Modell Praterstern
Waffenverbot für Ludwig in ganz Österreich denkbar

Seit 2019 gilt ein Waffenverbot am Praterstern. Es wird streng kontrolliert. Für Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ist dieses Modell für ganz Österreich denkbar.
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Beim Praterstern herrscht ein striktes Waffenverbot. Wer mit solchen Gegenständen angetroffen wird, erhält zumindest eine Anzeige. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) überlegt jetzt, ein öffentliches Waffenverbot für ganz Österreich auszurufen. Doch bringt das was? MeinBezirk.at hat sich das Modell Praterstern angeschaut.

WIEN/LEOPOLDSTADT. Der Praterstern ist nicht nur ein wichtiger Öffi-Knotenpunkt, sondern war zumindest in der subjektiven Wahrnehmung immer auch Ort der Kriminalität. Für viele galt es hier nur schnell umzusteigen, längere Zeit wollte man nicht an dem gut besuchten Bahnhof verbringen. Doch dann wurde dem Areal und rundherum 2019 ein ganztägiges Waffenverbot auferlegt.

Auch am Ortsbild hat sich einiges verändert, so wurde der Bahnhofsvorplatz mit Wasserspiel, Pflaster und Pflanzen aufgewertet - mehr dazu unten. Ob sich der Praterstern jetzt zum liebgewonnenen Grätzltreff gewandelt hat, bleibt wieder in der subjektiven Wahrnehmung des einzelnen.

Seit 2019 gilt am Praterstern ein Waffenverbot. Alkohol darf auf dem Areal übrigens auch nicht getrunken werden. | Foto: Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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So oder so – eine Waffenverbotszone ist in Österreich eher eine Seltenheit. Neben dem Praterstern gibt es diese nur noch in zwei Zonen in Innsbruck. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gab am Dienstag jedoch bekannt, dass er sich solch ein Waffenverbot für ganz Österreich vorstellen könne. Quasi nach dem Modell Praterstern. Entsprechende Ausnahmen, etwa Pfefferspray zur Selbstverteidigung oder für Jäger, solle es ebenso geben. MeinBezirk.at berichtete, mehr dazu unten.

Knapp 370 sichergestellte Waffen

Ob dieses Waffenverbot auch wirklich wirkt, lässt sich schwer sagen. Gegenüber MeinBezirk.at nennt die Wiener Polizei ein paar Zahlen: Seit Inkrafttreten der Zone im Februar 2019 bis zum November 2023 wurden 323Anzeigen gegen den Verstoß des Waffenverbots ausgesprochen und 19 gemäß dem Waffengesetz. 369 Waffen wurden in diesem Zeitraum sichergestellt, davon waren 306 ein Messer. Die Zahlen waren bis ins Vorjahr übrigens Jahr für Jahr rückläufig: Wurden im ersten Jahr 2019 noch 87 Waffen (72 davon Messer) sichergestellt, waren es im gesamten Jahr 61 (51).

Am Praterstern wird seit 2019 gegen die verbotene Mitnahme von Waffen kontrolliert. | Foto: Manfred Helmer/Wiener Linien
  • Am Praterstern wird seit 2019 gegen die verbotene Mitnahme von Waffen kontrolliert.
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"Die Zahlen sind natürlich im Hinblick auf die Corona-Pandemie sowie gehäufter Schwerpunkte zu lesen", ermahnt man bei der Polizei. Von Jahresanfang bis November 2023 gab es jedenfalls wieder einen Anstieg der sichergestellten Waffen. 101 Stück waren es in den elf Monaten, davon 85 mit Messer. 

Für Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ist der Vorschlag von Minister Karner jedenfalls sinnvoll. "In Wien gibt es keine Toleranz für Gewalt – insbesondere nicht gegen Frauen. Ich habe mich bereits 2019 für ein generelles Waffenverbot ausgesprochen. Der Polizei muss die rechtliche Möglichkeit gegeben werden, dies umzusetzen", so der Wiener Bürgermeister auf X.

Unter das Waffenverbot am Praterstern zählen nicht nur Pistolen sowie Gewehre mit scharfer Munition und Messer. Auch Schlagringe, Baseballschläger, zerbrochene Glasflaschen und Knallpistolen sind beispielsweise nicht erlaubt. Pfeffersprays dürfen zwar mitgeführt werden, aber nur von Personen, welche über 18 Jahre alt sind. Ausnahmen gibt es für jene, die ihre Waffe für den Dienst benötigen – ein klassisches Beispiel wären Polizisten. Auch Menschen mit einer Berechtigung dürfen bewaffnet passieren. Die Polizei darf zur Einhaltung des Waffenverbots Personen und Fahrzeuge kontrollieren.

"Alibi-Aktion"

Kritik an der Zustimmung Ludwigs zu Minister Karners Vorstoß gibt es unterdessen von FPÖ Wien-Chef Dominik Nepp. Laut ihm würden Waffenverbote keine Probleme rund um Gewaltdelikte lösen: "Jene, von denen die Gewalt ausgeht, pfeifen auf Verbote, die einerseits nicht exekutierbar und andererseits reine Alibi-Aktionen sind. Es muss rigoros abgeschoben, jugendliche Straftäter weggesperrt und Sozialleistungen für Nicht-Österreicher eingestellt werden."

Dominik Nepp (FPÖ) hält von dem Vorschlag zum österreichweiten Waffenverbot nichts. Dieses sei "nicht exekutierbar". (Archiv) | Foto: Markus Spitzauer
  • Dominik Nepp (FPÖ) hält von dem Vorschlag zum österreichweiten Waffenverbot nichts. Dieses sei "nicht exekutierbar". (Archiv)
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Nur so könne die Sicherheit wieder gewährleistet werden, so Nepp. Der blaue Wien-Parteichef sieht vielmehr in Ludwigs Zustimmung zu Karner einen Annäherungskurs an die ÖVP: "Offenbar baut er, angesichts der dramatischen Umfragewerte für die Wiener SPÖ, jetzt schon hinsichtlich einer rot-schwarzen Landesregierung 2025 vor und stellt sich hinter die Idee von ÖVP-Innenminister Karner, Waffenverbotszonen einzurichten. Scheinheiliger geht es wohl nicht mehr."

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