Protest vor LKH Wolfsberg
"Wir sind am Limit, Kollegen können nicht mehr"

- Mitarbeiter des LKH Wolfsberg versammelten sich heute um 12.05 Uhr vor dem Eingang.
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Heute um 12.05 Uhr fand die Demo der "Offensive Gesundheit" vor dem Haupteingang des LKH Wolfsberg statt.
WOLFSBERG. Für das Gesundheitspersonal schlägt es 5 nach 12: So machte die "Offensive Gesundheit", die von Vertretern der Arbeiterkammer, Ärztekammer und Gewerkschaften ins Leben gerufen wurde, heute bundesweit auf die prekäre Situation des Gesundheitspersonals aufmerksam. Laut KABEG-Zentralbetriebsrat fand diese Protestaktion in allen Krankenanstalten Österreichs zeitgleich statt, es sollte der erste Schritt im Kampf für ein faires Gesundheits- und Pflegesystem sein. Eine Teilnehmerin sagt: "Endlich wird österreichweit an einem Strang gezogen und ein erstes Zeichen gesetzt. Man kann nicht nur im Stillen leiden."
Personal am Limit
Die Protestaktion dauerte rund zehn Minuten, die Patientenversorgung blieb währenddessen natürlich gesichert. Der Betriebsratsvorsitzende des LKH Wolfsberg, Manfred Pichler, sprach auf: "Überlastung ist zum Dauerzustand geworden, wir brauchen mehr Personal und eine rasche Ausbildungsreform. Arbeitsbedingungen müssen umgehend verbessert werden. Mit dieser Aktion wollen wir den ersten Schritt setzen, um auf die Situation aufmerksam zu machen." Seine Forderungen enthielten unter anderem noch Maßnahmen zur Dienstplantreue und die Ausweitung der Studienplätze für Medizin.
Politik ist gefragt
Im Krankenhaus brauche es alle Berufsgruppen, um den Betrieb zu erhalten. Unverzichtbare Dienstleistungen wie Reinigung, Logistik, Küche oder hauswirtschaftliche sowie administrative Dienste gehören gestärkt. Bereits vor der Pandemie litt der Gesundheitssektor unter massivem Personalmangel, die Pandemie verschärfte die Lage nur noch. "Wir brauchen nicht noch mehr schöne Worte seitens der Politik, sondern endlich eine adäquate Entlohnung, mehr Erholungsphasen und dringend mehr Personal", untermauert der Betriebsratsvorsitzende des LKH Wolfsberg. Seitens der Politik war heute KABEG-Aufsichtsrat und Landtagsabgeordneter Harald Trettenbrein (FPÖ) in Wolfsberg vor Ort.

- Betriebsratsvorsitzender Manfred Pichler mit den beiden Stellvertreterinnen Isabella Sonnleitner (links) und Marlene Presser
- Foto: MeinBezirk.at
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Weitere Aktionen folgen
Bereits vor der ersten Protestaktion hieß es im Schreiben des KABEG-Betriebsrates: "Körperliche und mentale Limits sind überschritten worden, wie rezente Umfragen beweisen. Wir wollen und müssen die Politik hier einmal mehr zur Verantwortung ziehen. Mit dieser Protestaktion soll die Bundesregierung wachgerüttelt werden, endlich aktiv zu werden." Pichler fordert insbesondere Schutz seiner Kollegen, eine sofortige Entlastung solle dieser Krise gegensteuern. Weitere Protestaktionen befinden sich in Planung, dies war nur der Beginn.
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