LFS St. Andrä
Neue Rekordzahl an Schülerinnen wurde verzeichnet
Praxis ist beliebt: Heuer besuchen so viele Mädels wie noch nie die Landwirtschaftliche Fachschule St. Andrä.
ST. ANDRÄ. Dass in der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) St. Andrä nur Burschen ihre Ausbildung absolvieren, ist längst nicht mehr der Fall. In diesem Schuljahr sind sogar 26 von ingesamt 162 Schülern weiblich, einen derart großen Anteil an Schülerinnen hat es zuvor noch nie gegeben. Seit etwa fünf Jahren sind auch Mädels im Internat untergebracht.
Frauen sind am Zug
"Die häufigsten Argumente für die Wahl dieser Schule sind die handwerklichen Tätigkeiten sowie das spezielle Interesse an der Landwirtschaft, also unserer Fachrichtung", beschreibt Direktor Johann Muggi die Gründe für die Entscheidungen der jungen Frauen. Er verweist auf die Beliebtheit des praktischen Unterrichts und das breite Spektrum an Gegenständen: Tierzucht, Pflanzenbau, Holz- und Metallverarbeitung sowie Landtechnik-Praxis bereiten immer mehr Mädels Freude.
Nachfrage nach Absolventen
Nach der dreijährigen Ausbildung an der LFS absolvieren die meisten Absolventinnen eine Lehre, teils auch mit Matura. Natürlich fällt dort die Wahl auf einen Handwerksberuf oder einen Job in der Technik. Rund 90 Prozent entscheiden sich für eine Lehre, die restlichen zehn Prozent besuchen Aufbaulehrgänge zur Matura. "Seitens der Wirtschaft ist die Nachfrage nach Absolventen groß. Man spürt, dass Lehrlinge gesucht werden", so Muggi.
Ausbildung zum Facharbeiter
Die erste Absolventin der LFS St. Andrä gab es bereits im Jahr 1959. Der Direktor erzählt: "Danach gab es nur vereinzelt Mädchen an der Schule. Sie waren ausschließlich als Hofübernehmerinnen vorgesehen und legten diese Ausbildung ab." Erst in den letzten fünf Jahren konnte ein starker Zuwachs an Schülerinnen verzeichnet werden, die nicht zwingend auf einem Hof aufgewachsen und als Betriebsnachfolge vorgesehen sind. "Im Allgemeinen merkt man, dass immer mehr Frauen die Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter absolvieren. Das zeigt sich ebenso in der Erwachsenenbildung", fügt Muggi hinzu.
Fortschritt der Technik
Durch den technischen Fortschritt werde die Arbeit in der Landwirtschaft auch für Frauen erleichtert – die Technik unterstütze beziehungsweise ersetze die Muskelkraft: "Es ist nun mal körperliche Arbeit und man braucht Kraft. Unsere Mädels stehen den Burschen aber nirgends hintennach. Ganz im Gegenteil – sie sind bei gewissen Arbeiten sogar genauer." Muggi freut es auch, dass Interesse an der Landwirtschaft besteht, obwohl die momentane Situation keine einfache ist. Der Direktor vermutet auch, dass immer mehr Mädels an der LFS ihre Ausbildung absolvieren und künftig mehr Hofführerinnen sein werden.
Planungen für Schulball
In der LFS laufen auch Vorbereitungen für den traditionellen Schulball, der für 30. April 2022 anberaumt ist. "Wenn es die Lage zulässt, wollen wir auf jeden Fall einen Ball veranstalten", blickt Muggi voraus.
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