Lavanttal

Kein Rückgang bei Straftaten

Obwohl Wolfsberg zu den sichersten Bezirken zählt, stiegen Suchtmittel- und Cybercrimedelikte.

BEZIRK WOLFSBERG. Laut Kriminalstatistik 2019 zählt das Lavanttal wieder zu den sichersten Bezirken Kärntens und Österreichs. Im Allgemeinen gab es eine leichte Steigerung bei den Anzeigen, was auch auf das gesamte Bundesland zutrifft: Cybercrime- und Suchtmitteldelikte sowie Sachbeschädigungen stehen dabei im Fokus. Im Gespräch mit der WOCHE berichtet Kriminalreferent Herbert Schweiger von den Entwicklungen im vergangenen Jahr. Seit Dezember 2019 hat er diese neue Funktion über und war zuvor 16 Jahre lang Dienststellenleiter der Polizeiinspektion (PI) Preitenegg.

Hohe Aufklärungsquote

Kärntenweit stieg die Zahl der Anzeigen um 3,3 Prozent, in Wolfsberg um 2,5 Prozent. "Dieser Zuwachs betrifft vor allem Cybercime- und Suchtmitteldelikte, aber auch Sachbeschädigungen", erklärt der Kriminalreferent. Insgesamt gab es im Bezirk 1.759 Anzeigen, wovon 1.084 geklärt wurden. Die Aufklärungsquote der strafrechtlichen Delikte liegt somit bei 61,6 Prozent: "Durch die ausgezeichnete Arbeit der Polizisten im Bezirk Wolfsberg konnte dieser Spitzenwert erreicht werden. Ich möchte mich bei meinen Kollegen für ihre Arbeit und das Engagement bedanken."

Suchtmittelmissbrauch

Im Jahr 2019 kam es zu 184 Delikten aufgrund von Suchmittelkriminalität. "Auch österreichweit ist hier ein Anstieg zu verzeichnen", bemerkt Schweiger. Am meisten Sorgen bereiten in diesem Fall der leichte Zugang zu Drogen aus dem Ausland, wo Slowenien vorrangig ist, und der illegale Handel im Internet. "Seit Jahren verfolgen wir eine konsequente Bekämpfung dieser Kriminalität zum Schutz der jungen Menschen", so der Chefinspektor. Leider kam es auch heuer bereits zum ersten Suchtgifttoten im Bezirk Wolfsberg (wir berichteten). 

Internetkriminalität

Die Zahl der Betrugshandlungen im Internet blieb im letzten Jahr gleich, jedoch haben Cybercrimedelikte im engeren Sinn, wie Angriffe auf Daten oder Computersysteme, zugenommen. "Die virtuelle Welt stellt eine bedeutende Gefahr dar", betont Schweiger. Auch während der Corona-Krise kam es vermehrt zu Betrugsfällen im Internet. "Zu Beginn der Krise ist die Kriminalität im Bezirk ganz stark gesunken, doch mittlerweile bewegen wir uns wieder im Durchschnittsbereich", meint der Kriminalreferent. Gewalt in Familien ist aufgrund dessen nicht gestiegen.