Polizei setzt auf Dialog
Der Donaukanal wird zur Ausweich-Disco

- Die wärmeren Temperaturen, gepaart mit den Lockerungen, machen den Donaukanal wieder für Partys attraktiv.
- Foto: Tomislav Josipovic (Sujet)
- hochgeladen von Kathrin Klemm
Der Donaukanal lockt die Nachtschwärmer an. Die Polizei sucht den Dialog, bevor es zur Anzeige kommt.
von Max Spitzauer und Kathrin Klemm
WIEN/LEOPOLDSTADT/INNERE STADT.Das eher bescheidene Wetter der vergangenen Wochen hat nur wenig daran auszurichten gehabt, dass die Menschen der Stadt wieder feiern wollen. Das hat vor allem an den Wochenenden dafür gesorgt, dass sich tausende Menschen am Donaukanal versammelt haben, um gemeinsam die Öffnung zu feiern.
Damit dürfte – gerade aufgrund des Wetters – nicht jeder gerechnet haben. Dass hier, insbesondere nach erheblichem Alkoholeinfluss, nicht mehr unbedingt auf Maske und Abstandsregel geachtet wurde, war wohl abzusehen. Dicht gedrängt versuchten noch einige, einen Platz am Donaukanal zu erhaschen und den Abend ausklingen zu lassen. Schließlich haben aktuell die Lokale nur bis 22 Uhr geöffnet, was wohl einigen viel zu früh ist.
"Das Hauptgeschehen war im 2. Bezirk – insbesondere unter der Schwedenbrücke", berichtet Rene Köse, der direkt nebenan die Blumenwiese, Beachclub, Restaurant und Bar, betreibt.
Randale bis frühmorgens
Leider sei es aber nicht nur bei großen Menschenansammlungen geblieben. "Es wurde bis 4 Uhr früh gefeiert. Von der Blumenwiese wurden sogar Sessel und Tische entwendet und in den Donaukanal geworfen", erzählt Köse. Dies rief natürlich auch die Polizei auf den Plan.
Anzeigen gab es am ersten Öffnungs-Wochenende noch keine, was sich mit dem vergangenen Wochenende aber erledigt hat, nachdem es teils zu Handgreiflichkeiten am Kanal gekommen ist. "Die Beamten haben dafür gesorgt, dass die Lage nicht eskaliert", bestätigt auch Köse. Die Polizei hat aber auch angekündigt, dass bestimmte Hotspots stärker bestreift werden sollen.
"Es kann von unserer Seite nicht ausgeschlossen werden, dass durch die Lockerungen, verbunden mit einem schönen Wetter, vermehrt Personen öffentliche Plätze aufsuchen und es zu Menschenansammlungen kommen kann", bestätigt ein Sprecher der Polizei. Vorerst wolle man vermehrt auf Dialog setzen: "Der Dialog mit der Bevölkerung steht an erster Stelle, führt dieser nicht zum Erfolg, wird konsequent mit Anzeigen und Organmandaten vorgegangen", so der Sprecher. Wo man sich nicht an die Regeln hält, werde man auch künftig konsequent einschreiten.
Auch die Blumenwiese hat bereits reagiert. "Wir haben sofort unsere Sicherheitskräfte von einer auf drei Personen erhöht. Diese schauen 24 Stunden täglich nach dem Rechten", so Köse. Dabei hofft er, dass ab 10. Juni die Verlängerung der Sperrstunde auf 24 Uhr die Lage entspanne.
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