Wenn Großeltern trauern
Sie hilft dabei, mit Verlust zurecht zu kommen

Elisabeth Gonzi aus Griffen hilft insbesondere trauernden Großeltern, aber auch allen anderen Personen, die den Verlust eines geliebten Menschen erfahren haben. | Foto: MeinBezirk.at
  • Elisabeth Gonzi aus Griffen hilft insbesondere trauernden Großeltern, aber auch allen anderen Personen, die den Verlust eines geliebten Menschen erfahren haben.
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Elisabeth Gonzi aus Griffen ist ehrenamtlich als Trauerbegleiterin in Unterkärnten tätig. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Großeltern, die ihr Enkelkind verloren haben.

UNTERKÄRNTEN. Als im Jahr 2015 der Enkelsohn von Elisabeth Gonzi tot zur Welt kam, war die damals 41-Jährige auf der Suche nach Hilfe und stieß auf die Plattform „Verwaiste Eltern“ der Katholischen Kirche, um Trauerbegleitung in Anspruch zu nehmen. „Ich bemerkte schnell, dass es explizit für Großeltern keine Angebote gab und habe mich dazu entschlossen, die einjährige Ausbildung zur zertifizierten Trauerbegleiterin zu absolvieren“, berichtet die gebürtige Griffnerin, die 20 Jahre lang in Jakling lebte und beruflich beim Gasthaus Gössnitzer im Granitztal im Service tätig ist.

Doppelte Belastung

Warum sie sich gerade auf Großeltern spezialisiert hat? „Großeltern trauern in der zweiten Reihe. Sie müssen nicht nur mit dem Verlust des Enkelkindes zurechtkommen, sondern haben auch Angst um das eigene Kind bzw. Schwiegerkind. Man will für sein Kind stark sein und nicht den Rest der Familie mit der eigenen Trauer belasten“, spricht Gonzi aus Erfahrung. „Da hilft es, wenn man mit Außenstehenden über seinen Schmerz sprechen kann.“

Freundschaft mit der Trauer schließen

Das Ziel ihrer Tätigkeit liegt darin, den Menschen zu helfen, mit ihrer Trauer zurechtzukommen. „Es ist wichtig, Freundschaft mit der Trauer zu schließen. Sie wird nie ganz weggehen, aber sie wird anders werden“, meint Gonzi. Die Begleitung selbst geschieht im Rahmen von eineinhalb bis zweistündigen Gesprächen, die etwa alle drei bis vier Wochen stattfinden, entweder beim Klienten zuhause oder an einem neutralen Ort. Es gilt, Ressourcen zu finden, um mit der Trauer zurechtzukommen: „Manche beginnen zu schreiben oder zu malen, anderen genügt schon das Gespräch mit mir als ebenso Betroffene. Oft passiert schon beim ersten Telefonat ganz viel“, spricht Gonzi aus Erfahrung.

Zwei Drittel sind Großeltern

Ihr ist es ein Anliegen, die Menschen dazu zu motivieren, sich Hilfe in der Trauer zu suchen – auch wenn der Todesfall schon weiter in der Vergangenheit liegt: „Es kommt immer wieder vor, dass sich Menschen erst ein, zwei Jahre nach ihrem Verlust bei mir melden, weil sie dieses Ereignis in ihrem Leben nicht verarbeiten konnten.“ Großeltern machen etwa zwei Drittel ihrer Klienten aus, der Rest sind verwaiste Eltern, Partner, Verwandte oder Freunde. Neben den Einzelgesprächen bietet die Plattform „Verwaiste Eltern“ auch Gesprächsgruppen an (siehe unten).

Weitere Infos und Kontakt

Plattform „Verwaiste Eltern“


Elisabeth Gonzi, Trauerbegleiterin

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