Praterstraße: Wie es weitergeht
Bezirksvorsteher Karlheinz Hora (SP) analysiert die Visionen für die Praterstraße neu.
Welche Maßnahmen sieht das Konzept der Grünen für die Umgestaltung der Praterstraße vor?
In beiden Richtungen sollte eine Fahrspur entfernt und die Gehsteige und Radwege verbreitert werden. Dadurch soll der Autoverkehr eingeschränkt und die Fortbewegung per Fahrrad oder zu Fuß gefördert werden.
Welche Konsequenzen wären mit der Umsetzung dieser Pläne Ihrer Ansicht nach verbunden?
Durch die Umgestaltung käme es durch die Reduktion der Fahrstreifen zu einem höheren Verkehrsaufkommen in den Nebengassen und der Taborstraße. Die Franzensbrückenstraße ist bereits jetzt oftmals überlastet. Die Umgestaltung würde auch hier das Verkehrsaufkommen weiter erhöhen.
Was würden eine Verbreiterung der Gehsteige und Radwege bewirken?
Um die von den Grünen geforderten vier Meter breiten Radwege auf beiden Straßenseiten umzusetzen, müsste man neben der Reduktion der Fahrspuren auch bei den vorhandenen Parkplätzen einsparen. Im Moment sind die Radwege auf der Praterstraße je 1,4 Meter breit. Der zusätzliche Raumbedarf würde auf Kosten vorhandener Parkplätze gehen. Konkret würde es sich um 32 Parkplätze weniger handeln.
Sollten auch Ladezonen reduziert werden?
Das ist vor allem im Hinblick auf die Zielsetzung, die Geschäftslokale wieder zu beleben, interessant. Denn weniger Lademöglichkeiten für Geschäftsleute bewirken ja eher das Gegenteil.
Wie stehen Sie persönlich zu den Plänen?
Wer mich kennt, weiß, dass ich mich grundsätzlich für eine sinnvolle und nachhaltige Verkehrsplanung einsetze, die allen BewohnerInnen, egal ob zu Fuß, via Rad oder mit dem Auto unterwegs, eine möglichst reibungslose und gefahrenfreie Verkehrsteilnahme ermöglicht. Diese Kriterien sehe ich mit dem Konzept der Grünen allerdings ganz und gar nicht erfüllt. Hier wird lediglich auf dem Rücken der Autofahrer, und auf Kosten einer höheren Abgasbelastung durch zusätzliche Staus, gehandelt.
Wie steht die Bevölkerung zu den Plänen?
Ich kann natürlich keine repräsentativen Aussagen machen, aber was ich schon sagen kann ist, dass ich viele Rückmeldungen, sowohl per E-Mail als auch persönlich, erhalten habe. Ich bin ja ständig im Bezirk unterwegs und werde auch oft auf das Thema angesprochen. Und ich kann Ihnen sagen, dass alle Rückmeldungen, die mich bis jetzt erreicht haben, durchwegs negativ waren.
Wo liegen die Befürchtungen der Menschen?
Vor allem die ohnehin schon angespannte Parkplatzsituation in den Grätzeln und das hohe Verkehrsaufkommen zu den Stoßzeiten lassen sich durch diese Maßnahmen nicht beseitigen, bzw. würden die Situation sogar zusätzlich verschärfen. Daher kann ich die Sorge der Bürgerinnen und Bürger diesbezüglich verstehen.
Wer entscheidet letztendlich über die Umsetzung der Pläne?
Grundsätzlich entscheidet das Bezirksparlament über die Verwendung von Bezirksgeldern, welche in diesem Fall freigegeben werden müssten. Dementsprechend muss sich jeder Bezirkspolitiker überlegen, wie sinnvoll es ist, Geld für die Umgestaltung der Praterstraße auszugeben, was natürlich auch auf Kosten anderer Projekte und Maßnahmen, wie etwa die Sanierung unserer Schulen, gehen würde.
Was planen Sie auf der Praterstraße?
Die konkreten Maßnahmen sollen im Rahmen eines Bürgerbeteilgungsverfahrens erarbeitet werden.
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