Traum-Hochzeitsdatum 22.02.2022
Die Lavanttaler pfeifen drauf
Lavanttaler Turteltäubchen pfeifen größtenteils auf den magischen 22. Feber 2022 als Hochzeitsdatum. Kurzentschlossene können sich noch Termine schnappen.
LAVANTTAL. Eigentlich ist der heurige Feber ein Traummonat für Hochzeiten. Nicht nur der Valentinstag am 14. Feber bietet sich für einen „besonderen“ Hochzeitstermin an, auch der 20.02.2022 und der 22.02.22 sollten bei Heiratswilligen die Alarmglocken schrillen lassen. Zahlreiche Medien berichten daher von einem regelrechten „Hochzeitsboom“, der den Standesbeamten Arbeit in Hülle und Fülle verschafft. In St. Pölten und Salzburg seien alle genannten Termine bereits mehr oder weniger ausgebucht, auch aus anderen Städten war ähnliches zu hören.
Kaum Feber-Trauungen
Ein völlig gegensätzliches Bild zeichnet sich hingegen im Lavanttal: Hier stoßen die ansonsten so populären „Zahlenspielereien“ auf wenig bis gar kein Interesse. In Reichenfels, Lavamünd, Frantschach-St. Gertraud, Bad St. Leonhard und sogar der zweitgrößten Gemeinde im Bezirk, St. Andrä, gibt es überhaupt keine Buchungen für die vermeintlich beliebten Termine. In St. Georgen und Preitenegg hat sich zumindest jeweils ein Paar angemeldet, in St. Paul sind es immerhin zwei.
1.642 Hochzeiten
Nicht viel besser sieht es am Standesamt Wolfsberg aus: „Am Valentinstag haben wir eine Hochzeit, am 22. Feber zwei. Die Lavanttaler ticken da einfach anders“, sagt Standesbeamter Alexander Burda, der in den vergangenen 42 Jahren 1.642 Eheschließungen vollzogen hat. Die Hochzeitsvorlieben der Lavanttaler kennt er daher ganz genau: „Hier gibt man seit jeher wenig auf diese Datumsspielereien. Selbst an Daten wie dem 7.7.2007 oder dem 10.10.2010 hatten wir nur geringfügig mehr Hochzeiten als an normalen Tagen.“ Woran es liegt? „Vielleicht weil die Wolfsberger eher aus Liebe heiraten und nicht, weil der Stichtag gerade passt“, vermutet Burda nicht ohne einen Anflug von Humor missen zu lassen. „Diese besonderen Daten werden auch gleich viel weniger interessant, wenn sie nicht auf das Wochenende fallen.“
Spontan heiraten ist möglich
Doch der fehlende Ansturm ist eine gute Nachricht für alle kurzentschlossenen Heiratswilligen, denn Eheschließungen an den „magischen“ Tagen sind ohne Weiteres möglich. Burda empfiehlt, mindestens 14 Tage vor der Hochzeit einen Termin zu reservieren. Doch sind alle notwendigen Daten im Zentralen Personenstandsregister verfügbar, steht auch einer relativ spontanen Eheschließung nichts im Wege: „Man kann im Prinzip von einer Stunde auf die andere heiraten. Das kommt auch immer wieder vor“, weiß Burda.
Was die Hochzeit kostet
Eine Standardhochzeit im Standesamt Wolfsberg während der Dienstzeit (Montag bis Freitag, 8 bis 16 Uhr) schlägt mit 61,75 Euro zu Buche, außerhalb der Dienstzeiten mit 67,50 Euro. Hochzeiten außerhalb des Standesamts sind ebenfalls möglich, und zwar im Schloss Wolfsberg, bei Rosen Prinz und seit dem vergangenen Jahr auch beim Reiterhof Stückler.. Bei diesen besonderen Locations muss man allerdings etwas mehr hinblättern. 410,80 Euro zahlt man dort für eine Trauung. Grund dafür sind hohe Kommissionsgebühren des Landes Kärnten.
Knapp unter dem Schnitt
Die Pandemie konnte der Heiratswilligkeit der Lavanttaler jedenfalls wenig anhaben. Im ersten Coronajahr 2020 gaben sich in Wolfsberg 128 Paare das Ja-Wort, das sind nur vier weniger als im coronafreien Jahr davor. Und auch 2021 gab es immerhin noch 113 Eheschließungen, was nicht weit unter dem Schnitt von etwa 130 Hochzeiten liegt. Der Hochzeitsrekord am Standesamt Wolfsberg wurde übrigens im Jahr 1987 aufgestellt: Damals gaben sich 299 Paare das Ja-Wort. Der Grund war monetärer Natur: eine Heiratsprämie in Höhe von 15.000 Schilling, die sich viele unverheiratete Paare nicht entgehen lassen wollten.
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