Wirtschaft
Marktler Verein besucht das Industriegebiet Kottingbrunn
Ferdinand Kickinger, Obmann des Vereins für Marktler Industriegeschichte, durfte dreißig Vereinsmitglieder begrüßen, die mit einem Bus der Firma Wachter Reisen in den Bezirk Baden zur Vereinsexkursion fuhren.
BEZIRK BADEN. Erste Station war eine Werksbesichtigung bei der Firma SKAPA in Kottingbrunn. Vor über zehn Jahren startete Firmengründer Toni Skalnik in einer leerstehenden Halle der ehemaligen Semperit-Werke mit dem Recycling von Aluminiumdosen. Mit rund dreißig Mitarbeitern werden pro Jahr rund 20.000 Tonnen Aluminiumdosenschrott für die Weiterverarbeitung in diversen Schmelzbetrieben in Österreich aufbereitet. Mit seinen Spezialaufbereitungsanlagen gelingt es der Firma SKAPA sogar höherwertige Bestandteile, wie Gold, Kupfer oder Messing aus dem Schrott zu gewinnen. Aber nicht nur die maschinelle Ausstattung in diesem mustergültig sauberen Betrieb ist auf dem letzten Stand. Es wird ein hoher Anteil des benötigten Stroms mittels Photovoltaik selbst erzeugt und auch in einem Großspeicher zum späteren Verbrauch zurückgehalten.
Zwei Millionen Flaschen pro Tag
Mit gezielten Investitionen soll in den nächsten Jahren der Einzugsbereich erweitert werden, da der Bedarf an hochwertigem Dosenschrott ständig steigt. Allein die Firma Neuman bezieht von dieser Firm pro Jahr rund 500 Tonnen aufbereiteten Dosenschrott. Nach dem interessanten Besuch und dem Mittagessen stand der private Getränkehersteller Vöslauer, der 41 Prozent Marktanteile in Österreich hält, am Programm. Auch die Marke Almdudler wird hier hergestellt. 18 Prozent aller Produkte gehen in den Export. Aus den sieben bestehenden Quellen, aus denen pro Sekunde dreißig Liter Wasser aus bis zu 660 meter Tiefe entnommen werden, entstehen pro Tag rund zwei Millionen Flaschen der unterschiedlichsten Geschmacksorten. Durch die Vielfalt von Flaschengrößen und Geschmäckern liefert Vöslauer rund zweihundert verschiedene Produkte.
Nachhaltigkeit in der Plastikverarbeitung
Der hohe Automatisierungsgrade beeindruckte die Vereinsmitglieder während der Werksbesichtigung. Gezeigt wurden die einzelnen Produktionsschritte, vom Aufblasen der Flaschen-Rohlinge bei 90° C mit einem Druck von 30 bar, die Befüllung mit der geschmacklichen Anreicherung bis zum Verschluss der Kunststoff- und Glasflaschen. Interessant ist auch die Behandlung der Kunststoff-Recyclingflachen, die bis zu zwölf Mal verwendet werden können. Ausgeschiedene Kunststoffflaschen werden geschreddert, außer Haus weiterverarbeitet und in Form von Granulat wieder bei Vöslauer eingesetzt. Genaueste Qualitätskontrolle und höchste Reinheitsanforderungen sind für die zweihundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tägliche Herausforderungen. Eine solche stellt auch das ab 2025 geltende Pfandsystem dar, das den Handel und die Konsumenten fordern wird und gleichzeitig die Nachhaltigkeit in der Plastikverarbeitung stärken soll.
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