Wiens süße Legenden
Die Erfolgsgeschichte der "Niemetz"-Schwedenbomben
- MeinBezirk Redakteurin Patricia Hillinger besuchte den Schwedenbomben-Workshop.
- Foto: Valentina Marinelic/MeinBezirk
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Kaum eine Süßigkeit weckt so viele Kindheitserinnerungen wie sie: die legendären Schwedenbomben - ob pur, nur mit Schoko oder mit Kokosraspeln. Einst in Wien erfunden, gehören sie bis heute zu den beliebtesten Klassikern des Landes und haben eine bewegte Geschichte hinter sich. MeinBezirk begab sich auf Spurensuche nach einer österreichischen Ikone, die Tradition und Moderne köstlich vereint.
WIEN. Alles begann im Wien der 1920er-Jahre. Der Konditor Walter Niemetz und seine Frau Johanna kreierten 1926 eine zarte Schaum-Spezialität, die bald die Herzen der Wienerinnen und Wiener eroberte. Aus Dankbarkeit gegenüber einem schwedischen Freund erhielt sie den Namen „Schwedenbombe“ – eine charmante Geste, die später zur Marke wurde. 1934 ließ Niemetz die „Schwedenbombe“ offiziell eintragen, der Beginn einer süßen Erfolgsgeschichte.
- So sah die ehemalige Manufaktur "Das Haus der Schwedenbomben" am Rennweg aus. Mittlerweile ist das Gebäude abgerissen.
- Foto: Robert Rieger
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Über Jahrzehnte hinweg prägte die Niemetz-Fabrik am Rennweg 52 nicht nur den heimischen Süßwarenmarkt, sondern auch das Lebensgefühl einer ganzen Generation. Die cremige Schaumfüllung, die knusprige Waffel und der zarte Schokoladenüberzug, all das machte die Schwedenbombe zu einem Symbol echter Wiener Naschkultur. Doch auch vor Traditionsmarken macht die Wirtschaft nicht halt.
Nach schwierigen Jahren musste Niemetz Konkurs anmelden. Für viele Fans war das ein Schock, das Ende einer Ära schien besiegelt. 2012 musste das Fabrikgebäude verkauft werden.
Neubeginn mit süßer Zukunft
2013 kam schließlich die Wende, nachdem sich mehr als 10.000 Fans im Internet zusammentaten und sich für die Erhaltung der Bomben einsetzten: Der Schokoladenhersteller Heidi Chocolat übernahm die Marke Niemetz und führte sie mit frischem Schwung in die Zukunft. Die Produktion wurde nach Wiener Neudorf verlegt, ins Industriezentrum NÖ Süd. Dort entstehen heute täglich Tausende Schwedenbomben, mit viel Liebe, Handarbeit und einem klaren Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit.
- Die Schwedenbomben konnten mit unterschiedlichen Glasuren überzogen werden.
- Foto: Valentina Marinelic/MeinBezirk
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Verarbeitet werden ausschließlich Fairtrade-Kakaobohnen, und Teile der Verpackung bestehen aus recyceltem Material. So verbindet das Unternehmen Wiener Tradition mit modernem Bewusstsein.
Schoko pur oder Kokos?
In der dortigen Schwedenbomben-Manufaktur duftet es nach Zucker, Schokolade und ein wenig Kindheitserinnerung. Wer die Magie selbst erleben möchte, kann im Rahmen eines Workshops in der Manufaktur selbst Hand anlegen. Besucherinnen und Besucher lernen dort, wie die fluffige Schaumhaube entsteht und mit flüssiger Schokolade überzogen wird. Dazu standen diverse Toppings nach Wahl zur Verfügung. Darunter auch reichlich Kokosraspeln. MeinBezirk war mittendrin:
„Ich bin begeistert, dass die Schwedenbomben über all die Jahre gleich geblieben sind – das ist echtes Wiener Erbe!“, erzählt Teilnehmer Christian, während er seine frisch glasierte Schwedenbombe präsentiert. Er ist aus Floridsdorf angereist.
Tradition trifft Moderne
Zwischen glänzenden Produktionsmaschinen und süßem Duft wird klar: Diese Kultsüßigkeit ist weit mehr als nur eine Nascherei, sie ist ein Stück Wiener Identität. Die Geschichte der Schwedenbomben zeigt, dass Tradition auch in modernen Zeiten ihren Platz hat. Und wer einmal in die cremig-schokoladige Versuchung gebissen hat, weiß: Manche Legenden schmecken einfach zeitlos gut.
Nähere Infos zu Niemetz gibt's hier.
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