Blackout tritt ein
Und plötzlich geht nichts mehr in Linz-Land
Was tun, wenn auf einmal der Strom weg ist? So rüsten sich Gemeinden für ein Blackout.
LINZ-LAND. "Wir sind gerade dabei, den Blackout/Katastrophenplan zu überarbeiten. Dazu haben der zuständige Beamte und ich im Juni auch ein Seminar besucht", betont Petra Baumgartner, Bürgermeisterin von Neuhofen.
Des Weiteren will man bis Ende des Jahres sowohl mit Einsatzorganisationen als auch mit den sensiblen Bereichen der Gemeinde, wie der Wasserversorgung, dem Bezirks-altenheim oder den Schulen und Kindergärten Gespräche führen und gemeinsame Vorgehensweisen abstimmen. Wesentlich sei, laut Bürgermeisterin, die Kommunikation mit den Bürgern. "Der besondere Schlüssel in einem Katastrophenfall ist die Bevölkerung. Derzeit versuchen wir, über unsere Gemeindezeitung den Bürgern Infos zu geben, wie sie sich für einen Katastrophenfall rüsten können und haben im Frühjahr dazu auch einen Vortrag geplant", so Baumgartner.
Leonding sorgt vor
Bereits im September hat man in Leonding ein Projekt zum Thema Blackout gestartet. Gemeinsam mit Einsatzorganisationen, Partnern in der Energieversorgung sowie Vertretern aus Medizin und Pflege bereitet man sich intensiv für den Ernstfall vor. "Dabei erstellen wir unter anderem einen Bewältigungsplan, mit dem bei einem Blackout Einsatzleitung, Katastrophenschutzstab, Einsatzkräfte, Infrastrukturbetriebe und die Bevölkerung genau wissen, was zu tun ist. Damit können wir Chaos und Unruhe vermeiden. Professionell begleitet wird das Projekt von einem Blackout-Schutz-Manager“, betont Stadtamtsdirektor Uwe Deutschbauer.
Ansfelden gerüstet
Auch Ansfelden hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv auf ein solches Szenario vorbereitet. "Wir haben dafür eine eigene Kommission gebildet und der Katastrophenschutzstab, ist ebenso entsprechend vorbereitet", erklärt Bürgermeister Christian Partoll. "Die Versorgung mit Wasser und Kanal stellen wir sicher. Am Bauhof haben wir eine Blackout-sichere Tankstelle für unsere Fahrzeuge. Wir haben aber auch Partnerschaften mit umliegenden Tankstellen, wo wir Treibstoffe für Stadtfahrzeuge, Müllabfuhr oder auch den Wasserverband bekommen", betont der Bürgermeister, der gleichzeitig an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen appelliert: "Wir wollen keine Angstszenarien verbreiten, aber es lohnt sich doch, vorbereitet zu sein, sprich: Soviele Lebensmittel zuhause zu haben, dass man zwei bis drei Tage auskommt. Taschenlampe und Batterien schaden für den Ernstfall ebenfalls nicht.
Traun informiert
In Traun setzt man beim Thema Blackout ebenso in erster Linie auf Information. So lud die Stadt erst am 5. Oktober zum Blackout-Vortrag in Kooperation mit dem Zivilschutzverband OÖ ein. "Wir wollen mit unseren Vorsorgemaßnahmen keine Angst und Panik verbreiten, sondern wir wollen sensibilisieren und jeden Trauner anregen, vorzusorgen. Denn: Vorsorgen schützt vor Sorgen", unterstreicht Bürgermeister Karl-Heinz Koll.
Zivilschutzverband OÖ rät zur Vorbereitung
Die Experten des OÖ Zivilschutzes beraten seit Jahren zum Thema Blackout. Beste Basis ist ein krisenfester Haushalt, damit man mindestens eine, besser zwei Wochen autark leben kann, ohne das Haus verlassen zu müssen. Dazu gehören neben einem Lebensmittel- und Getränkevorrat unter anderem auch eine Notbeleuchtung, ein Notfallradio und eine Notkochstelle.
Krisenfall kann jederzeit eintreffen
„Wir müssen uns im Klaren sein, dass jederzeit ein Krisenfall eintreffen kann und selbst bisher undenkbare Szenarien Wirklichkeit werden können. Jeder muss sich selbst bestmöglich darauf vorbereiten. Die Zahl der möglichen Gefahren und Notsituationen, auch im Alltag, ist groß – und wir sollten nicht darauf warten, dass sie passieren – denn dann ist die Vorsorge zu spät“, betont OÖ Zivilschutz-Bezirksleiter Werner Hellrigl.
Hilfreiche Tipps dazu gibt es auf zivilschutz-ooe.at, wo auch ein Blackout-Infofolder mit Checklisten für die Zeit vor, während und nach einer solchen Katastrophe sowie die Broschüre "Krisenfester Haushalt" kostenlos angefordert werden können.
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