Umbau geplant
Sind bald Winter-Konzerte im Happel-Stadion Realität?
Das Ernst-Happel-Stadion soll modernisiert werden. Im Gemeinderat wurden die Kosten mit 100 Millionen Euro fixiert. Sportstadtrat Peter Hacker und Leopoldstädter Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (beide SPÖ) haben MeinBezirk.at nähere Details zu den Erneuerungen verraten.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Geht es nach den Experten der Stadt Wien, soll das Ernst-Happel-Stadion noch die nächsten vier bis fünf Jahrzehnte "gebrauchstauglich" sein. Das ergab eine Substanzanalyse des Daches sowie der Konstruktion und des Fundaments. Modernisierungen sind aber unumgänglich. Das will die Stadt Wien für Neuerungen der Leopoldstädter Sportstätte nutzen.
"Die ersten Etappen der Stadionerneuerung stehen fest", lässt Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber MeinBezirk.at wissen. Wann die Arbeiten anfangen, stehe aber noch nicht fest. "Der Baustart ist abhängig vom Verlauf der Vergabeverfahren", so Hacker. Unabhängig davon wolle man die Arbeiten bis Ende 2026 abschließen.
Erstes energieautarkes Stadion Europas
Bereits fixiert wurde ein Teil der anstehenden Neuerungen. "Das Ernst-Happel-Stadion bekommt eine Photovoltaik-Anlage am Dach und wird dadurch zum ersten energieautarken Stadion Europas", freut sich Leopoldstädter Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ). Zudem seien Geothermie und modernen Wärmepumpen geplant.
"Durch die Baumaßnahmen für die neue Energiegewinnung bietet sich zudem die Möglichkeit, die Plätze am Trainingsgelände zu erweitern", erläutert Nikolai. Künftig soll es sechs Plätze, davon vier mit Natur- und zwei mit Kunstrasen, geben. Laut Hacker sollen die Trainingsplätze auf die international üblichen Maße von 105 x 68 Meter vergrößert werden. Begleitend werden am Trainingsgelände neue LED-Flutlichtanlagen errichtet.
Geprüft wird aktuell auch die Möglichkeit einer zusätzlichen mobilen Überdachung. "Das Vorhaben des mobilen Dachs befindet sich im Planungsstadium", sagt Hacker. Aktuell gebe es eine Machbarkeitsstudie. "Erste Abstimmungen mit dem Bundesdenkmalamt sind positiv verlaufen", so der Stadtrat. Die mobile Dachkonstruktion könnte dafür sorgen, dass das Stadion auch ganzjährig bespielt werden könnte.
100 Millionen Euro für Modernisierung
Fest stehen hingegen bereits die finanziellen Mittel für die Modernisierung. Im Gemeinderat wurde ein Kostenrahmen von rund 100 Millionen Euro beschlossen. "Übrigens einstimmig, auch mit den Stimmen der Opposition", so Hacker. Dabei habe man auch bereits die Rahmenfinanzierung für die geplante Dach-am-Dach-Lösung fixiert.
"Von den Verbesserungen werden alle Nutzer des Stadions profitieren", ist sich der Stadtrat sicher. Mögliche finanzielle Beteiligungen seitens Bund, ÖFB oder anderer Nutzer seien abhängig vom Gesamtkonzept und den damit verbundenen Kosten. Dies würde laut Hacker im Zuge des Beteiligungsprozesses ermittelt und bewertet.
Neues Stadion nur für den ÖFB?
Diskutiert wird seit Längerem, ob das Ernst-Happel-Stadion noch zeitgemäß sei oder es ein eigenes Stadion für die Kicker des ÖFB benötige. Uneinigkeit herrscht bei den Bundesparteien – MeinBezirk.at berichtete:
Für die Leopoldstadt hat die Sportstätte beim Prater eine große Bedeutung, was auch weiterhin so bleiben soll. "Das Ernst-Happel-Stadion ist eines der Wahrzeichen unserer Leopoldstadt und steht für viel Sportsgeist, Unterhaltung und Spaß", so Nikolai.
Eine klare Meinung dazu hat auch der ÖFB-Präsident Klaus Mitterndorfer. Im Oktober betonte er, dass er in den Prater „verliebt“ sei und er in gutem Kontakt mit der Stadt Wien stehe. "Mir ist es wichtig, dass man die Stadiondiskussion in Ruhe führen kann - mit einem guten und klaren Konzept. Das Stadion soll multifunktional sein und am besten ganzjährig nutzbar - für den Fußball, aber auch andere Sportarten und Großveranstaltungen wie Konzerte.“
"Es ist gut, wenn der ÖFB Ideen und Konzepte entwickelt, denn er ist einer unserer wichtigsten Ansprechpartner, was weitere Verbesserungen und Veränderungen am Happel-Stadion betrifft", sagt Hacker. Der Partizipationsprozess mit allen Nutzern soll noch im Dezember starten und wird ca. ein Jahr dauern. "Dann können wir in die konkreten Planungen gehen, was es noch braucht und wie das finanziert werden soll", so der Stadtrat.
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