Rauchmelder

- Karl Doppelhofer
- hochgeladen von Christoph Hofer
Heute ist Schluss mit lustig. Angeblich. Alle Übergangsfristen zum neuen Nichtraucherschutzgesetz für die Gastronomie sind verstrichen und es trifft ab sofort mit voller Härte.
Wobei das mit der Härte so eine Sache ist. Die Wirkung des Gesetzes wird in der Praxis so hart sein wie Mehlpapp - nämlich nur dann, wenn einer ordentlich mit der Faust draufhaut. Im sachten Umgang rinnt es ganz geschmeidig zwischen den Fingern durch.
Weil eine permanente behördliche Kontrolle wegen des illusorisch hohen Aufwands schlicht unmöglich ist, wird es in der Praxis voraussichtlich nur dort Sanktionen geben, wo private Anzeigen vorliegen. Selbstverständlich wird es die auch geben - und die eine oder der andere wird sich ganz sicher zum Hobby-Rauchmelder berufen fühlen...
Ein Wischi-Waschi-Regelwerk, das im Vollzug auf Denunziantentum angewiesen ist - noch treffender ließe sich die Vorgabe "österreichische Lösung" nicht erfüllen.
Freilich: Dem Gast, der sich erblödet, sich im Nichtraucherbereich eine anzupofeln, und dem Wirten, der das vielleicht auch noch zulässt, geschieht's eh recht.
Unterm Strich viel Lärm um wenig, und die größte Freude hat wohl die Baustoffbranche: Sooo viele schöne neue Trennwände!
OK, das "schön" ist jetzt Geschmackssache.
Autor Karl Doppelhofer
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