AMS Wolfsberg
Corona-Krise mischt Lavanttaler Arbeitsmarkt auf

- Im März 2020 waren in Kärnten 40.032 arbeitslose Personen und Personen in Schulung – in Wolfsberg zählte man 2.992 Personen.
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Mit 34.719 Personen wurde im Dezember ein historischer Wert der Arbeitslosen in Kärnten festgehalten.
WOLFSBERG. Die Corona-Krise ließ die Zahl der Arbeitslosen österreichweit in die Höhe schnellen. Der Vergleich der Jahre 2019 und 2020 zeigt auch im Bezirk Wolfsberg eine Zunahme, wobei Frauen stärker betroffen sind als Männer. Auch die Jugendarbeitslosigkeit verzeichnet im Jahresvergleich einen Anstieg.
Vor allem die Branchen Beherbergung und Gastronomie, Handel und sonstige Dienstleistungen traf die Wirtschaftskrise besonders hart.
Kärnten im Vergleich
Mit dem neuerlichen Lockdown und der saisonbedingten Arbeitslosigkeit im Baubereich reiht sich das Land Kärnten mit der zweithöchsten Arbeitslosenquote von circa 13,8 Prozent österreichweit hinter Wien ein. Auf das Lavanttal heruntergebrochen, konnte mit Ende des Jahres 2020 eine Quote von 7 Prozent registriert werden.
Bereits in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres nahm die Arbeitslosigkeit im Bezirk um 51,6 Prozent zu. "In absoluten Zahlen sind das gesamt 740 Personen, die zwischen Jänner und Juni arbeitslos geworden sind. Dies entspricht einer Arbeitlosenquote von 8,3 Prozent", erläutert Elfriede Karner, stellvertretende Regionalstellenleiterin des Arbeitsmarktservice (AMS) Wolfsberg. In Kärnten lag die Quote im ersten Halbjahr bei 12,2 Prozent.
Niedrigster Wert im Jahr 2019
Verfolgt man die Werte im Lavanttal bis ins Jahr 2012, gab es im Jahr 2014 durchschnittlich 1.912 Arbeitslose, den niedrigsten Wert konnte man im Jahr 2019 mit durchschnittlich 1.385 festhalten. Für das Vorjahr beträgt der Durchschnitt 2.235 Personen. "Da uns Corona vermutlich noch länger begleiten wird, ist wahrscheinlich davon auszugehen, dass die Arbeitslosigkeit noch geringfügig steigen wird. Ich gehe aber davon aus, dass mit dem Ende des Lockdowns die Anzahl der Beschäftigten wieder relativ rasch zunehmen wird", meint Karner. Sie fügt hinzu: "Mit der Corona-Joboffensive und den damit geplanten Qualifizierungsmaßnahmen kann die Zeit für Aus- und Weiterbildung genutzt werden."
"Mit Lockdown-Ende wird die Anzahl der Beschäftigten wieder zunehmen." Elfriede Karner
Krise trifft mehr Frauen
Der Zahlenvergleich zwischen den letzten beiden Jahren weist im Bezirk Wolfsberg eine Zunahme von 11,8 Prozent auf – ohne die in Schulung befindlichen Personen. Die absolute Veränderung zählt 169 Frauen und 66 Männer. Karner sagt: "Frauen sind aktuell stärker betroffen, es gab im Vergleich zum Jahr 2019 einen fast 25-prozentigen Anstieg. Grundsätzlich ist die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, bei Frauen höher, die Verweildauer ist im Durchschnitt um 14 Tage länger als bei den Männern. Bis zum 24. Lebensjahr ist die Dauer der Arbeitslosigkeit nahezu gleich, ab 24 steigt diese der Frauen pro Jahr durchschnittlich von zwei Monaten bis auf sechs Monate, erst im Alter von Mitte 50 bis Mitte 60 gleicht sie sich wieder an."
Jugendarbeitslosigkeit
Obwohl der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Frauen deutlich stärker ausgeprägt ist als beim männlichen Geschlecht, liegt die Gesamtarbeitslosigkeit der Männer grundsätzlich aber etwa 25 Prozent über jener der Frauen. Die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen bis 25 Jahre nahm im Vergleich Monat Dezember 2019 zu Dezember 2020 um gesamt 8,8 Prozent zu. "Dieser Wert entspricht einer absoluten Veränderung von 20 Personen, aktuell gibt es also 246 arbeitslose Jugendliche", gibt Karner einen Einblick.
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