Spürnasen im Ennstal
Helden auf vier Pfoten im Rettungseinsatz

Die Ausbildung eines Rettungshundes dauert ein bis zwei Jahre, abhängig vom Engagement des Teams. | Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
5Bilder
  • Die Ausbildung eines Rettungshundes dauert ein bis zwei Jahre, abhängig vom Engagement des Teams.
  • Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
  • hochgeladen von Nathalie Polz

Im Ennstal sind sie wahre Helden: Die Such- und Rettungshunde der Steiermark, die unermüdlich Menschenleben retten. Mit ihren feinen Nasen und der engen Bindung zu ihren Hundeführern bewältigen sie Herausforderungen, die nur im Team zu meistern sind. Doch was macht einen Hund überhaupt zu einem guten Such- und Rettungshund? Und wie sieht die Ausbildung der tierischen Lebensretter aus? MeinBezirk hat nachgefragt.

REGION. „Das Wichtigste ist, dass der Hundeführer seinen Hund lesen kann. Das ist ausschlaggebend für eine erfolgreiche Suche“, erklärt Julia Peschek von den Such- und Rettungshunden Steiermark. Auch die Rasse spiele eine eher untergeordnete Rolle: „Nutzt der Hund gerne seine Nase, etwa beim Spazierengehen, und hat er Freude daran, einer Spur nachzulaufen, dann ist er auch für die Personensuche geeignet.“ Elke Berger ergänzt: „Die Rasse selbst ist nicht so entscheidend, der Hund sollte aber schon ein gewisses Maß an jagdlichem Interesse mitbringen.“ Mit viel Training und Geduld werden aus diesen talentierten Schnüffelnasen echte Profis.

Mit viel Training und Geduld werden aus diesen talentierten Schnüffelnasen echte Profis. | Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
  • Mit viel Training und Geduld werden aus diesen talentierten Schnüffelnasen echte Profis.
  • Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
  • hochgeladen von Nathalie Polz

Einsätze, die unter die Haut gehen

Der Weg zum Such- und Rettungshund beginnt spielerisch. „Bei uns wird der Hund durch sogenannte ‚Firetrails‘ auf die Arbeit vorbereitet. Dabei lernt er, einer Geruchsspur zu folgen. Durch Spaß und Freude am Spiel verbindet die Schnüffelnase die Arbeit mit positiven Gefühlen – ein entscheidender Faktor für den Erfolg“, erklärt Peschek. Dieses Training ist nicht nur für den Hund, sondern auch für die Beziehung zwischen Mensch und Tier essenziell: „Die gemeinsame ‚Arbeit‘ verbindet Hund und Hundeführer“, betont Peschek. Anfangs stehen nur Erfolge im Fokus, damit der Hund Freude entwickelt und Sicherheit gewinnt.

Das Haupteinsatzgebiet der Rettungshunde ist die Personensuche, auch „Mantrailing“ genannt. | Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
  • Das Haupteinsatzgebiet der Rettungshunde ist die Personensuche, auch „Mantrailing“ genannt.
  • Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
  • hochgeladen von Nathalie Polz

Das Haupteinsatzgebiet der Rettungshunde ist die Personensuche, auch „Mantrailing“ genannt. „Dabei bekommt der Hund eine Geruchsprobe, zum Beispiel von einem Kleidungsstück, und wird am sogenannten ‚Last Seen Point‘, dem zuletzt gesehenen Ort, angesetzt“, erläutert Peschek. Die Einsätze sind oft anspruchsvoll – sei es aufgrund der Witterung, des Geländes oder der emotionalen Belastung. Elke Berger beschreibt: „Verunreinigungen auf der Spur durch andere Personen erschweren die Suche, und manchmal muss man damit rechnen, dass die vermisste Person nicht mehr lebend gefunden wird.“

„Wichtig ist, ruhig zu bleiben"

