur, der auch die Meisterprüfung (Konzessionsprüfung) absolviert hat, ist seit 1982 bei der Stadtgemeinde beschäftigt.

Ausreichend Trinkwasser

"Aufgabe unserer Wasserversorgung ist es ca. 8.000 Einwohner der Stadtgemeinde Landeck mit frischem Trinkwasser in höchster Qualität und ausreichender Menge zu versorgen", informiert Schweissgut. Daneben ist auch die die Löschwasserversorgung im Brandfall eine zentrale Aufgabe.
Für die Wassergewinnung stehen 13 Quellen im Thial, ein Horizontalfilterbrunnen (Grundwasser) sowie ein Notversorgungsbrunnen zur Verfügung. Die 13 Quellfassungen haben eine jährliche Schüttung von ca. 600.000 Kubikmetern, was ungefähr Vierfüntel des Landecker Jahresbedarfs entspricht. Das restliche Fünftel des Jahresbedarfs stammt vom Horizontalfilterbrunnen mit einer jährlichen Förderung von ca. 150.000 Kubikmetern. "Der Brunnen wurde 1996 gebaut. Davor hat es öfter eine Wasserknappheit gegeben und das Gartenspritzen und Autowaschen war verboten", erinnert sich der Wassermeister.
Die insgesamt acht Hochbehälter besitzen ein Speichervolumen von 2.135 Kubikmeter, das ungefähr ein Tagesverbrauch der Stadt Landeck entspricht. Das Leitungsnetz ist zum Großteil als Ringleitung ausgeführt. "Dies hat den Vorteil, dass bei Reparaturen nur kleinere Strecken oder Gebiete abgesperrt werden müssen. Zudem haben wir dadurch annähernd gleiche Druckverhältnisse und geringe Beeinträchtigungen der Wasserqualität sowie keine Todwasserzonen", erläutert Schweissgut.
Die Länge der Hauptleitungen in der Stadtgemeinde beträgt 34 Kilometer, was der Strecke von Landeck nach Pfunds entspricht. Dabei sind aber die rund 1.500 Hausanschlussleitungen mit den dazugehörigen Wasserzählern nicht einbegriffen. Zur Spülung des Leitungsnetzes und zur Brandbekämpfung stehen 125 Hydranten bereit. Natürlich wird das Wasser auch laufend im Rahmen eines Probenplans nach strengen gesetzlichen Qualitätskriterien überprüft.

Wasserverbrauch wurde gesenkt

Der Tagesverbrauch liegt in Landeck bei ca. 1.600 bis 1.800 Kubikmeter. Jährlich werden ca. 600.000 bis 700.000 Kubikmeter Wasser verbraucht. "In den letzten Jahren ist der Verbrauch aber kontinuierlich gesunken. Zudem wurden in den letzten 20 Jahren bis zu 85 Prozent des Leitungsnetzes erneuert, was zu weniger Netzverlusten geführt hat", so Schweissgut. Auch in die andere Infrastruktur der Wasserversorgung wurde kräftig investiert, wie z.B. in die Erneuerung der Quellfassungen oder in die Sanierung der Hochbehälter im Schlosswald. Derzeit wird das Leitungsnetz im Zuge der Kanalbauarbeiten in Perjen erneuert.
Besonders bei der aktuellen Hitzewelle steigt der Wasserverbrauch in den Abendstunden an. "Ab halb acht Uhr beginnen die Leute die Gärten und den Rasen zu bewässern. Beim Verbrauch bemerken natürlich auch in der Früh oder bei Fußballspielen einen Anstieg", verrät der Wassermeister. Die Trockenheit der letzten Jahre macht sich aber bei den Quellen bemerkbar, da die Schüttungen zurückgehen. "Die Situation ist aber nicht besorgniserregend, da der Verbrauch gesenkt wurde und wir den Horizontalbrunnen haben", so Schweissgut abschließend.

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