Feuerwehr und Rotes Kreuz: Übung mit Stressfaktor

Frontalcrash mit eingeklemmter Person zwischen den beiden Fahrzeugen. Die Beifahrerin im blauen Fahrzeug ist bewusstlos.
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  • Frontalcrash mit eingeklemmter Person zwischen den beiden Fahrzeugen. Die Beifahrerin im blauen Fahrzeug ist bewusstlos.
  • hochgeladen von Erwin LEIMLEHNER

Schwerer Verkehrsunfall mit 5 verletzten Personen

Drei eingeklemmte Personen nach Frontalcrash und Austritt von brennbarer Flüssigkeit

Begonnen hatte die Übung damit, dass ein Passant den Unfall am Adlerparkplatz in Ansfelden via Notruf meldete und mitteilte, dass zwei Fahrzeuge zusammen gestoßen seien. Er habe dabei jeweils eine Person in jedem Fahrzeug und zwischen den beiden Fahrzeugen noch eine dritte Person eingeklemmt gesehen. Weiters würde Flüssigkeit aus dem Laderaum eines Fahrzeuges ausfließen und Rauch zu sehen sein.

Diese Übung beinhaltete enormen Stressfaktor. In den Fahrzeugen saßen nicht, wie sonst üblich menschengroße Puppen, sondern als verletzt geschminkte Mitglieder des Jugendrotkreuzes Traun. Und diese verhielten sich auch wie echte Verletzte. Die zwischen den beiden verkeilten Pkw´s eingeklemmte Fußgängerin schrie vor Schmerzen und flehte die Einsatzkräfte an, sich zu beeilen, damit ihr nicht die Beine amputiert werden müssten, da sie ihre Beine nicht mehr spürt. Sie unterstrich ihr Flehen mit entsprechender Mimik und Gestik. Das zweite Unfallopfer war im Kombi gefangen, da sich die Türe nicht öffnen ließ. Aus der Ladefläche drang Rauch und Flüssigkeit trat aus. Verzweifelt schlug sie mit den Händen gegen die Türe um aus ihrer misslichen Lage befreit zu werden. Das vorerst dritte Unfallopfer saß bewusstlos am Beifahrersitz des zweitbeteiligten Fahrzeuges. Die Fahrertüre stand offen, ein Lenker war nicht anwesend.

Auf Grund des eingegangenen Notrufes wurden die FF-Freindorf, FF-Ansfelden sowie das Rote Kreuz Traun alarmiert.

Die ersteintreffende FF-Freindorf begann sofort mit der Bergung der bewusstlosen Beifahrerin des zweiten Fahrzeuges und gleichzeitig mit dem Aufbau eines Brandschutzes beim ersten Auto. Dazu wurden mit dem hydraulischen Bergegerät (Spreitzer und Schere) die Beifahrertüre aufgezwängt. Auch der Kanal, in welchen die auslaufende Flüssigkeit zu fließen drohte, wurde abgedichtet. Zeitgleich kümmerte sich jeweils ein Feuerwehrmann/-frau um die beiden anderen Verletzten. Inzwischen trafen die FF-Ansfelden sowie das Rote Kreuz Traun mit vier Fahrzeugen ein.
Die FF-Ansfelden begann die beiden verkeilten Fahrzeuge mittels hydraulischem Stempel zu trennen und die dazwischen eingeklemmte Person gemeinsam mit den Sanitätern zu befreien.
Die Wirkung der geschminkten Verletzten sowie deren verzweifelten Schmerz- und Hilfeschreie sorgten dafür, dass die an den Patienten gebundenen (durchwegs jungen) Übungskräfte Stress pur erlebten. Obwohl es nur eine Übung war, zitterten deren Hände und der Schreck war manchen ins Gesicht geschrieben.
Nachdem nun die bewusstlose Beifahrerin und die zwischen den Fahrzeugen eingeklemmte Fußgängerin geborgen und dem Roten Kreuz zur weiteren Versorgung übergeben werden konnten, wurde noch ein Baby (Puppe) im zweiten Fahrzeug entdeckt. Es war mit dem Kindersitz auf Grund mangelnder Sicherung in den Fußraum hinter dem Beifahrersitz geschleudert worden.
Während die FF-Freindorf die Lenkerin des erstbeteiligten Fahrzeuges ebenfalls mit dem hydraulischen Bergegerät befreite, begann die FF-Ansfelden mit der Suche nach der vermissten Lenkerin des Zweitfahrzeuges. Diese konnte verletzt hinter dem Gebäude aufgefunden werden. Sie war weggelaufen um Hilfe zu holen, kam jedoch zu Sturz und verletzte sich in Folge. Auch diese Patienten wurden den Sanitätern des Roten Kreuz übergeben, welche deren Wunden versorgten und für den Abtransport ins Krankenhaus vorbereiteten.
Letztlich wurden noch die Kanister mit der Flüssigkeit geborgen und entsprechend gesichert.

Diese Übung zeigte, dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen sehr wichtig ist. Die aus der Übung gewonnenen Erkenntnisse werden in internen Schulungen weiter gegeben. Der Umgang mit den Unfallopfern wurde sehr realitätsnah veranschaulicht und die jungen Einsatzkräfte psychisch auf nicht alltägliche Situationen vorbereitet.

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