Die Ausbildung eines Rettungshundes dauert ein bis zwei Jahre, abhängig vom Engagement des Teams. „Im ersten Jahr gibt es eine Eignungsprüfung, um festzustellen, ob Hund und Hundeführer für die weitere Ausbildung geeignet sind. Im zweiten Jahr folgt die Einsatzprüfung, die alle zwei Jahre aufgefrischt werden muss“, so Berger. Auch die Vorbereitung auf unerwartete Situationen ist ein wichtiger Bestandteil, wie Obmann Georg Hauffe berichtet: „In Gössl hatten wir einen Einsatz, bei dem wir mit dem Polizeihubschrauber zum ‚Last Seen Point‘ geflogen wurden. Die Herausforderung war das Besteigen des Hubschraubers, da wir das im Alltag kaum trainieren können.“ Bei all der Verantwortung ist der Umgang mit Stress entscheidend.

„Wichtig ist, ruhig zu bleiben. Wenn ich als Hundeführer nervös bin, überträgt sich das auf den Hund“
Julia Peschek

Unterstützung durch das Team und persönliche Rituale helfen ebenfalls. Nach anstrengenden Einsätzen wird den Hunden eine Pause gegönnt, um wieder Energie zu tanken.

24 Stunden am Tag einsatzbereit

Zur Ausrüstung eines Hundeteams gehören Brustgeschirr, eine fünf Meter lange Leine und Wasser für den Hund. Für die Hundeführer sind festes Schuhwerk, Schutzkleidung und Snacks unverzichtbar. „Sicherheit geht vor. Wir achten darauf, dass das Gelände sicher ist und der Hund nicht über gefährliche Stellen wie Scherben läuft“, erklärt Hauffe.

Die Arbeit der Such- und Rettungshunde wird in der Steiermark von Behörden wie der Landeswarnzentrale unterstützt. „Wir sind 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr einsatzbereit und werden über die Polizei alarmiert“, so Berger und Hauffe. Für Interessierte empfiehlt Peschek: „Einfach Kontakt aufnehmen und bei einem Training vorbeischauen.“

Auch interessant:

Mehr als 750 Teilnehmende beim "Dachsteinlauf"
"Modessa" eröffnet neuen Shop im Eli Einkaufszentrum
Über 1.000 Steirer schlitterten 2024 in Privatkonkurs

Die Ausbildung eines Rettungshundes dauert ein bis zwei Jahre, abhängig vom Engagement des Teams. | Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
Mit viel Training und Geduld werden aus diesen talentierten Schnüffelnasen echte Profis. | Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
Unterstützung durch das Team und persönliche Rituale helfen ebenfalls. Nach anstrengenden Einsätzen wird den Hunden eine Pause gegönnt, um wieder Energie zu tanken. | Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
Das Haupteinsatzgebiet der Rettungshunde ist die Personensuche, auch „Mantrailing“ genannt. | Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
Foto: Such- und Rettungshunde Steiermark
Push- und WhatsApp-Neuigkeiten aufs Handy
MeinBezirk auf Facebook und Instagram folgen
MeinBezirk als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren
Anzeige
Die Pokale in Form eines Fressnapfs.  | Foto: Fressnapf Österreich
1 4

Jetzt gleich bewerben
Tierisches Engagement und besondere Haustiere gesucht

Fressnapf möchte Projekte mit tierischem Engagement vor den Vorhang holen. Außerdem sucht Fressnapf nach dem Haustier des Jahres. Zu gewinnen gibt es tolle Preise! Du kennst eine tolle, tierische Initiative oder hast ein Haustier, das aufgrund seiner Geschichte etwas ganz Besonderes ist? Dann jetzt gleich Bewerbung einreichen - wir verraten dir, wie du mitmachen kannst! Mit der Initiative "Tierisch engagiert" fördert Fressnapf seit 2014 jedes Jahr einzigartige Projekte im ganzen Land. Im Rahmen...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.