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SteirerStimmen – Folge 49: Musiker, Komponist und Künstler Sigi Lemmerer
Der Wörschacher Musiker und Komponist Sigi Lemmerer erfand in der Coronazeit eine neue Musikrichtung.
Sein Bekanntheitsgrad ist ebenso groß wie seine musikalische Bandbreite. Der bald 56-jährige Sigi Lemmerer war mit seinem Hackbrett zwischen New Orleans, Shanghai und Grundlsee unterwegs und hat jetzt eine völlig neue und spezielle Musikrichtung erfunden. Symphonisches Orchester mit Volksmusik kombiniert, so die Bestandteile dieser neuen Musikform. Der Lockdown war für ihn eine inspirierende Zeit. "Keine Live-Konzerte zu spielen ist zwar sehr schade, aber bei mir nicht so tragisch, weil der kompositorische Aspekt stand immer bei mir im Vordergrund", so Lemmerer. Die "Symphonische Volksmusik" soll später auch live umgesetzt werden. "Alle Beteiligten, Orchester und Volksmusiker, stehen in Tracht auf der Bühne. Das alte traditionelle Volkslied – zum Beispiel der ‚Irdninger Nocheinand‘, ein Kanon – wird mit Schwegelpfeifen, Sologeigen und symphonischem Sound mit weststeirischer Volksmusik und einem "Schleinigen" aus dem Ausseerland vermischt". Lemmerers neuer Sound wirft einen Blick in die Zukunft und er selbst sagt: "Der Lockdown ist ein Wendepunkt für Musiker. Meine persönliche Haltung ist, dass die Vergangenheit nicht so wichtig ist, auch nicht die Gegenwart, sondern die Zukunft. Die Entwicklung der Massenevents, diese Gigantomanie, wird vorüber sein. Ich glaube, dass kleine Events die große Chance sein werden".
Musikantenstadl in Moskau
Einer seiner größten Auftritte war vor einem 150-Millionen-TV-Publikum beim Musikantenstadl 1988 in Moskau. "Man merkte bereits eine Wende in der damaligen UDSSR. Eine systemische Ermüdung kam da auf. Die Leute fingen an, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Damals war auch kurz davor die Katastrophe von Tschernobyl. Und es ist immer so, dass Katastrophen zeigen, ob ein System fähig ist, diese Folgen auf- oder wegzuräumen. Wenn das System das nicht kann, dann ist es ein schlechtes System", ist der Musiker überzeugt. 2016 wurde Sigi Lemmerer für sein Schaffen mit dem Volkskulturpreis des Landes Steiermark ausgezeichnet. Seine Sichtweise dazu: "Man kommt viel unter die Leute und denkt nach über die Menschen, für die man spielt. Man sitzt mit ihnen als Musiker zusammen und lernt viel über Bräuche und Traditionen. Quasi wird man dadurch zum Ethnologen, ist also sehr nahe an der Volkskultur".
Von der Klassik bis zum Blues
"Classic Alpin“ ist ein gemeinsames Musik-Projekt von internationalen MusikerInnen des Kammerensembles der Volksoper Wien und dem Volksmusik-Trio Lemmerer. Sigi Lemmerer komponiert und arrangiert für diese einmalige Besetzung klassische Kammermusik bis zur echten alpenländischen Volksmusik. "Landler USA", ein weiteres Projekt, ist eine Idee, die in Amerika entstanden ist. Es soll zeigen, dass man nicht immer steirische oder bayrische Dialekte verstehen kann, und übersetzt die traditionellen Texte auf englisch und verbindet auch Rhythm und Blues mit dem "Holterbuam".
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